TV Kultur und Kritik
ist im Rahmen einer Übung im Fach Medienwissenschaft an der Universität Regensburg entstanden. Der Blog versammelt Kritiken zu den unterschiedlichsten Facetten der Fernsehkultur, die von arte (Breaking Bad) bis RTLII (Die Geissens) reicht. Ziel ist es eine Kritik zu etablieren, die dem Wesen, der Rezeption und der Faszination für das Format gerecht wird. Wir sind offen für Beiträge, die die Auseinandersetzung mit dem Fernsehen erweitern.

Mittwoch, 14. März 2012

Californication: You can‘t always get what you want

von Patricia Groll

„You can‘t always get what you want“ erklingt es glockenklar, in den Stimmen eines Knabenchors, im Hintergrund der Eröffnungsszene.

Man kann nicht immer haben was man haben möchte, das wird uns schon im frühesten Kindesalter von unseren Eltern beigebracht, aber offensichtlich trifft das nicht auf Jeden von uns zu, denn nachdem die engelsgleichen Stimmen verklungen sind betritt unser Held eine Kirche, löscht seine Zigarette in einem Weihwasserbecken und lässt sich anschließend von einer Nonne einen Blowjob anbieten.
Da sollen die Rolling Stones noch mal sagen man kann nicht alles haben was man will.

The same procedure? – Ja genauso wie immer!

von Verena Blinzler

Man kann es ja schon fast nicht mehr hören. Es ist überall. Jederzeit. Zumindest an einem bestimmten Tag im Jahr. Aber das dann dafür jedes Jahr. „I think we have Sherry with the soup!“ Jeder kennt die Sätze, jeder kennt die Abfolge. Dinner for one – eine nationale Krankheit?
Es ist Silvester morgen, ein paar arme Deutsche müssen heute tatsächlich noch arbeiten, für alle andern heißt es schon mittags: dieselbe Prozedur wie letztes Jahr, Miss Sofie?
14:55 Der Startschuss: Hessischer Rundfunk, James läutet den Gong und stellt auf hessisch die Gäste vor. Wie immer ist natürlich keiner anwesend.

“Gossip Girl”: das neue “Sex and the City”?

 von Laura Heinrich
“Good Morning, Upper Eastsiders, Gossip Girl here, your one and only source into the scandalous life of Manhattan’s Elite”. So beginnt seit nun schon fünf Staffeln jede Episode von “Gossip Girl”. 2007 rief der Schöpfer von „O.C., California“, Josh Schwartz, die äußerst erfolgreiche Serie ins Leben, welche auf den Büchern von Cecily von Ziegesar basiert.

„Ein gespielter Dokumentarfilm“

von Ramona Nowarra

Drei Paare in der Krise suchen Rat in einer Therapie. Während die Therapeuten sich selbst spielen, werden die Klienten von Schauspielern dargestellt. In dieser betont künstlichen Anordnung treten erstaunlich authentische Emotionen hervor. Dieser Film nennt sich „Beziehungsweisen“ und beginnt bereits mit der Warnung: „Ein gespielter Dokumentarfilm“.

Switch-Reloaded - Wenn Fernsehen Fernsehen parodiert

von Ramona Nowarra

"Tokio Hotel"-Sänger Bill Kaulitz stellt sich den bohrenden Fragen von Reinhold Beckmann, Hitler übernimmt das Regiment im "Stromberg"-Büro und die Super Nanny beschäftigt sich mit den Härtefällen Pippi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga. Aber das ist nicht alles: "Switch reloaded" zeigt den Weg "Raus aus den Schulden", Dr. House trifft auf Florian Silbereisen, der Dalai Lama quizzt bei "Wer wird Millionär" und Heidi sucht schon wieder Topmodels.

