TV Kultur und Kritik
ist im Rahmen einer Übung im Fach Medienwissenschaft an der Universität Regensburg entstanden. Der Blog versammelt Kritiken zu den unterschiedlichsten Facetten der Fernsehkultur, die von arte (Breaking Bad) bis RTLII (Die Geissens) reicht. Ziel ist es eine Kritik zu etablieren, die dem Wesen, der Rezeption und der Faszination für das Format gerecht wird. Wir sind offen für Beiträge, die die Auseinandersetzung mit dem Fernsehen erweitern.

Donnerstag, 23. November 2017

Vielen Dank für die Blumen - Tom und Jerry

Von Lara Kleinkauf 

„Vielen Dank für die Blumen, vielen Dank wie lieb von dir“ - Und schon summt man im Kopf die Melodie von Udo Jürgens bekanntesten Lied, während man im Kopf Tom & Jerry in einem tobenden Katz-und-Maus-Spiel durchs Haus jagen sieht. Ganze Genrationen sind mit der 1940 erstmals ausgestrahlten US-amerikanischen Zeichentrickserie aufgewachsen, in der sich Kater Tom und Hausmaus Jerry immer wieder neue fiese Streiche ausdenken, um sich gegenseitig eins auszuwischen. Sprechen tun die Zeichentrickfiguren allerdings nicht – Es sei denn es kommt ein Mensch dazu, von denen allerdings nicht mehr als die untere Körperhälfte zu sehen ist. Dafür wird zusätzlich zur ausdrucksstarken musikalischen Hinterlegung, das Geschehen meist aus Jerry Perspektive von einer Stimme aus dem Off kommentiert. 
Seit ihrer Erstaustrahlung gewann die Serie des Metro-Goldwinn-Mayer-Trickfilmstudios (MGM) weltweit schnell an Beliebtheit, woraufhin die Regisseure Hanna und Josep Barbera bis 1957 über hundert Folgen für das Kino produzierten.

Amazon Fire TV - Das Feuer ist erloschen

von Herbert Schwaab

Fernsehen war so einfach und ist so kompliziert geworden. Das Eintreten in eine neue, benutzerfreundliche Fernsehwelt ist meist mühsam und bleibt es eigentlich auch. Der Sonntagabend war so lange für ein zielloses, zwangloses Fernsehen reserviert mit wenig Rezeption und viel Unterhaltung (untereinander). Er hat sich in den letzten zwanzig Jahren durch Medien wie Videokassette, DVD, Fernsehserien auf DVD und Netflix zuletzt immer schneller verändert. Letzten Sonntag wurde unser internetfähiger Fernseher durch den Amazon Fire TV Stick erweitert. Heutige Mediengeräte sind häufig Black Boxes, deren Funktionen wir nicht verstehen. Eigentlich weiß ich tatsächlich nicht, was dieser Stick macht. Aber wenn man ihn reinsteckt und auch mit der Umschalttaste den USB-Anschluss auf dem Fernseher findet, erscheinen plötzlich ähnlich wie bei Netflix Oberflächen, die den Zutritt zu einer Unzahl von Filmen und Serien und damit einen erfüllten Abend versprechen. Es wird dann aber doch alles eher enttäuschend.

Mehr als nur Putzen - Der Tatortreiniger

von Lara Kleinkauf

Längst sind Polizei und Spurensicherung zu Hause, wenn der Tatortreiniger anrückt und für den Rest zuständig ist. Blut wegwischen, Überreste entfernen – alles kein Problem für Gebäudereiniger Schotty. Wenn da nicht die Angehörigen der Verstorbenen wären. Seit 5 Jahren versucht Bjarne Mädel – auch bekannt aus Stromberg - als Heiko alias „Schotty“ bei seinen Aufträgen als Spurenbeseitiger von Morden oder Suiziden einfach nur seinem Job nachzugehen, damit er sich nach Feierabend mit einem kühlen Bier beim aktuellen HSV-Spiel gemütlich auf dem Sofa entspannen kann. Doch auch in der mittlerweile sechsten Staffel des „Tatortreinigers“ funken ihm immer wieder die Angehörigen der Verstorbenen dazwischen, für die er entweder den Seelsorger spielen muss oder die ihn regelmäßig in skurrile Situation mit hineinziehen.

Dienstag, 21. November 2017

We are (Modern) Family!

Von Susanne Rieger 

Sitcoms über Liebe und Freundschaft, wie How I met your mother, The big bang theory, Friends, etc. gibt es wie Sand am Meer. Wer also -verständlicherweise- auf der Suche nach einer Unterhaltungsserie mit anderem Themengebiet ist, ist bei Modern Family genau richtig: Die seit 2009 laufende halbstündige amerikanische Sitcom erzählt die Geschichte dreier Familien, die miteinander verwandt sind, aber unterschiedlicher nicht sein könnten. Da gibt es zum einen die klassische Familie, bestehend aus Vater, Mutter und drei Kindern, zum anderen das homosexuelle Paar samt adoptierter asiatischer Tochter und dann noch den alten, reichen Mann mit seiner zweiten, sehr viel jüngeren, hübschen Frau aus Kolumbien, die einen Sohn aus erster Ehe hat. Verständlich, dass diese Anzahl an Familienkonstellationen viel Schauplatz für alle möglichen Dramen bietet. Neben Konflikten, die sich durch die ganze Serie ziehen, wie dem Schwiegersohn, der von seinem Schwiegervater gemocht werden will, der wiederum die Homosexualität seines Sohnes nicht ganz akzeptieren will, usw., ereignen sich in jeder Folge Familienprobleme oder Streitigkeiten. So wird beispielsweise einmal die älteste Tochter Haley, die dafür bekannt ist, ihr Leben nicht auf die Reihe zu bekommen, von ihrer Familie vermisst, da sie über ihr Handy nicht erreichbar ist. Eine Folge lang versuchen die Verwandten zu rekonstruieren, was mit ihr passiert sein könnte, mit dem Ergebnis, sie habe wohl in Vegas den Babysitter ihres Onkles geheiratet (ja, ihr Onkel ist noch ein Baby - wie gesagt, die Familienverhältnisse sind kompliziert). Nachdem alle angemessen in Panik ausgebrochen sind, erscheint Haley auf einmal in der Küche - es stellt sich raus, sie hat lediglich geschlafen und ihr Handy nicht gehört. Für solche Aktionen muss man die Charaktere einfach lieb gewinnen. Zugegeben - sie sind von stereotypischen Klischees geradezu beladen. Da wären der schwule Unsportliche, die schwule Dramaqueen, die temperamentvolle Latina, die hübsche, aber faule Tochter, die unscheinbare, aber kluge Tochter usw. Aber wie man weiß, leben Sitcoms von klischeehaften Besetzungen (man siehe Jennifer Aniston als hübsche, verwöhnte Rachel in „Friends“ oder Jim Parsons als der hochintelligente, aber Menschen gegenüber abweisende Sheldon in „The big bang theory“). Das muss auch nicht schlecht sein, solange die Besetzung richtig gewählt ist. So überzeugt Phil Dunphy als selbsternannter „cool dad“, der sich wahrscheinlich etwas mehr um die Erziehung seiner Kinder als um seine Magierkünste kümmern sollte, genauso wie Manny, der noch in die Grundschule geht, aber geistig schon viel reifer ist. So trinkt er beispielweise Espresso, nicht wegen des Geschmacks, sondern einfach um älter zu wirken, liest Erwachsenenliteratur und schreibt Liebesgedichte an seine Mitschülerinnen. 
Wem das klassische Sitcom-Format nicht gefällt, kann sich freuen: Modern Family ist eine Mockumentary, also eine fiktionale Dokumentation. Das heißt, die Kamera begleitet die Familien in ihrem Alltag, die zwischendurch immer wieder, auf einem Sofa oder Stuhl sitzend, dem Zuschauer ihre Gefühle beschreiben. Das erspart uns zum Glück auch das eingeblendete Gelächter, das wir aus den meisten Sitcoms kennen.
Es ist ein kleiner Dämpfer, wenn man erfährt, dass vor Beginn der 4.Staffel ein Teil des Cast die Produktionsfirma verklagt hat, um mehr Gehalt pro Folge zu bekommen. Grund dafür war, dass Ed O‘Neill (in seiner Rolle der Familienvater Jay Pritchett) aufgrund seiner Bekanntheit zu Beginn der Serie den besten Vertrag mit einem Gehalt von 100.000 US-Dollar pro Episode bekam. Im Gegensatz dazu verdiente der Rest 65.000 US-Dollar. Unter dem Vorwand, die Höchstvertragsdauer sei überschritten, reichte ein Teil des Casts Klage ein und einigte sich anschließend auf eine Erhöhung des Gehalts auf 17.000-18.000 US-Dollar pro Folge. Inzwischen sind die Gehälter weiterhin gestiegen und wir als Zuschauer können uns darüber freuen, da das, wie uns ABC im Mai mitteilte, eine Verlängerung der Serie um eine 9. und 10. Staffel bedeutet.

