The Walking Dead. Zombies übernehmen die Welt

von Tamara Strempfl 

Ein Mann wacht in einem Krankenhaus auf, das wie ausgestorben scheint. Völlig orientierungslos verlässt er das Krankenhaus und bemerkt, dass seine Stadt Atlanta ebenfalls vollkommen ausgestorben ist und die Welt in Schutt und Asche liegt. Er findet eine Leiche, die keine Beine mehr hat, sich aber noch bewegt und die versucht, ihn zu essen. Dies ist die Geschichte des ehemaligen Polizisten Rick Grimes, die den Anfang der Serie The Walking Dead beschreibt. 



Die US-amerikanische Serie wird seit 2010 produziert und hat bislang 7 Staffeln. Die Handlung basiert auf der gleichnamigen Comicreihe, die ebenso erfolgreich ist, wie die Serie. 

The Walking Dead erzählt die Geschichte einer Gruppe ganz verschiedener Menschen, die sich zusammengeschlossen haben, um in einer Welt zu überleben, die von „lebenden Toten“ beherrscht wird. Nachdem Rick verloren in der Stadt herumirrt, findet er schnell seine Familie wieder, die aus seiner Frau Lori und seinem Sohn Carl besteht. Diese haben sich mit anderen Überlebenden außerhalb der Stadt zurückgezogen, um den „Beißern“, wie Ricks Gruppe die Untoten nennt, zu entkommen. Während jedoch zu Beginn der Serie die Zombies den größten Kampf ums Überleben fordern, sind es in den letzteren Staffeln eher andere Gruppen von Überlebenden, die Ricks Gruppe Probleme bereiten. Außerdem ist anzumerken, dass die Zombies nach 7 Staffeln ihren Grusel-Faktor etwas verloren haben, was vor allem daran liegt, dass sie nicht mehr die eigentliche Bedrohung darstellen. Diese geht von machtbesessenen Anführen anderer Gruppen aus, die meist jedoch nach einem Kampf mit Ricks Gruppe selbst mit dem Leben bezahlen müssen, denn eines ist sicher: Rick wird nicht sterben. Obwohl schon einige wichtige Charaktere der Serie gestorben sind, gibt es meiner Meinung nach keine Chance, dass die Hauptfigur jemals sterben wird, weshalb Rick Grimes schon in zahlreichen Schlachten mit viel Glück überlebt hat. 

The Walking Dead ist ein Format, das besonders die Horror-Fans anspricht. Wer jedoch die Serie anfangs wegen den Zombies geschaut hat, wird im Laufe der Staffeln enttäuscht werden, da diese eher zum Nebenfaktor werden. Stattdessen widmet sich The Walking Dead vielen Charakterentwicklungen. Diese sind sehr überzeugend, wodurch der Zuschauer schnell Sympathien mit den Schauspielern entwickelt und seine Lieblingscharaktere entdeckt. Hierzu zählt für viele Fans vor allem Daryl, der durch seine Charakterentwicklung sehr beliebt geworden ist. Auch Carol ist ein gutes Beispiel hierfür, denn die anfangs unterdrückte und schüchterne Frau ist inzwischen zur mutigen Kämpferin ums Überleben geworden. 

Im Hinblick auf die Schauplätze befand man sich als Zuschauer in vorherigen Staffeln in erster Linie im Wald und auf der Straße, jedoch wurden im Laufe der Serie viele neue Orte für die Dreharbeiten verwendet. Diese vermitteln allerdings wenig Authentizität, da der Zuschauer das Gefühl hat, er befinde sich eher in einem Video-Spiel. Während The Walking Dead also zu Beginn viele Zuschauer in ihren Bann gerissen hat, wiederholen sich die Handlungsstränge nach 7 Staffeln jedoch und man kann meist leicht vorhersagen, wie die aktuelle Story endet, ohne sie gesehen zu haben. 

Abschließend lässt sich sagen, dass in der Serie viele Interessen von Zuschauern abgedeckt werden. The Walking Dead beinhaltet sowohl eine Liebesgeschichte und Familiendrama, als auch einen gewissen Grusel-Faktor und bietet dem Zuschauer somit ein weites Spektrum der Fernsehgenres. Obwohl die Story der Serie meiner Meinung nach in den ersten Staffeln besser war, freue ich mich persönlich trotzdem immer darauf, wenn eine neue Staffel erscheint, da ich auf weitere Charakterentwicklungen sehr gespannt bin. Ich würde mir aber wünschen, dass die Zombies wieder mehr in den Vordergrund rücken, da ich selbst ein Zombie-Fan bin und diese einer der wichtigen Gründe sind, weshalb ich die Serie verfolge.