„The Voice of Germany“ - Top oder Flop?

von Simone Graßler

Es ist mal wieder soweit: Ein neues Casting-Format versucht Deutschland zu erobern. Am 24. und 25. November 2011 wurden die ersten Folgen auf den Sendern Pro7 und Sat1 ausgestrahlt. Geworben wird mit der „größten Musikshow, die Deutschland je gesehen hat“, bei der „nur die Stimme zählt“. Wie so oft kommt es bei diesen Slogan zum déjà-vu-Erlebnis. Ähnliche Shows, wie zum Beispiel X-Factor von VOX, warben mit fast dem selben Ausspruch. Und auch über Deutschlands Grenzen hinaus ist „The Voice of Germany“ längst bekannt. Vorreiter waren die Niederlande im Jahr 2010 mit „The Voice of Holland“, gefolgt von inzwischen über 20 anderen Ländern.

Suche Wohnung, möchte Bekanntheit

von Simone Graßler

Montag bis Freitag, 18 Uhr auf VOX: mieten, kaufen, wohnen. Hauptakteure sind hier Makler, Wohnungssuchende, sowie die Wohnungen und Häuser selbst. In jeder 60- minütigen Folge versuchen drei Immobilienmakler ihren Kunden jeweils zwei verschiedene Objekte schmackhaft zu machen. Am Schluss fällt dann die Entscheidung entweder auf eine der beiden Immobilien, oder der Makler bekommt den Auftrag, weiter zu suchen.

Terra X- Unterwegs in der Weltgeschichte mit Hape Kerkeling

von Carolin Löprich

Terra X ist eine Programmmarke des ZDF, deren erste Folge am 17.1.1982 ausgestrahlt wurde. Seitdem liefen jeden Sonntag von 19.30 Uhr bis 20.15 Uhr mehr als 1000 Folgen, die verschiedenste Themen aus Geschichte, Natur, Archäologie und Wissenschaft dokumentierten.
Doch seit dem 31.10.2011 fährt das ZDF nun eine neue Schiene. In einer sechs teiligen Dokumentationsreihe umreißt der deutsche Komiker und Buchautor Hape Kerkeling 5000 Jahre Menschheitsgeschichte. In 100 Tagen bereiste Kerkeling mehr als 30 Drehorte, um seine Serie mit dem Alten Ägypten zu beginnen und mit dem Fall der Berliner Mauer abzuschließen. Doch wie hoch ist der Spaßfaktor und wie viel lernt man beim Zuschauen nun wirklich?

Unser Sandmännchen – Deutschland geht zu Bett

von Carina Castrovillari

Das kleine Männchen mit der Zipfelmütze und dem langen weißen Bart ist wohl jedem Deutschen, egal ob jung oder alt ein Begriff. Seit gut 52 Jahren begeistert es täglich kleine wie auch große Zuschauer im ganzen Land. Inzwischen wird es um 18:50 Uhr auf KI.KA, 18:54 auf dem MDR sowie bereits um 17:55 auf dem RBB ausgestrahlt. Dass die Rede hier von dem Format Unser Sandmännchen ist, ist eindeutig. Es wurde zum ersten Mal am 22. November 1959 in Ostdeutschland auf dem DFF (Deutscher Fernseh Funk) ausgestrahlt. Entstanden ist das Sandmännchen nach dem Vorbild des „Sandmann“ aus dem gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen. Auch in Westdeutschland entstand ein Konkurrenzsandmännchen, welches jedoch zur Zeit der Wende wieder eingestellt wurde und deswegen hier keine weitere Beachtung findet. Das Sandmännchen hat sich zu einer Kultfigur für die ganze Nation entwickelt. Scheinbar jedes Kind beobachtet es allabendlich auf dem heimischen Fernsehgerät und auch für die Eltern ist es immer wieder eine Freude in alten Kinderzeiten zu schwelgen und sich wieder ein wenig mit Traumsand berieseln zu lassen.