Auf Streife - Blaulichtwahn am Abgrund?

von Katharina Sodtke

Die Sirenen heulen, ein Polizeiauto bremst abrupt mitten auf der Straße ab, bei laufendem Motor springen zwei Polizisten aus ihrem Wagen und verfolgen einen verdächtigen Mann. Die Rede ist hierbei nicht von einem zweitklassischen, klischeebehafteten Actionfilm, sondern von der Polizei Scripted-Reality Serie Auf Streife

Vermisst: Wer sucht, der lässt finden

von Leonie Schnith

„Sandra wen suchst du?“ „Ich suche meine Mutter Josephina, die in Tahiti lebt“ „Sandra kannst du sagen, wann du deine Mama das letzte mal gesehen hast?“ „Wirklich bewusst habe ich sie noch nie gesehen, da ich mit 4 Monaten nach Deutschland zu meinen Großeltern gekommen bin und seitdem keinen Kontakt mehr mit ihr hatte.“ So oder so ähnlich klingt meist das erste Gespräch zwischen der Moderatorin Julia Leischik und ihrem Gegenüber in der Real-Life-Doku-Serie Vermisst auf RTL. In diesem seit 2007 ausgestrahlten TV-Format, geht es, wie der Name schon verrät, um Personen, die vermisst werden. Julia Leischik wird in einer Folge von jeweils zwei unterschiedlichen Personen gerufen, die nach Schicksalsschlägen einen geliebten Menschen verloren bzw. nie kennengelernt haben und diesen nach ewigen Jahren des Vermissens wiederfinden wollen.

Goodbye Deutschland! - Auf (Nimmer) Wiedersehen?!

von Jule Schmieder

Daniela Katzenberger und Familie Reimann – zwei Beispiele, die ihre „Prominenz“ einer Doku-Soap des Senders VOX zu verdanken haben. Goodbye Deutschland! Die Auswanderer begleitet seit 2006 Menschen, die ihr Leben in Deutschland satt haben und einen Neuanfang in der Fremde wagen. Ob alleine oder mit der Familie zieht es die Reiselustigen in die weite Welt, beziehungsweise geschätzte 90% aller Auswanderer nach Mallorca. Natürlich, das beliebteste Reiseziel der Deutschen ist schließlich am besten für einen Neustart geeignet, wenn, wie in den meisten Fällen, Englischkenntnisse eher sporadisch vorhanden sind. Ähnlich steht es meist auch um finanzielle Rücklagen, gründliche Vorbereitungen, sowie Job-Erfahrungen in der zukünftigen Branche. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für eine Auswanderung - Abenteuer, Drama und Tränen sind vorprogrammiert. Zumindest für eine Doku-Soap klingt dies nach einem echten Erfolgsrezept.

Montag, 13. November 2017

Heimatidylle im Abendprogramm: Dahoam is dahoam

Von Laura Moll

„Du mia warn letzte Woch in der Therme und die ganzen Frauen im Solebecken ham über Dahoam is Dahoam geratscht.“, erzählt mir meine Oma freudestrahlend. Die Serie scheint ein bayernweites Phänomen zu sein, jeder kennt sie, jeder redet darüber. Seit 2007 wird die halbstündige Soap Montag bis Donnerstag im BR ausgestrahlt und wird bald die 2000. Folge erreichen. Die anscheinend größtenteils weibliche Fangemeinde zieht sich durch alle Altersgruppen. Aber auch so mancher Mann ist fasziniert, selbst wenn er es nicht offen zugibt und die Serie nur „seiner Frau zuliebe“ mitschaut. 

Schulz & Böhmermann: Eine Schmähshow

Von Marie Lorenz 

Ein Musiker, ein Satiriker, ein Tisch und vier Gäste. Die Talkshow von Olli Schulz und Jan Böhmermann auf ZDFneo hebt sich von anderen ihrer Art ab: sie nimmt sich selbst nicht allzu ernst, vielleicht auch gar nicht. Und obwohl alles für eine gute Show spricht, hapert es an der Umsetzung. 

New Girl: Der 'Clash of Characters'

von Sophia Lattermann 

Strahlende blaue Augen, üppige braune Locken, eine nerdige Brille und einen Hang zur Dramatik und zum spontanen Singen - das ist Jess. Optimistisch, aufgedreht und ein bisschen eigen präsentiert sich die weibliche Hauptfigur der Sitcom New Girl und spielt sich mit einer Mischung aus zauberhaft und ulkig in die Herzen der Fans. Die Figur Jessica Day, kurz „Jess“, gespielt von der schon aus „500 Days of Summer“ bekannten Zooey Deschanel, zieht, nachdem sie ihren langjährigen Partner Spencer beim Betrügen erwischt hat, Hals über Kopf in ein neues Heim. Die Grundschullehrerin findet Unterschlupf in einer Wohngemeinschaft im Viertel Downtown in Los Angeles. Dort trifft sie auf mindestens genauso verrückte Mitbewohner mit eigenen Macken. Ein chaotisches Zusammenleben ist vorprogrammiert.  

Multikulti Karambolage: Türkisch für Anfänger

von Anna Lančava 

Die auf 52 Episoden aufgeteilte Familien- und Comedyserie der ARD Türkisch für Anfänger wurde 2004 erstmals ausstrahlt. Sie dient als Vorlage für den gleichnamigen 2012 erschienen Kinofilm, der die Handlung vor einer anderen Kulisse, aber mit gleichbesetzten Rollen, neu startet. In der Serie steht die Problematik der neu entstandenen Multkulti-Family von Doris Schneider (Anna Stieblich) und Metin Öztürk (Adnan Maral) im Vordergrund, da das frischverliebte Paar zusammenziehen möchte. Beide Alleinerziehende Elternteile von jeweils zwei pubertierenden Teenagern: Lena (Josephine Preuß) und Nils (Emil Reinke) vs. Yağmur (Pegah Ferydoni) und Cem (Elyas M‘Barek)- und so unterschiedlich wie die Namen bereits klingen, genauso so groß sind die kulturellen Kontraste innerhalb dieser Konstellation. 

Hingucker aufgepasst! Die neue Shopping Queen ist da....

von Kristina Karkalova

Samstagnachmittag ist die perfekte Zeit für Mädels-Sachen. Tee und ein Stück Kuchen stehen auf dem Tisch bereit. Ich setze mich auf die Couch und mach es mir gemütlich, denn es ist 13:00 Uhr und es ist Zeit für das fünf-stündigen Shopping Queen Marathon mit dem lebhaften Mode-Designer Guido Maria Kretschmer oder kurz gesagt dem „deutschen Valentino”. Denn Shopping Queen ist eine Mode-Dokumentation, die seit dem 30. Januar 2012, fünfmal in der Woche (Mo-Fr) von 15:00 bis 16:00 Uhr und samstags von 13:00 bis 18:00 Uhr auf VOX – ein deutschsprachiger Privatsender ausgestrahlt wird. Außerdem bietet die Sendung für die Fans eine Wiederholung an, die unter der Woche (Mo-Fr) von 12:00 bis 13:00 Uhr stattfindet. Die Produktion wird von Constantin Entertainment geleitet, die bis heute 1014 Episoden gesendet hat. 

Black Mirror. Abgründe des Technologiezeitalters

von Bastian Fraunhofer

Die Prinzessin Susannah von England wurde entführt. Wenige Minuten nach dem Bekanntwerden der Entführung taucht ein Bekennervideo im Internet auf. Die Entführer lassen das Opfer über YouTube einen Text verlesen, in welchem verlautet wird, dass es eine Möglichkeit gibt, die Herzogin zu retten. „Es gibt nur eine einzige Forderung und die ist ganz einfach. Heute Nachmittag um 16 Uhr muss Premierminister Michael Callow im britischen Fernsehen live vor die Zuschauer treten, auf allen Kabel- und Satelliten gestützten Sendern und vor allen Augen nicht simulierten Sexualverkehr mit einem Schwein haben.“

Anne will diskutieren

von Anna-Leandra Fischer

Talkshows gibt es in der heutigen deutschen Fernsehkultur wie Sand am Meer: Hart aber Fair, Maybrit Illner, Maischberger, Markus Lanz. Die Liste könnte schier endlos fortgeführt werden. Zu diesen Formaten zählt auch Anne Will. Die Debattenshow, die jeden Sonntag um 21:45 Uhr eine Stunde Sendezeit – direkt nach dem Tatort – in Beschlag nimmt. In Anbetracht dessen, dass Talkshows eigentlich nie zur Primetime laufen – das Format im Allgemeinen ist dann doch meistens zu seriös und informativ für die breite Zuschauermasse – hat Anne Will eine besonders gute Ausgangslage. Markus Lanz muss sich beispielsweise hingegen mit einem Sendeplatz um 23:15 Uhr begnügen. Was hat die Will was der Lanz nicht hat, könnte man sich nun fragen. Die Frage bleibt offen, die Entscheidungen der großen Medienkonzerne werden hinter verschlossenen Türen ausgetragen. Damit hat sich der Zuschauer schon längst abgefunden.