17 Jahre Lug, Trug und viel Liebe: Verbotene Liebe im Ersten

von Anne-Sophie Deiß

Seit dem 2.1.1995 ist die deutsche Erfolgs-Soap „Verbotene Liebe“ ein wichtiger und nicht mehr weg zu denkender Bestandteil des Vorabendprogramms der ARD. Bei dieser Serie dreht sich alles, wie der Name schon sagt, um Verbotenes, vor allem, was Liebesbeziehungen angeht. Neben Affären und unmoralischen Liaisons wird aber auch vor anderen Verbrechen und Intrigen kein Halt gemacht, und das auf einem sehr hohen Niveau, befinden wir uns doch zum Großteil in der High Society von Düsseldorf.

Under your Skin(s)

Von Annika Julien

Das Mädchen, das ungewollt schwanger wird; der Junge, der noch nie eine Freundin hatte; das Päarchen, das wie für einander bestimmt scheint;  das sind keine neuen Zutaten für eine Teenie-Drama-Serie. Und trotzdem ist Skins anders. 2007 wird Skins für den britischen Sender E4 als allererste Serie produziert und gilt auch heute noch als flagship für den Sender. Am 23. Januar 2012 lief die 6. Staffel an. Was eines der bemerkenswertesten Attribute der Serie ist, ist auch eins der ärgerlichsten: alle zwei Staffeln wechseln die Charaktere komplett durch.

Mittwoch, 7. März 2012

Germany's Next Topmodel: Gold für Deutschland?

von Johanna Hölldorfer

Wie man der ein oder anderen subtilen Werbung auf Pro7 entnehmen konnte, startet Germany's next Topmodel in eine neue Runde der nervenaufreibenden Modelsuche. Gesucht werden in der nun schon siebten Staffel einzigartige und herausragende Schönheiten, die zunächst in einem großen Schaulaufen in einem Einkaufszentrum herausgepickt werden.
Pro Sendung der Castingshow fallen null bis mehrere „Mädchen“ heraus, bis nach einiger Zeit das lang ersehnte Next Topmodel gekürt wird. Ab 23. Februar 2012 läuft nun immer donnerstags ab 20:15 die Model-Show im Reality- TV- Format. Den Kopf der Show stellt wie in den letzten sechs Staffeln Heidi Klum dar, begleitet von den Juroren, die gleichzeitig die Coaches sind, Thomas Hayo und Thomas Rath.

Das perfekte Promi-Dinner - Oder: Die Tafel für verarmte Promis

von Johanna Hölldorfer

„E- Promis“, so kann man die Art von Prominenten bezeichnen, die in der alphabetischen Reihenfolge des Bekanntheitsgrades nicht ganz so weit vorne steht. Während die Bezeichnung „C- Promi“ (z.B. Oliver Pocher) bereits negativ belastet ist, meint „E- Promi“ die wirklich kleinen Sternchen Deutschlands, die wahrscheinlich nicht einmal über die Landesgrenzen hinweg bekannt und eigentlich schon längst aus dem Gedächtnis des durchschnittlichen Fernsehzuschauers entschwunden sind.

Wer wird Millionär?

von Laura Altweger

Welche Quizshow im deutschen Fernsehen ist nun seit 13 Jahren auf Sendung und blickt dieses Jahr auf 1000 Folgen zurück?
Richtig, die Antwort lautet: „Wer wird Millionär?“.
Die Show mit Günther Jauch hat seit 1999 seinen Platz auf dem Privatsender RTL und wird dort wohl auch noch einige Zeit zu sehen sein. Angesichts der langen Halbwertszeit der Sendung stellt man sich die Frage, was die Show so außergewöhnlich macht. Das Konzept ist ebenso simpel, wie erfolgreich. Fünf Bewerber erhalten jede Folge die Möglichkeit, auf „den Stuhl“ zu kommen und stellen sich dort Fragen aus den verschiedensten Bereichen. Im besten Fall können sie mit Hilfe der Joker 15 Fragen richtig beantworten und so eine Million Euro ergattern.