Californication. Drogen, Sex und Schwarzer Humor

von Kristina Neumüller 

„I probably won’t go down in history, but I will go down on your sister.“ 

Hank Moody - Ein Mann voller Selbstverachtung, Sarkasmus und genialer Schlagfertigkeit, verkörpert durch den „Akte X“-Star David Duchovny als Hauptfigur in der Serie Californication. Der Mittvierziger ist Schriftsteller und lebt in Kalifornien, das hier als glanzvolle Kulisse der Serie dient und einen Blick in die Abgründe von Los Angeles wirft, dem surrealen Drogen-, Sex-, und Hollywood-Wahnsinn. Mittendrin Hank, der weder sich selbst noch sein Leben im Griff hat. Gelangweilt verläuft und verliert er sich in der Belanglosigkeit seines Lebens und betäubt sich mit Drogen aller Art und Sex, der für ihn als bloße Ablenkung dient: „Ich verachte mein Leben, ich verachte mich, aber es macht mir nichts aus“.

Freitag, 10. November 2017

Teen Wolf - Fantasy Action mit Biss

Von Tamara Strempfl

Die jungen Teenager Scott McCall und Stiles Stilinski der Beacon Hills High School wollen eine angebliche Leiche im Nahe gelegenen Wald entdecken, während plötzlich ein Wolf auftaucht und seine Bissspuren auf Scott hinterlässt. In kurzer Zeit entwickelt sein Körper seltsame Fähigkeiten und sein Freund Stiles stellt die Vermutung auf, er habe sich durch den Biss in einen Werwolf verwandelt, was Scott allerdings nicht wahr haben will. Als er sich dann aber bei Vollmond in einen Werwolf verwandelt, besteht kein Zweifel. Die beiden Jungs, die bisher als Außenseiter an ihrer Schule klar kommen mussten, gewinnen schnell an Beliebtheit, da die neuen übernatürlichen Kräfte des Werwolf-Daseins Scott zu dem neuen Lacrosse-Star der Schule machen.

The Handmaid’s Tale – Ein schauderhafter Einblick in ein zukünftiges Amerika

von Julia Hoffmann

Sirenen, eine von Soldaten verfolgte Familie, abgefeuerte Schüsse und eine Mutter, welche gewaltsam von ihrer Tochter getrennt wird. Mit diesen Eindrücken beginnt die 2017 erschienene US- Serie um die Geschichte der jungen Frau June Osborne. In der darauffolgenden Szene wird einem schnell der Titel der Serie bewusst und man erlebt die Protagonistin in ihrem alltäglichen Dasein als Magd. Verwirrung darüber, wie es dazu wohl gekommen sein mag, aber auch Neugier über die plötzlich so altertümlich erscheinende Umgebung schleichen sich beim Zuschauer ein. Man findet die in klassischer Magdkleidung angezogene Hauptdarstellerin in einer Vorstadtidylle wieder, welche an das typische Neuengland um die Jahre um 1800 erinnert.

Promi Shopping Queen - Die alte Idee, aber alles neu!

von Lena Jung

Es ist mal wieder soweit! Es ist Sonntagabend und ich habe nichts Besseres zu tun, als durch das TV-Programm zu zappen und auf etwas Unterhaltung zu hoffen. Etwas Seltenes seitdem RTL und Co. ihr Programm an eine Art Kostensparplan angepasst haben und deswegen auf Billigproduktionen wie Brennpunkt oder Mitten im Leben setzen. Doch Shopping Queen war bisher eine Sendung, die ich immer gerne geschaut habe. Nicht nur weil ich modebegeistert bin, sondern auch weil ich Guidos Kommentare zum Schreien komisch finde.

Freitag, 29. September 2017

The Walking Dead. Zombies übernehmen die Welt

von Tamara Strempfl 

Ein Mann wacht in einem Krankenhaus auf, das wie ausgestorben scheint. Völlig orientierungslos verlässt er das Krankenhaus und bemerkt, dass seine Stadt Atlanta ebenfalls vollkommen ausgestorben ist und die Welt in Schutt und Asche liegt. Er findet eine Leiche, die keine Beine mehr hat, sich aber noch bewegt und die versucht, ihn zu essen. Dies ist die Geschichte des ehemaligen Polizisten Rick Grimes, die den Anfang der Serie The Walking Dead beschreibt. 

Tales from Riverdale

von Susanne Rieger   

"Our story is about a town. A small town. And the people who live in the town. From a distance, it presents itself like so many other small towns all over the world. Safe. Decent. Innocent. Get closer, though, and you start seeing the shadows underneath. The name of our town is Riverdale.“

Mit diesen Worten beginnt die noch ganz neue US-amerikanische Fernsehserie, die den Namen der Stadt trägt, in der sie spielt: Riverdale.

Donnerstag, 14. September 2017

Serial Experiments Lain - Jeder ist verbunden

von Ingo Schermer
Ich muss nicht hierbleiben“, „wenn ich hier bleibe kann ich nie eine Verbindung herstellen“, mit diesen eingeblendeten Sätzen springt in der Animationsserie Serial Experiments Lain ein Mädchen lächelnd von einem Hochhaus. Einige Tage später erhalten alle alten Mitschüler eine E-Mail von ihr, obwohl sie seitdem tot ist. Auch die namensgebende Protagonistin, die extrem introvertierte Schülerin Lain Iwakura erhält diese Mail, in der ihr die Tote mitteilt, dass sie gar nicht tot sei, sie habe lediglich ihren Körper verloren, ihr gehe es gar nicht so schlecht und so könne sie ewig weiterleben, sie lebe nun im „Wired“. Lain, die sich mit Computern nicht so auskennt, versucht nun mehr über das „Wired“ in Erfahrung zu bringen und betritt durch ihren Vater, der sich mit Computern bestens auskennt und ihr das neueste Modell besorgt, selbst das „Wired“. Dies ist ihr erster Kontakt mit dem „Wired“ eine Art Form Virtual Reality auf Internetbasis. Ab diesem Moment versucht Lain immer mehr über das „Wired“ seine Funktion, Organisation, Technik und Regelung in Erfahrung zu bringen. Im Verlauf der Serie werden sich dann aber Realität und Virtualität scheinbar immer ähnlicher, scheinen sich für Lain immer weniger zu unterscheiden und drohen sich vollständig zu vermischen.

Dienstag, 12. September 2017

Naked Attraction: "Bettina, zieh dir bitte etwas an!"

von Patrick Farkas

Therapeuten empfehlen, oft über Dinge zu schreiben, die man schwer verarbeiten kann. Insofern bot sich eine Fernsehkritik zu Naked Attraction geradezu an. Denn im Vergleich wirkt selbst das Dschungelcamp wie ein 5 Sterne Urlaub. RTL 2 bewarb ihre Sendung als „mutiges, soziales Experiment“. In Wahrheit ist es eine Kuppelshow a la Herzblatt, nur auf das Simpelste heruntergebrochen: Auf die Geschlechtsteile! Die Show möchte so beginnen, wie erfolgreiche Dates in der Regel enden: Nackt. Aber mal ganz ehrlich gesagt. Welches Date endet auf einer Bühne, dessen Menschen in billigen Plastiktelefonzellen gesteckt werden, in dem nackige Männlein/Fräulein stehen und inständig hoffen, auserwählt zu werden.

Köln 50667 - Wat is' dat denn?