„Pushing Daisies“: Bunter Märchenspaß und schwarzer Humor

von Laura Altweger

Es war einmal ein Junge namens Ned, dem eines Tages klar wurde, dass er nicht war, wie die anderen Kinder und übrigens auch nicht, wie irgendjemand sonst.
Ned, die Hauptfigur der amerikanischen Serie „Pushing Daisies“, hat eine besondere Gabe. Berührt er einen Toten, so wird dieser wieder lebendig. Mit einer zweiten Berührung befördert er denjenigen jedoch sofort wieder ins Jenseits. Diese übernatürliche Fähigkeit nutzt der hauptberufliche Kuchenbäcker um sein Gehalt aufzustocken. Mit der Hilfe des Privatdetektivs Emerson klärt er Mordfälle auf, indem er die Opfer für eine Minute ins Leben zurückholt. Hier wird kommuniziert, nicht obduziert.

Sehen, was quer läuft!

von Alexa Heilmeier

„Sehen, was quer läuft!“ lautet das Motto der Sendung „Quer… durch die Woche mit Christoph Süß“, in der der Moderator den Ereignissen der vergangenen Woche kritisch auf den Grund geht. Behandelt werden sowohl internationale, nationale, als auch regional bayerische Problemstellungen und Themen. „Quer“ verwendet Reportagen, Interviews und kabarettistische Einlagen von Seiten des Moderators. Christoph Süß arbeitet sehr viel mit Ironie und Sarkasmus - allerdings meist nur in nationalen oder internationalen Themenbereichen.

Harper's Island: Einer nach dem anderen

von Alexa Heilmeier

Was als eine Woche voller Spaß und Feierlichkeiten geplant war, wird zum Alptraum für die gesamte Hochzeitsgesellschaft der reichen Trish Wellington und dem „einfachen Jungen“, Henry Dunn. Denn obwohl die Insel, auf die die beiden eingeladen haben, bezaubernd und romantisch erscheint, besitzt sie eine dunkle Vergangenheit. Vor sieben Jahren wurden auf Harper’s Island sechs Menschen auf grausame Weise durch John Wakefield getötet – unter anderem die Mutter der Hauptdarstellerin Abby Mills.  Je näher der Tag der Hochzeit rückt, desto mehr Familiengeheimnisse werden enthüllt und sowohl Freundschafts- als auch Liebesbeziehungen auf die Probe gestellt.

Der „Alleskönner“ Stefan Raab

von Susanne Rupp

„Und hier kommt Stefaaan Raaab!“ Der Entertainer, Fernsehproduzent, Moderator, Sänger, Komponist und Musikproduzent Stefan Raab ist neben seiner langjährigen Moderation von TV total vor allem für seine außergewöhnlichen Shows wie beispielsweise Schlag den Raab, die Wok-WM, die Autoball-EM, das TV total Turmspringen, die Stock Car Crash Challenge, der Bundesvision Song Contest oder seine Castingshows, bekannt. Dabei startete Stefan Raab seine Karriere zunächst als Metzger in dem Betrieb seiner Eltern. 1990 machte er sich mit der Produktion von Werbejingles selbstständig. Nach einem Casting des Senders VIVA wurde ihm die Moderation der Sendung „Vivasion“ angeboten, die er auch bis 1998 moderierte. Noch im selben Jahr gründete Stefan Raab seine eigene Firma Raab TV, welche unter anderem Schlag den Star und elton.tv produziert. Seit 1999 moderiert er die Sendung TV total, mit der auch seine Karriere auf ProSieben begann.

Supernatural „Die Frau in Weiß“ – packende Pilotfolge?

von Lisa Hölzl
Die Pilotfolge – sie soll eine Serie in kurzer Zeit vorstellen, sie dabei möglichst gut repräsentieren und den Zuschauer davon überzeugen, sie weiter zu verfolgen. Sind gut gemachte Piloten das Geheimnis langjähriger Serienformate?
Ein Beispiel wäre Supernatural. Die Serie ist in den USA mittlerweile bereits in der siebten Staffel, über eine achte wird verhandelt. Wer hätte zu Beginn der Ausstrahlung gedacht, dass die Serie so viele Staffeln bekommen würde – und das, obwohl sie eigentlich nur für fünf Staffeln ausgelegt war? Die erste Folge lief in den USA am 13. September 2005 auf The WB, bei uns zwei Jahre später, am 15. Oktober 2007, auf ProSieben. Im Großen und Ganzen geht es in der Serie um zwei Brüder, die das Böse (in Form von übernatürlichen Monstern, Geistern und Dämonen) jagen und besiegen wollen, um Menschenleben zu retten. „Saving people, hunting things – the family business“ wie der Zuschauer in fast jeder Recap erinnert wird. Kurze Horrorfilme in Serie, könnte man sagen. Und genau so fängt die Serie auch an: mit einem 44-minütigem Horrorfilm, der aber gleichzeitig die beiden Hauptcharaktere, Sam und Dean Winchester, und den roten Faden der ersten Staffel vorstellt.

FRINGE Staffel 4 – Einem geschenkten Gaul schaut man nichts ins Maul?

von Lisa Hölzl

Ob es nun an den unzähligen Paketen mit roten Weingummischlangen (die Leibspeise eines Hauptcharakters aus Fringe), die die Fans an den amerikanischen Sender FOX geschickt haben, an den recht guten DVR-Zahlen oder schlichtweg an der Qualität der Serie lag, dass Fringe nach der dritten Staffel um eine volle weitere verlängert wurde, wird wohl ein Geheimnis des Senders bleiben. Fest steht nämlich, dass die Verlängerung ein mittelprächtiges Wunder war, denn die Quoten lagen weit unter dem Senderschnitt von FOX. Schon als die Serie zu Beginn des Jahres 2011 auf den „Todesslot“ am Freitag um 21.00 Uhr verschoben wurde, war für viele klar, dass wohl die Absetzung folgen wird, denn in den USA geht es nicht um den Marktanteil, sondern den Anteil aller Amerikaner – und der ist am Freitag natürlich eher gering, da kaum jemand vorm Fernseher sitzen will. Startete die erste Folge nach dem Herbstfinale überraschenderweise noch mit relativ guten 1,9% Prozent bei den 18- bis 49-Jährigen, so kam das Staffelfinale nur noch auf schlechte 1,2 Prozent. Auch hierzulande, wo die dritte Staffel montags um 20:15 Uhr auf ProSieben lief, sanken die Quoten immer weiter und lagen zuletzt sogar unter dem Senderschnitt.

Achtung - SPOILER -

Thommy ohne „Wetten, dass...?“, ist wie „Wetten, dass...?“ ohne Thommy

von Sebastian Leidecker

Lieber Thomas,

Jetzt bist Du alter Hase doch noch einmal aktiv geworden und hast dein Flackschiff „Wetten, dass...?“ verlassen und bist rüber zur ARD.
Wir, also Deine noch übrigen 1,25 Mio Fans hoffen, dass Du dich in Deinem neuen Wohnzimmer-Studio inzwischen schon eingelebt hast.
Da habt ihr Euch was ganz Verrücktes einfallen lassen: Das Büro der Redaktion direkt ins Studio geholt und die Sendung auch noch total interaktiv gestaltet.
Deine Zuschauer können sich nun also über Facebook und Twitter in die Sendung einbringen – und sogar nach der Sendung mit Dir chatten.