Von Stefanie Lederer 

Köln 50667 – erstmal nur die schlichte Aneinanderreihung einer deutschen Großstadt und deren Postleitzahl – mehr kann man aus dem Titel der vermeintlich berühmtesten Serie von RTL2 nicht entnehmen. Doch wer sich normalerweise nicht auf diesem Sender aufhält, könnte mit seinen Erwartungen durch den Titel leicht in die Irre geführt werden. Klingt es vielleicht im ersten Moment nach einer Dokumentation über die rheinische Karnevalshochburg oder verspricht man Einblicke in landestypische Panoramen und Sehenswürdigkeiten, oder könnte eventuell diese Sendung auch kulturell informieren? Nein, definitiv nicht. Und diejenigen, die treue Zuschauer dieser Sendung sind und somit wissen, wovon wirklich die Rede ist, werden nach dem vorherigen Satz eventuell geschmunzelt haben. Denn Kenner wissen, dass dieses Formats herzlich wenig mit einer lehrhaften Message zu tun hat oder geschweige denn kulturelle Intentionen beabsichtigt. 

First World Problems: Gossip Girl

von Laura Moll 

Attraktive und teuer gekleidete Jugendliche schmieden Intrigen und Rachepläne auf elitären Partys. Klingt nach Ihrem Alltagsleben? Wohl eher nicht. So muss man sich laut der Erfolgsserie Gossip Girl, die in 6 Staffeln zwischen 2007 und 2012 erschien, das Leben des Nachwuchses der New Yorker High Society vorstellen. Die Autorin Cecily von Ziegesar lieferte mit der gleichnamigen Buchreihe die Vorlage dafür. 

Die Mutter aller Sitcoms: Friends

von Marie Lorenz


Die Serie Friends bot zehn Jahre Anlass zum Lachen, Weinen und manchmal beides gleichzeitig. 1994 wurde die erste Folge in den USA ausgestrahlt und noch heute gilt sie als eine der besten Sitcoms aller Zeiten.

Wer hat das Zeug zum Ninja Warrior?

von Charlotte Stoll 

Bei einem Unterhaltungsformat mit dem ungewöhnlichen Namen Ninja Warrior Germany, in dem die Teilnehmer einen Hindernisparcours durchlaufen müssen, dürften die meisten wohl zunächst an eine Neuauflage der Spielshow Takeshi’s Castle denken, in der Ende der 80er Jahre sogenannte Jump-‚n‘-Run Computerspiele á la Super Mario real nachgestellt wurden… dass die Teilnehmer von Ninja Warrior Germany in der Show allerding absoluten Höchstleistungssport betreiben, dürften die wenigsten vermuten. Von Kletterern über Personal Trainer und Ironman-Finisher bis hin zu Poledancern, Basketballspielern oder olympischen Kunstturnern – die Teilnehmer der Show kommen aus den unterschiedlichsten Sportbereichen, aber mit den Gemeinsamkeiten, dass jeder von ihnen von Kopf bis Fuß durchtrainiert ist und um den Titel Ninja Warrior 2017 und die Siegerprämie von 200.000 € kämpft. 

Es war einmal...Ein großer Bruder und seine Z-Promis (Promi Big Brother)

von Johanna Lackermeier  

Am 9. April 2017 war es wieder so weit: Die 5. Staffel der Reality-Show Promi Big Brother - von den einen mehr, von den anderen weniger sehnsüchtig erwartet - wurde von Sat. 1 ausgestrahlt. Das Grundkonzept der ca. zweiwöchigen täglich gesendeten Show ist dabei einfach zu erklären: Man nehme die Sendung Big Brother (im deutschen Format erstmals 2000 ausgestrahlt) und ersetze die Protagonisten durch C- bis Z-Prominente wie Mallorcaschlagersängern, Bachelorkandidatinnen, Mister Germanys, schwule Selfmade-Millionäre, Nacktkünstlerinnen, verblasste Schauspielgrößen aus den 80er Jahren, Ex-Luxusludern, ehemaligen Germanysnexttopmodelkandidatinnen und so weiter. Diese sperre man für eine gewisse Dauer in ein mit Kameras überwachtes und als Wohnumgebung gestaltetes Studio. Eine tiefe Männerstimme aus dem Off hinzugefügt, die den Tagesablauf der Bewohner bestimmt, und abgeschmeckt mit spannenden Kämpfen der Kandidaten in einer Duell-Arena für die gewünschte Würze – fertig ist eine bunte Suppe bestehend aus Zickereien, neuen Freundschaften, Nacktbildern, enthüllenden Geständnissen und Konkurrenzkampf um den Sieg der Show. 

Polizeiruf 110 - Kreise: Der Dialog, der nicht enden wollte

von Stefan Wallner 


Die Konstellation Ermittler/Verdächtiger hat in der Filmgeschichte große Dialoge hervorgebracht. Man denke an die Szene aus Das Schweigen der Lämmer, als Clarice Starling, die unerfahrene FBI-Agentin, und Hannibal Lecter zum ersten Mal aufeinander treffen, an das Ende von Sieben, wenn John Doe Detective Mills dazu verführt, ihn zu erschießen, oder an die Befragung von Arthur Leigh Allen in Zodiac – Die Spur des Killers. Diese Dialoge leben von der Beziehung, die zwischen den Gegenspielern aufgebaut wird. Sie leben vom Machtverhältnis, das sich permanent verschiebt.

4 Blocks - Salam Aleikum bei den Hamadys

von Anna Lančava 

Welcome in Berlin Neukölln, das Revier der Hamadys. Der Vorspann beginnt und schon ist man drinnen, sieht Streetview Bilder vom Viertel und bekommt das Berlin-Gangster-Feeling. Die neue Dramaserie, die am 8.Mai 2017 erstmals auf TNT-Serie erschienen ist, greift unter Anderem die Problematik auf, die kriminelle arabische Clans in deutschen Großstädten darstellen. Die unvorstellbare Realität, dass arabische Familienclans ganze Stadtviertel beherrschen und durch ihre Macht für die Polizei unantastbar sind, kennt man hauptsächlich aus den Nachrichten, doch genau dieser Realität kommt man in 4 Blocks näher. 


Gilmore Girls: Das neue Jahr enntäuscht

von Kristina Görlach
 
Wir gehen eine verschneite Straße entlang, vorbei am Ortsschild „Stars Hollow“. Die Sterne funkeln schon, es ist später Abend. Zur rechten und zur linken sind verschneite Kleinstadthäuschen zu sehen - sie scheinen mit Zuckerguss überzogen. Weiter geht es an geschlossenen Läden wie Westons Bakery, Al`s Pancake World und Dosee`s Market vorbei zur Stadtmitte. Der große Platz dort ist wie auch der Rest der Stadt mit Lichtern geschmückt und wurde auf ein Fest vorbereitet. Essensstände, Spielbuden und sogar eine Eislaufbahn wurden aufgestellt. Über alldem hängt ein Banner, welches stolz das 19. Jubiläum des Stars Hollow Snowflake Festivals verkündet. In der Ecke des großen Platzes ist ein Gebäude noch erleuchtet. Wir steigen die Treppen hoch und betreten „Lukes Diner“. Der Besitzer (Luke) steht an der Theke und versucht seinen beiden letzten Gäste, zwei Damen, zu vermitteln, dass er bereits vor einer Stunde schließen wollte. Als Antwort erwidern beide „Luke, bitte noch eine Tasse Kaffee“.

Skurrile Gruselgeschichten aus Gravity Falls

von Helena Baumer
 
Gelegen im Bundesstaat Oregon liegt das (anscheinend) ländlich-idyllische Kleinstädtchen Gravity Falls, wo die Protagonisten der gleichnamigen Serie von ihren Eltern den Sommer über geschickt werden. Die Zeichentrickserie, die seit 2013 im deutschen Disney Channel läuft wurde von Alex Hirsch produziert und besteht aus zwei Staffeln mit jeweils 20 Episoden. Die Protagonisten sind die dreizehnjährigen Zwillinge Dipper und Mable Pines. Dipper ist der eigenbrötlerische, kluge aber auch schüchterne Gegenpart zu seiner Schwester, deren quietschbunten Pullover nur von ihrer Persönlichkeit übertroffen werden. Sie verbringen die Ferien bei ihrem Großonkel Stan, einem alten Mann, der dem Wort geizig eine ganz neue Bedeutung schenkt. Stan ist der Besitzer der Mystery Shack, ein Souvenirshop für Touristen mit allerlei gefälschten Kuriositäten zu hohen Preisen. Dipper stößt im Wald jedoch auf ein verstecktes Tagebuch, in dem der Autor paranormale Phänomene und Gestalten untersucht hat, die in Gravity Falls ihr Unwesen treiben. Er macht sich deshalb zum Ziel den Sommer dazu zu verwenden um diese Mysterien zu erforschen. In der Mystery Shack arbeiten auch Jesus „Soos“ und Wendy. Die beiden, helfen den Zwillingen oft auf ihren Abenteuern, auch wenn sich Soos dabei aufgrund seiner Tollpatschigkeit auch als Hindernis erweisen kann, zum Beispiel als sie dem Pterodaktylus hinterherjagen, der Mables Schwein Schwabbel gestohlen hat und Soos den Wollfaden, dem sie folgen, aufrollt und die Verfolgung somit erschwert. 


Royal Pains: Ein Feel-Good Rezept

von Katharina Harbach
 
Warum sehen sich Leute gerne Ärzte im Fernsehen an? Ich weiß es nicht, zähle mich aber auch nicht zu dieser Spezies. Den Kleinmädchentraum Tierärztin zu werden habe ich früh wieder verworfen und auch ansonsten sehe ich mir lieber anderes an, als Leute, die an anderen herumschnippeln. Doch eine dieser sogenannten Arztserien hat es tatsächlich geschafft, auch mich vor den Fernseher zu fesseln, auch wenn auf eklige Operationen nicht völlig verzichtet wird. Die Rede ist von der Dramedy-Serie Royal Pains, die beim Zuschauer Urlaubssehnsüchte weckt


Da wird die protzige Luxus-Villa zum OP-Saal, wenn Hank und Kollegin Dyvia zu Hilfe eilen…natürlich im gepflegten Freizeitoutfit.


Du bist was du ist. So leben und kochen die Stars - Das perfekte Promidinner

von Sarah Rose

Köln. Kameraeinstellungen, die schnell zwischen den grauen Straßen, dem Rhein und dem Dom hin- und herschwenken, flackern über den Bildschirm, bis diese sich schließlich entscheiden, den Fokus auf ein kleines Reihenhaus am Stadtrand zu legen. Und schon geht es weiter.                                     
            
Es folgt ein Interview mit einer stark geschminkten Frau. Mit dem am unteren Bildschirmrand eingefügten Information, dass es sich dabei um die erfolgreiche deutsche Schlagersängerin Tina York handelt und spätestens mit ihrem ersten geäußerten Satz „Ich kann nicht besonders gut kochen, manches gelingt mir gut und manches vergess ich lieber“ wird schließlich auch dem letzten Zuschauer klar, dass wir uns nicht am Anfang einer neuen Folge von „Köln 60557“ befinden, sondern am Anfang einer neuen Woche von „Das perfekte Promi-Dinner“. 


Gossip Girl - Dreistigkeit auf Hochglanz

von Nadine Jahner 
 
Hier ist Gossip Girl, eure einzig verlässliche Quelle über Manhattans Elite. ”, mit der Stimme von Kristen Bell beginnt die nach der New York Times „beste Teenagerserie aller Zeiten“. Ihr Erfinder Josh Schwartz, stützt sich dabei auf die gleichnamige Buchreihe der Autorin Cecily von Ziegesbar und hat eine großartige Serie geschaffen. In deren Fokus steht eine Gruppe junger Teenager der Upper East Side New Yorks. Mittelpunkt der Serie ist Serena van der Woodsen, die nach ihrem Verschwinden plötzlich wieder auftaucht. Ein Grund ihrer Abreise scheint Nate Archibald zu sein, der derzeitige Freund ihrer besten Freundin Blair Waldorf, mit dem Serena sie betrogen hat und Blair nicht erfahren sollte... doch leider gibt es einen Mitwisser: Chuck Bass.

Rick and Morty: Kein ganz normaler Cartoon

von Ingo Schermer
 


2010 wurde mit dem Start der Cartoon Serie Adventure Time, eine neue Welle von Cartoon Serien in Gang gesetzt, die sich sowohl bei Zuschauern als auch Kritikern großer Beliebtheit erfreuen. Sie dient vielen als starke Inspiration und einige haben sogar schon direkt an Adventure Time mitgearbeitet und dann ihre eigene Serie entworfen. Dieses Muster findet man, bei scheinbaren Kinderserien, die aber auch bei Erwachsenen beliebt sind, wie Stevens Universe, Over the Garden Wall und Gravity Falls. Es gibt aber auch eine Serie, die sich eher an Erwachsene richtet und von dieser Schiene kommt, Rick and Morty.

Man vs. Fly: Ein Blick in das Kuriositätenkabinett des Senders Tele 5

von Felix Rieger 

Ob Fußball-WM, Berichte vom aktuellen Bundestagswahlkampf oder Weltkriegs-Dokus – es braucht nicht mehr als einen kurzen, zaghaften Blick in eine der vielen Fernsehzeitschriften um zur ebenso ernüchternden wie banalen Erkenntnis zukommen, dass die Geschichte der Menschheit vor allem eines ist, nämlich eine Chronik unzähliger Konflikte. Doch während bei diesen Ereignissen der monumentale Charakter mehr oder weniger offensichtlich hervortritt, ist das bei den kleinen Kriegen des Alltags eher weniger der Fall. Niemand schenkt Charlotte Beachtung, die gerade den einzig freien Parkplatz an Christian verloren hat, weil er im Eiltempo über den Asphalt gerauscht ist. Oder man denke nur an den kleinen Jan, der im Armdrücken gegen die fiese Lisa verloren hat und seither von den coolen Jungs auf dem Schulhof ausgelacht wird.

Erfolg durch Belehrung - Lie to Me

von Laura Frank 
  
Als Produzent findet man sich oft in einem Entscheidungsdilemma wieder. Lohnt es sich vorgeschlagene Drehbücher als Serie zu realisieren oder wird das zu Anfang vielversprechend erscheinende Projekt nur ein weiterer Ladenhüter, dem es an Innovation mangelt, der mit bereits Bekanntem nicht mithalten kann und der letztendlich doch wieder nach Staffel 1 abgesetzt wird.

Genau dieser Frage sahen sich auch Brian Grazer und der US-Amerikanische Fernsehsender Fox ausgesetzt, als ihnen von Samuel Baum die Idee zu Lie to me unterbreitet wurde. Eine Serie, rund um die "Lightman Group“. Ein Unternehmen gegründet von Lügenexperte Dr. Cal Lightman und Psychologin Dr. Gilian Foster, das der Polizei und Staatsanwaltschaft beim Lösen gegenwartsnaher Kriminalfälle zur Seite steht. 

Freitag, 8. September 2017

Ein Musical der Highschool-Klischees - Glee

von Helena Baumer
 
Glee kann man sich so vorstellen, als wäre aus High School Musical kein Film sondern eine Serie geworden. Von Teenage-Schwangerschaft, über Liebesdramen bis hin zur Gruppe der unbeliebten Außenseiter, steckt Glee alle Klischees der Hollywood Highschool-Dramedy ab. Und trotzdem besitzt die Serie einen unbestreitbaren Charme, der mich in ihren Bann gezogen hat. Glee sah ich zum ersten Mal in 2011 auf SuperRTL, drei Jahre nachdem die erste Staffel der Serie in den USA bereits ihre ersten Erfolge feierte. 


Medical Detectives - Zwischen Faszination und Abschreckung

von Lea Schinzel 
 
Das der Tod nun mal zum Leben dazu gehört ist schon lange Fakt und etwa genauso lang existiert auch die Faszination die von diesem Thema ausgeht. Dabei scheinen vor allem unnatürliche Todesfälle einen besonderen Reiz zu haben. Seien es Fernsehformate wie Akte X oder seit neustem Formate wie Anwälte der Toten, Autopsie- Mysteriöse Todesfälle, Chronologie des Grauens - Kein Fall bleibt ungelöst, Killerpaare -Tödliches Verlangen, Snapped - Wenn Frauen töten oder eben Medical Detectives- Geheimnisse der Gerichtsmedizin, in allen geht es um reale Verbrechen, tatsächliche Opfer, geschehen an Orten, die wirklich existieren. 

The Night of - Kompakter Krimi mit Tiefgang

von Denis Tambic 

Nazir Khan (Riz Ahemd) wollte eigentlich nur auf eine Party von seinen Mitstudenten. Aus der Not „leiht“ er sich das Taxi seines Vaters, doch da er keine Ahnung von Taxis hat, weiß er nicht wie er den Wagen auf  „off duty“ stellt. Prompt steigt eine junge Frau (Sofia Black-D'Elia) ein und fordert eine Fahrt zum Hudson River. Völlig vereinnahmt von der attraktiven Mitfahrerin willigt er ein und am Ende des Abends landen beide in ihrer Wohnung. Als Nazir aus seinem postkoitalen Rausch erwacht findet er sie brutal erstochen in ihrem Bett und ergreift panisch die Flucht. So beginnt die achtteilige HBO Miniserie The Night Of und markiert damit die detailgenaue Aufarbeitung eines Mordes.