Die Wollnys – eine schrecklich große Familie: ein Format für die Unterschicht?

von Carina Freundl

„Silvana, Sarafina, Estefania, Calantha, Loredana, Sarah-Jane, Lavinia, Jeremy-Pascal”: nicht nur die eher ungewöhnlichen Namen waren es, die die Familie Wollny bekannt machten. Auch Mama Silvias schroffe, aber dennoch liebenswerte Art, mit der sie diese ohne einen Atemzug zu sämtlichen Gelegenheiten zu rufen scheint, trägt zur Popularität der Familie bei. Die Familie Wollny, bestehend aus den eben genannten acht Kindern und den Eltern Silvia und Dieter, bewohnt ein 320 Quadratmeter großes Haus in Neuss. Die drei bereits erwachsenen Kinder sind schon ausgezogen und haben ihre eigene Familie gegründet.

Ich bin im Fernsehdschungel – holt mich hier raus!

von Viktoria Egenhofer

Es ist wieder so weit: Elf mutige „Promis“ wagten sich am 13. Januar zum sechsten Mal in den australischen Dschungel, um sich waghalsigen Dschungel-prüfungen zu stellen und das Publikum gespannt vor den Fernseher zu locken. Ähnlich wie im Format „Big Brother“ setzen sich die „Stars“, die ihr Vermögen (sofern sie einmal welches hatten) verschleudert haben, 2 Wochen lang, 24 Stunden am Tag den Kameras aus und bieten dem Zuschauer tiefe Einblicke, sowohl persönlich als auch – wie im Fall von Micaela Schäfer – körperlich. Brigitte Nielsen erhielt für ihre Teilnahme eine Gage von 150.000 Euro und ist somit die höchstverdienende Kandidatin in der Geschichte des Formats. Das Ziel einer jeden Staffel ist es, Dschungelkönig/in zu werden. Auch hier lockt der Sender mit einer attraktiven Belohnung.
Das Format haben sich die Redakteure von RTL vom britischen „I’m a Celebrity, Get Me Out of Here!“ abgeschaut. Ähnliche Shows gibt es auch in den USA, Frankreich, Italien und den Niederlanden.

Wie ich eure Mutter traf. Eine unendliche Geschichte.

von Viktoria Egenhofer

5 Erwachsene im turbulenten New York. Trockener Humor, mit Wahrheit, Ironie und Sarkasmus gespickt. Eine Wohnung und ein Pub. Die Idee ist simpel und doch ist das Erfolgsrezept von „How i met your mother“ eingängig. Die typische Sitcom. Lachen aus dem Hintergrund, ein Kommentator: in diesem Fall Ted Mosby, der seinen Kindern im Jahre 2030 erzählt, wie er ihre Mutter kennengelernt hat und dabei keine Einzelheit aus seinem Leben zu seinen besten Zeiten auslässt.

Kitsch in kleinen Portionen- Die Telenovela „Anna und die Liebe“

von Cathrin Schmiegel

„Gib mir Sonne“: Mit dieser Textzeile aus dem gleichnamigen Rosenstolz-Song beginnt jede neue Episode von „Anna und die Liebe“, einer von Sat1 produzierten Telenovela. Mit dem melancholisch anmutenden Titel wird der Zuschauer sogleich in die passende Stimmung versetzt und es wird klar, was ihn erwartet: Ein auf circa 23 Minuten portionierter Happen Herzschmerz, Drama und Sinnkrise. Ob das ein Genuss wird, ist fraglich und ob man es überhaupt probieren sollte auch.

„Prominent!“ – Boulevardisierung à la VOX

von Cathrin Schmiegel

„Herzlich Willkommen bei Prominent! Mein Name ist Constanze Rick.“
Mit diesem Satz begrüßt die Fernsehmoderatorin und Kolumnistin die VOX-Zuschauer wochentags um 20 Uhr, sowie dienstags und sonntags zusätzlich um circa 23 Uhr und lädt sie ein, am aktuellen Klatsch über die Welt der Stars und Sternchen teilzunehmen. Seit 2007 läuft das Magazin bereits auf VOX und verdrängte dank der soliden Einschaltquoten die Kochshow „Unter Volldampf“ von seinem Sendeplatz im Vorabendprogramm.

Oh Gott(schalk)! – Eine schwere Aufgabe, und die auch noch „live“.

von Michael Graßl

Gottschalk traut sich was. Er wagt sich sozusagen in die „Todeszone“. Jeden Montag bis Donnerstag von 19:20 Uhr bis 19:50 Uhr. Und er hat sich nichts weiter auf die Fahne geschrieben, als „Direktheit“, Mut und Aktualität. Die ARD setzte auf viel Werbung und Publicity (vor allem im Internet), um seit der Erstausstrahlung am 23.01.2012 die wenigen Menschen, die bereits von der Arbeit zu Hause sind und gekocht und gegessen haben, vor den Bildschirm zu locken. Wenn sie nicht gerade noch die fast parallel laufende Daily-Soap „Gute Zeiten schlechte Zeiten“ eingeschaltet haben. Also wie kann ich trotzdem eine Quote erreichen, die mich zufrieden stellt, in dieser „Todeszone“?

Märchenhafte Metamorphosen?

von Tanja Ransom

Die Frau ist aufgeregt. Sie zittert. Gleich wird sie ihrer Familie gegenübertreten. Das erste Mal seit vier  Monaten. Wie werden die Anderen reagieren? Wie kommt ihre „Verwandlung“ an? Langsam öffnet sich die Tür. Zeitlupe. In ihren neuen Pumps geht sie die Treppe herab. Staunen und Tränen bei der Familie. Die Kamera schwenkt hoch und zum ersten Mal sieht man Mandys Gesicht. „Oh Mandy“ von Westlife untermalt  die Szene. Mann und Kinder stürzen auf Mandy zu und fallen ihr in die Arme. Sind zu Tränen gerührt. „Für mich ist ein Traum wahr geworden.“

"New Girl" - Exzentrik par excellence

von Julia Kempe

Amerikanische Sitcoms sind aus unserer Fernsehlandschaft nicht mehr wegzudenken. Neben "Two and A Half Men" oder "How I Met Your Mother", die sich im deutschen Fernsehen schon manifestiert haben und sich hohen Zuschauerzahlen erfreuen , ist "New Girl" ein neues Format, das sich erst zu etablieren versucht. Wie andere ähnliche Produktionen hat sich auch hier die ProSieben Sat1. GmbH die Rechte auf die deutsche Ausstrahlung gesichert und ihr von Anfang an eine beliebte Sendezeit nach den "Desperate Housewives" mittwochs um 21:15 Uhr verschafft. Die Rechnung geht auf: ProSieben kann sich einen regelmäßigen Marktanteil von bis zu 16 Prozent sichern.

Wissen vor acht - Die Welt erklären in 145 Sekunden

von Julia Kempe
 
"Die Welt erklären in 145 Sekunden" ist die Herausforderung, der sich die ARD montags bis freitags um 19:45 Uhr stellt. Seit 2008 beantwortet hier der Physiker und Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar in gut zwei Minuten Phänomene des Alltags, zum Beispiel weshalb wir Gänsehaut bekommen, was "gefühlte Temperatur" bedeutet oder weshalb der Himmel blau ist. Am Anfang einer jeden Ausstrahlung stellt sich Yogeshwar den Faszinationen des Alltags, indem er entweder eine von der Redaktion ausgearbeitete oder von den Zuschauern eingesendete Frage beantwortet.