Der Lehrer, den keiner von uns in der Realität hatte, sich vermutlich aber fast jeder gewünscht hätte

von Leonie Schnith 

Die Schulglocke klingelt, Hefte und Bücher werden geschlossen, Schulranzen gepackt, Türen aufgerissen und ungeduldige und genervte Schüler strömen in die Gänge, um sich ins Getümmel zu stürzen und den Schulalltag hinter sich zu lassen.


Meistens sieht so der Alltag in Schulen aus, genauso wie in der deutschen Dramedy-Fernsehserie Der Lehrer, die seit 2009 auf RTL ausgestrahlt wird. In dieser Fernsehserie, von der 2018 die sechste Staffel erscheint und von der jede Folge ca. 45 Minuten dauert, geht es um den Lehrer Stefan Vollmer, gespielt von Hendrik Duryn, der sich den Herausforderungen des Lehrer-Seins stellt. Denn er kehrt nach zehn Jahren Pause wieder als Lehrer zurück in den Schulalltag an die fiktive Gesamtschule Georg Schwerthoff, diese entpuppt sich jedoch regelrecht als Problemzone. Vollmer erhält gleich zu Beginn die chaotischste Klasse der ganzen Schule, jedoch schafft er es mit unkonventionellen Methoden, wie beispielsweise einer lauten Gashupe, die Aufmerksamkeit seiner Schüler zu erhalten. Durch seine etwas andere Umgangsweise mit ihnen bekommt er die Schüler in den Griff  und schafft es ihre Einstellung zur Schule zu ändern.

Eine Sendung für Fußballromantiker - Stammtischfeeling beim "Doppelpass"

von Verena Meier 

Von Freitag bis Montag Bundesliga, Dienstag und Mittwoch Champions-League oder DFB-Pokal, donnerstags Europa-League – und dann geht es wieder von vorne los. Der Kalender vieler Fußballfans ist ab August wieder gut gefüllt. Und auch im Deutschen Fernsehen nimmt unser Volkssport Nummer 1 erneut viel Sendezeit ein. Seien es die Sportschau in der ARD, das aktuelle Sportstudio im ZDF, die 24 Live-Berichterstattung auf Sky oder die unzähligen anderen Spielzusammenfassungen und Analysen. Aber dennoch gibt es seit mittlerweile knapp 22 Jahren ein Format des Senders Sport 1, das sich doch von den vielen anderen unterscheidet – den Doppelpass


Donnerstag, 7. September 2017

Ja, ich will… die Traumreise!

Von Charlotte Stoll 

Bald-Bräute aufgepasst! „Wenn auch Sie einmal Ihre Flitterwochen in einer solch schicken Limousine antreten möchten, dann nutzen Sie Ihre Chance und bewerben sich bei 4 Hochzeiten und eine Traumreise! Und zwar jetzt auf vox.de.“ ertönt die Stimme des Hochzeitsplaners und „Hochzeitsexperten“ Frank „Froonck“ Mathée in den Werbepausen der auf VOX ausgestrahlten Hochzeits-Doku 4 Hochzeiten und eine Traumreise. Die Regeln des Formats sind leicht verständlich und erinnern stark an andere Produktionen des Senders, wie Shopping-Queen oder Das perfekte Dinner: Von Montag bis Donnerstag findet jeweils die Hochzeit eines Brautpaares statt, bei der die anderen Bräute zu Gast sind und die Hochzeit in den fünf Kategorien Brautkleid, Location, Essen, Stimmung und Gesamteindruck mit den Punkten 1-10 bewerten. Die Feierlichkeiten und Geschehnisse werden von „Froonck“ kommentiert und das Brautpaar, das am Ende der Woche die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt „eine paradiesische Hochzeits-Traumreise und 1000€ Taschengeld“ – nicht sonderlich kreativ, aber da das Format bereits seit 2012 über die deutschen Bildschirme flimmert, scheint es zu funktionieren.

Nicht Nachmachen (nur Zuschauen)

Von Katharina Harbach 

Mein Freund und ich haben hin und wieder Probleme, uns beim abendlichen Online-Streaming auf eine neue Serie zu einigen. Dies liegt vor allem daran, dass ich im Gegensatz zu ihm kein Fan von Sitcoms bin (weil sie mich langweilen) - und kostenlos auf Amazon Prime soll das gewünschte Format auch bitte erhältlich sein. Jedenfalls präsentierte er mir neulich voller Stolz seine neue Lieblingssendung - ausgerechnet vom oft so biederen ZDF - die ich auf den ersten Blick völlig bescheuert, aber nach den ersten Folgen doch sehr faszinierend finde.  

"Überzeugt uns!" #ueberzeugtunsnicht

von Curd Wunderlich

Wahlkampfzeit ist Politiksendungszeit. Fast hat man den Eindruck: egal wo, egal wie. Die ARD stopft im Monat vor der Wahl 1000 Extraminuten "Bundestagswahl" in ihr Sendeprogramm. Bei ProSieben gibt sich Spaßvogel Klaas Heufer-Umlauf im September zwei Mal mit einer Primetime-Politiksendung die Ehre. Im Internet versuchen sich Youtuber an Interviews mit Kanzlerin Angela Merkel. Zumindest die letzten beiden Beispiele zeigen: Neue und alte Medien versuchen sicherzustellen, dass sich auch junge Zuschauer eine Meinung bilden können und am 24. September an die Wahlurnen strömen.

The Walking Dead - Die zweite Wiederbelebung der Zombies: Wieso Untote ins Fernsehen und nicht in den Film gehören

Von Sebastian Schillallis 

1931 kreierte der heutzutage einen Kultstatus genießende Bela Lugosi in Dracula den Stereotypen des Vampiren, als eleganten und gut aussehenden Mann im schwarzen Umhang der seitdem in verschiedensten Abwandlungen die Kinolandschaft heimsucht. Im selben Jahr kam mit Frankenstein die erste Verfilmung des gleichnamigen Romans auf die Leinwand, etablierte Frankensteins künstlichen Menschen als klassisches Filmmonster und stellte die heute noch relevanten Fragen: Wie weit kann künstliches Leben gehen und wo fängt Menschlichkeit überhaupt an?

Narcos – Unmoralische Unterhaltung auf höchstem Niveau

von Bastian Fraunhofer 

Problemlos zwei Nächte durchfeiern, einen stressigen 15 Stunden Arbeitstag bewältigen oder den kreativen Schaffungsprozess anregen: Kokain ist eine Droge, die sich durch alle Alters- und Gesellschaftsschichten zieht. In den letzten Jahren nimmt der Konsum vor allem in Europa stark zu. Doch woher beziehen europäische Konsumenten ihr Kokain? Wo wird Kokain hergestellt? Jedes Gramm, das in Europa konsumiert wird, hat schon einen langen, blutigen Weg hinter sich gebracht. Der Weg der Droge beginnt in den undurchdringlichen Dschungelgebieten in den Andenregionen Südamerikas.

„Die Höhle der Löwen“- ein Deal für Millionen

von Kristina Karkalova 

Ich laufe durch die Stadt. Ich muss mir unbedingt die Strumpfhose kaufen, die ich am Dienstagabend in der Fernsehsendung Die Höhle der Löwen gesehen habe. BATAILLON BELETTE ist ein innovatives Label auf dem deutschen Markt, das nicht nur mich als Käufer, sondern auch die fünf Mitglieder der Jury überzeugt hat. Die Die Höhle der Löwen in Deutschland, Dragons Den in Großbritannien und Shark Tank in den USA präsentieren eine der spannendsten Unterhaltungsshows in der Geschichte des Fernsehens. Die Sendung wurde in Deutschland im Jahr 2014 vom Sender Vox zum ersten Mal ausgestrahlt, wobei sie bis heute 30 Episoden in drei Staffeln erreicht hat und aktuell ab September 2017 in die vierte geht.

Sense8 – eine Geschichte globaler Empathie

von Sophia Lattermann 

Die Serienproduktion von Sense8 nimmt in der Top Ten der teuersten Produktionen von Netflix mit 100 Millionen Dollar pro Staffel den ersten Platz ein. Marco Polo folgt mit 90 Millionen Dollar und schließlich setzt sich House of Cards mit 60 Millionen Dollar pro Staffel auf Platz 3. Umso überraschender war die Ankündigung, die Serie nach zwei Staffeln Investition zu streichen. Genauso groß war jedoch der Protest: Mit Unterschriften und Petitionen der Fans erreichten die Unterstützer der Serie eine weiterführendes Finale der Serie.

This Will Be A Good Trip – Wie Major Lazer das Serienformat herausfordert

von Sebastian Schillallis 

Game of Thrones, The Walking Dead, Breaking Bad – Serien, die aus der heutigen Popkultur nicht mehr weg zu denken sind. Sie wirken omnipräsent, denn überall wird man mit ihnen konfrontiert, ob man will oder nicht. Dies geschieht allerdings nie zu Unrecht, denn egal ob man Fan ist oder nicht, die Produktionen sind herausragend. Mit einem Budget von 3 Millionen (The Walking Dead) bis 10 Millionen US-Dollar (Game of Thrones) pro Folge lässt sich ja auch einiges machen. Die Faktoren, die eine Serie nicht nur gut, sondern wirklich herausragend machen, sind vielzählig. 


How to Get Away with Murder

von Luisa Albrecht 

Einen leichten Einstieg in die Story gewährt uns die Serie How to get away with murder nicht. Gleich die erste Sequenz zeigt vier panische Jugendliche im nächtlichen Wald hinter dem Unicampus, wie sie eine Leiche eingewickelt in einen großen Teppich tragen. Dazu parallel findet die größte Uni-Party des Jahres statt, das Bonfire. Der gewitzte Zuschauer kann sich schon denken, was später mit der Leiche im Teppich passiert…

0:3 - Ist Martin Schulz bereits K.o.? Hart aber Fair

von Curd Wunderlich

Arterienverschluss in der Herzkammer der Sozialdemokratie, ein krachend aus der Kurve fliegender oder gegen den Prellbock fahrender Schulz-Zug - die Bandbreite an Metaphern, an denen sich vor allem Journalisten nach der krachenden Wahlniederlage der SPD in Nordrhein-Westfalen einmal mehr erfreuten, war riesig. Umso erstaunlicher, und zugleich äußerst erholsam, dass sich sowohl die drei anwesenden Journalisten als auch der eine Nicht-SPD-Politiker in Frank Plasbergs hart aber fair-Talkrunde am Montagabend mit den unzähligen möglichen Wortspielen gänzlich zurückhielten.

Gelber Humor und US-amerikanische Gesellschaftsmitläufer – Die Simpsons

von Anita Raithel 

Blauer Himmel mit Quellwolken, ein gelber Schriftzug erscheint auf dem Fernsehbildschirm. Im hellen Chorgesang ertönt die allseits bekannte Melodie der wohl beliebtesten Familie der USA: The Simpsons.

Mittwoch, 6. September 2017

Drama um „Promis“ – Big Brother hat seine Augen wieder geöffnet

von Madeleine Bissinger 

Auch in diesem Jahr kann der Fernsehsender Sat.1 nach schwachem Start wieder passable Einschaltquoten mit seiner Show Promi Big Brother erzielen, von der bereits die fünfte Staffel ausgestrahlt wird. Zugegebenermaßen zählt das Format in meinem Freundeskreis nicht zu den Gesprächsthemen, da sich bis jetzt noch keiner von ihnen dazu bekannt hat, sich den Ableger von Big Brother anzusehen. Auch ich habe diese Show aufgrund negativer Vorurteile bisher gemieden. Nachdem es anscheinend dennoch genügend Zuschauer gibt, habe ich mich dazu entschlossen, dem Format doch noch eine Chance zu geben und meiner Ablehnung auf den Grund zu gehen.

15 Fragen bis zur Million - Rateklassiker mit Niveau…auf RTL!

von Jule Schmieder  

Unter den zahlreichen Quizshows im deutschen Fernsehen ist sie ein Klassiker - Wer wird Millionär?. Das Pendant zum britischen Original Who Wants to Be a Millionaire wird seit 1999 auf RTL ausgestrahlt und seit jeher von Sympathieträger Günther Jauch moderiert. Neben Sendungen wie Das Dschungelcamp, Familien im Brennpunkt oder Bauer sucht Frau scheint RTL mit Wer wird Millionär? das Niveau doch noch nicht ganz verloren zu haben. Montagabends zur Prime Time heißt es Miträtseln und Mitfiebern, wenn sich Kandidaten auf den „heißen Stuhl“ bei Günther Jauch wagen, um ihr Glück auf dem Weg zur Million zu versuchen.

Louie – mehr als Comedy

von Denis Tambic 

Er ist Ende 40, geschieden, und lebt in einer kleinen Wohnung in New York. Von Beruf ist er Stand-up-Comedian und er ist dabei relativ erfolgreich. Seine beiden Töchter, die er nur ein paar Tage die Woche sieht, liegen ihm sehr am Herzen. Sein Name ist Louis C.K., und die nach ihm betitelte Sendung Louie, die seit 2010 auf dem amerikanischen Sender FX und inzwischen auch auf U.S. Netflix gesendet wird, zeigt fiktive Momente aus seinem Leben.

Mein Kind, dein Kind – Wie erziehst du denn?

von Lea Schinzel 

Wie erziehe ich am besten mein Kind? Welche Freiheiten, aber auch welche Regeln sollten gegeben sein? Diese Fragen stellen sich wahrscheinlich die meisten Eltern. Die Doku-Soap Mein Kind- Dein Kind von dem TV- Sender Vox greift genau diese Thematik seit 2015 in über 160 Folgen in fünf Staffeln auf. Zwei Elternteile mit jeweils konträren Erziehungsstilen besuchen sich jeweils einen Tag und bewerten einander, während ein vom Sender sogenannter Querschnitt der Bevölkerung (also verschiedene Familienformen wie Pärchen, Großeltern und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften) das ganze Geschehen vom Sofa aus kommentiert.

The Fresh Prince of Bel-Air – Mehr als nur ein Ohrwurm

von Anita Raithel 

“Now, this is a story all about how my life got flipped-turned upside down. And I'd like to take a minute, just sit right there, I'll tell you how I became the prince of a town called Bel-Air...“

In Philadelphia geboren und nun von seiner Mutter aus Angst in die reiche Familie seiner Verwandtschaft geschickt, weil es in der Nachbarschaft Ärger mit „a couple of guys, that were up to no good“ gab. Der afroamerikanische William Smith landet mit seiner coolen und lässigen Art im snobistischen Haus seiner Tante Vivian und seinem Onkel Philip Banks. Dort treffen zwei Welten aufeinander: Gechillt und lässig stößt auf naiv, verwöhnt und arrogant, Slang trifft auf Wort- und Satzbaubedachtsamkeit, arm begegnet reich und nun versuchen zwei Lebensarten in einem Haus miteinander klar zu kommen. 

Die Bachelorette – eine Reise für die Liebe, oder doch die Karriere?

von Madeleine Bissinger 

Es ist wieder soweit. Nachdem im Winter bereits die siebte Staffel der TV-Flirtshow Der Bachelor ausgestrahlt wurde, ist Jessica Paszka seit letztem Mittwoch im weiblichen Pendant Die Bachelorette – zumindest offiziell – auf der Suche nach ihrem Traumprinzen. Auch in der vierten Staffel bleibt RTL seinem Prinzip treu. Zwanzig flirtwillige Männer kämpfen Woche für Woche um die letzte Rose oder jedenfalls darum, möglichst viel Werbefläche für sich zu gewinnen.

Goodbye Deutschland! – Auf (Nimmer-)Wiedersehen?!

von Jule Schmieder

Daniela Katzenberger und Familie Reimann – zwei Beispiele, die ihre „Prominenz“ einer Doku-Soap des Senders VOX zu verdanken haben. Goodbye Deutschland! Die Auswanderer begleitet seit 2006 Menschen, die ihr Leben in Deutschland satt haben und einen Neuanfang in der Fremde wagen. Ob alleine oder mit der Familie zieht es die Reiselustigen in die weite Welt, beziehungsweise geschätzte 90% aller Auswanderer nach Mallorca. 


Türkisch für Anfänger: Multi-Kulti-Karambolage

von Anna Lančava 

Die auf 52 Episoden aufgeteilte Familien- und Comedyserie der ARD „Türkisch für Anfänger“ wurde 2004 erstmals ausstrahlt. Sie diente als Vorlage für den gleichnamigen 2012 erschienen Kinofilm, der die Handlung vor einer anderen Kulisse, aber mit gleichbesetzten Rollen, neu startet. In der Serie steht die Problematik der neu entstandenen Multikulti-Family von Doris Schneider (Anna Stieblich) und Metin Öztürk (Adnan Maral) im Vordergrund, da das frischverliebte Paar zusammenziehen möchte. Beide alleinerziehende Elternteile von jeweils zwei pubertierenden Teenagern: Lena (Josephine Preuß) und Nils (Emil Reinke) vs. Yağmur (Pegah Ferydoni) und Cem (Elyas M‘Barek) – und so unterschiedlich wie die Namen bereits klingen, genauso so groß sind die kulturellen Kontraste innerhalb dieser Konstellation.

Baywatch - flache Witze und flacher Strand

von Nadine Jahner
 
Nachdem die Kultserie Baywatch (1989-2001) in den 1990ern großen Erfolg feierte, startete nun am vergangenen Monatsanfang (1. Juni 2017) die Filmversion der beliebten Serie in den deutschen Kinos. Wo einst David Hasselhoff und Pamela Anderson im Bildschirm flimmerten, sind es nun Dwayne Johnson, Zac Efron und Alexandra Daddario, die ihre mehr oder weniger braun gebrannten Körper auf der Kinoleinwand präsentieren und in der Action-Komödie für eher müde Lacher sorgen.

Montag, 4. September 2017

Männer, die Frauen hassen - die Millenium-Trologie beginnt (Stieg Larssons Verblendung)

von Katharina Sodtke 

Der Film ist vorbei, doch wir bleiben auf dem Sofa sitzen, jeder in sich selbst vertieft und dabei seine Gedanken zu ordnen. Einerseits die Gänsehaut, andererseits die Erkenntnis einiger Handlungsstränge, die sich in letzter Minute erst aufgeklärt haben. Doch am Ende sind wir uns einig, wir haben gerade einen richtig guten Film gesehen. Denn Handlung, schauspielerische Leistung und filmisches Können haben sich zu einem faszinierenden Werk zusammengefügt. Der Film, von dem gerade gesprochen wird, ist Verblendung, der erste Teil der Milleniumtriologie.


Orphan Black. Ein Kampf gegen die Wissenschaft

von Sarah Rose 

Es ist mitten in der Nacht, als Sarah Manning am Bahnhof ihrer Heimatstadt ankommt. Nach einem Jahr des Obdachlosenlebens und lauter krummer Geschäfte, beschließt sie einen letzten großen Drogenhandel abzuwickeln, um danach genug Geld zusammen zu haben, um mit ihrer kleinen Tochter Kira, die noch unter der Vormundschaft von Sarahs eigener Pflegemutter Mrs. S. lebt, abzuhauen. Doch am gleichen Abend passiert noch etwas, was ihr Leben für immer verändern wird. 

Suits. Unwiderstehliche Anzugsträger

von Anna Leandra Fischer 

Zugegeben: Wenn man jemandem erzählt, dass man eine Anwaltsserie schaut, sieht man in – nett ausgedrückt – nicht besonders begeisterte Gesichter. Die Reaktionen reichen von gespieltem Interesse bis sofortiger Ablehnung. Doch wer Suits kennt, weiß: Diese Serie ist absolut nicht langweilig, es wird nicht nur über Paragraphen gesprochen und Hinterhalte und Intrigen sind das Standardgeschäft. 

Game of Thrones. Das Spiel der Toten

von Kristina Görlach 

Eine Bar in Birmingham, voll besetzt. Die Anwesenden folgen gebannt den Bildern auf einer Leinwand. Zu sehen sind festlich gekleidete Menschen, die sich offenbar auf einer Hochzeit befinden. Ein blonder Junge mit Krone setzt einen Kelch Wein an, trinkt, scheint sich verschluckt zu haben. Seine Braut beginnt zu schreien, als ihr klar wird, dass ihm die Luft zum Atmen fehlt. Während die Anwesenden der Hochzeit in Panik verfallen um ihrem König zu helfen, könnte die Stimmung der Zuschauenden in der Bar nicht gegensätzlicher sein. Vereinzeltes Lachen ist zu hören, dann beginnen sie zu klatschen. Jubel brandet auf während der junge König auf der Leinwand in den Armen seiner Mutter stirbt. 

The Big Bang Theory. Der Knall bleibt aus.

von Patrick Farkas 

Kein Entkommen! Egal zu welcher Zeit man auf Prosieben „unterwegs ist“. Ob am Morgen oder am Abend. Einmal falsch abgebogen, ein kurzer Blick nach links oder rechts, die Werbepause nur ein wenig verschlafen - schon lauern sie einem auf. Könnte der Beginn einer Walking Dead Fernseh-Kritik sein, doch die Rede ist in diesem Fall von der Nerdclique aus The Big Bang Theory, die mittlerweile eigentlich jeder kennen dürfte, da Prosieben uns gefühlte 24/7 mit Folgen der Sitcom versorgt. 

Avatar, der Herr der Elemente. Ein etwas anderer Cartoon

von Quirin Hönig 

Es ist sicher etwas seltsam eine Kritik mit dem Fazit zu beginnen, aber für alle welche die Serie Avatar – Der Herr der Elemente (Avatar – The Legend of Aang) noch nicht gesehen haben: Seht sie euch an! Sie mag eine Zeichentrick-Serie sein, sie mag eine Kinderserie sein, aber ich kann versprechen, dass sie großartig ist. 

Pretty Little Liars. Kleine Mädchen - Große Lügen!

von Julia Hoffmann 

Drohnachrichten einer mysteriösen Person namens „A“, vier verstörte Mädchen, eine schwarze Gestalt, die durch dunkle Wälder schleicht und der Versuch, diese zu entlarven. Diese Bilder werden sich dem Zuschauer bieten, wenn er sich dazu entschließt, die in 2012 erstmals in Deutschland ausgestrahlte Fernsehserie Pretty Little Liars anzusehen. Hanna Marin, Spencer Hastings, Emily Fields und Aria Montgomery sind eine Clique und Freundinnen seit der Schulzeit. Nach dem Verschwinden ihrer Freundin und Anführerin der Gruppe Alison DiLaurentis verlieren sie sich aus den Augen. Doch als sie dann von einer unbekannten Person namens „A“ bedroht werden, nähern sie sich wieder an und sind enger verbunden denn je.

Das Fernsehmagazin für den frühen Vogel. Sat 1 Frühstücksfernsehens

von Johanna Lackermeier 

Das Sat. 1 -Frühstücksfernsehen – ein Fernsehmagazin, welches aufgrund seiner zugegeben doch sehr frühen Sendezeit von 5:30 Uhr bis 10:00 Uhr, wohl jedem Langschläfer kein Begriff ist. Doch möchte man einigen Statistiken Glauben schenken, die sich auf die Einschaltquoten berufen, so handelt es sich beim Frühstücksfernsehen, welches seit etwa 30 Jahren wöchentlich von Montag bis Freitag ausgestrahlt wird, um das beliebteste Morgenmagazin vor „Guten Morgen Deutschland“ (RTL) und dem „ZDF-Morgenmagazin“. 


Schuld und Böhmer-Mann



von Stefan Wallner
 
Ein Tisch, sechs Stühle, Aschenbecher, Whiskeygläser. Mikrofone dicht vor den Stühlen platziert. Eine tief hängende, übergroße Lampe taucht den Tisch in fast klinisch helles, weißes Licht. Bereits die Kulisse schreit nach Showdown. Zeit für eine Männerrunde. Im Zuschauer steigt Vorfreude auf. Jetzt wird Klartext gesprochen.
Die zwei Titelhelden treten auf. Böhmer-Man und sein Sidekick Olli Schulz ermutigen sich vor Betreten des Schlachtfelds noch einmal gegenseitig mit einer Hommage an das Kult-Format Wetten, dass...?: „Hallo, mein Name ist Olli Schulz und ich wette, dass ich mit einem Gabelstapler Jan Böhmermann den Slip ausziehen kann.“ „Mein Name ist Jan Böhmermann und ich wette, dass Olli Schulz in dieser Sendung eine Zigarette raucht, obwohl er das nicht möchte.“ Damit sind die Reviere abgesteckt und es kann losgehen.

Die Gäste


Nachdem sich der Vorhang zur Manege geöffnet hat, werden die Erwartungen des Zuschauers enttäuscht. Die Luft ist weder von Rauch geschwängert, noch mit Testosteron aufgeladen. Stattdessen sitzt am Tisch nur ein Mann. Johannes Kneifel, der Ex-Neonazi und jetzt Pastor, macht keinen besonders angriffslustigen Eindruck, sondern scheint von christlicher Nächstenliebe weichgespült worden zu sein. Umgeben ist er von drei Frauen. Claudia Roth, die talkshowerfahrene Grünen-Politikerin, Margarete Stokowski, Autorin von „Untenrum frei“ und Kolumnistin für prestigeträchtige, überregionale Zeitungen, sowie Jenny Elvers, Bezwingerin von Dschungelcamp, Alkoholsucht und Klatschpresse.