„Comedystreet“ - Abwechslungsreiche Unterhaltung auf Kosten anderer?

von Ruscha Blanke-Roeser

„Comedystreet“ ist eine deutsche Unterhaltungs-sendung, die seit 2002 auf dem deutschen Sender Pro 7 ausgestrahlt wird. Das Produktionsunternehmen ist Prime Productions GmbH. Der Protagonist der Comedysendung ist Simon Gosejohann. Die meisten Sketche sind in Nordrhein-Westfalen gedreht, Drehorte sind aber auch zum Beispiel Hamburg und Sylt. Derzeit läuft „Comedystreet“ als „Comedystreet XXL“ jede Woche donnerstags ab Mitternacht als Doppelfolge. Eine Episode dauert 22 Minuten und als XXL-Folge 44 Minuten.
Zum Beispiel beginnt die Folge Nummer sechs vom 24.02.2012 wie jede Episode mit einem kurzen, einprägsamen Clip, dann wird die Titelmusik eingespielt. Der Protagonist Simon Gosejohann tritt meist allein, gelegentlich jedoch auch mit anderen Schauspielern, auf. Stets begleitet ihn sein Bruder Thilo Gosejohann, welcher mit versteckter Kamera das Geschehen filmt. Oftmals ist der blonde Schauspieler verkleidet, manchmal wagt er sich aber auch in Alltagsklamotten auf die Straße. Das Konzept der Unterhaltungssendung „Comedystreet“ ist einfach: Simon Gosejohann mischt sich verkleidet oder unverkleidet unter die Menschen und verkaspert sie. Dabei macht er sich entweder über andere oder über sich selbst lustig.

„Desperate Housewives“- Ein gleichbleibendes Konzept mit Unterhaltungsgarantie?

von Ruscha Blanke-Roeser

„Desperate Housewives“ ist eine US-amerikanische Dramedyserie, die seit 2004 von ABC Studios für den US-Sender ABC produziert und seit April 2005 auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgestrahlt wird.
ABC verlängerte im Mai 2011 die Serie um die achte Staffel, welche zugleich auch die finale Staffel ist und seit dem 4. Januar 2012 jeden Mittwochabend in der Prime Time (20:15 Uhr) auf Pro 7 läuft. Eine Episode dauert etwa 45 Minuten.

The Simpsons: Die animierte Sitcom

von Tobias Dirmeier 
Die Simpsons gehören seit über zwei Jahrzehnten zu den populärsten Fernsehfiguren überhaupt. Homer, Marge, Bart, Lisa und Maggie Simpson sind die Hauptprotagonisten der nach ihnen benannten Zeichentrickserie The Simpsons, die aktuell in der 23. Staffel läuft und damit die am längsten laufende US-Fernsehserie zur Hauptsendezeit ist. Die animierte Sitcom war über die Jahre für unzählige Auszeichnungen nominiert, beispielsweise 64 mal für den Primetime Emmy Award. Die begehrte Trophäe gewann die Serie schließlich 27 mal und gilt damit als die Serie mit den meisten Emmy-Awards in der Fernsehgeschichte. The Simpsons haben auch Einträge im Guinness-Buch der Rekorde als die am längsten laufende Zeichentrickserie und die am längsten laufende Sitcom aller Zeiten. Vor kurzem erreichten die Simpsons einen weiteren Meilenstein: Die 500. Episode wurde in den Vereinigten Staaten ausgestrahlt. Ein Ereignis, über das groß in den Medien berichtet wurde. Grund genug, die Entwicklung der Kult-Serie einmal kurz Revue passieren zu lassen.

Late Night am Vorabend: Gottschalk Live

von Tobias Dirmeier

Gottschalk Live ist ein neues Format des ersten deutschen Fernsehens, das von Montag bis Donnerstag um 19:20 Uhr aus einem Studio im Berliner Humboldt-Carré gesendet wird und am 23. Januar 2012 zum ersten Mal ausgestrahlt wurde. Die halbstündige Sendung ist eine Mischung aus Talkshow und Boulevardmagazin und wird, wie der Titel schon erahnen lässt, von Thomas Gottschalk moderiert. In Gottschalk Live werden Themen behandelt, die laut Gottschalk für die Tagesschau "nicht wichtig genug" sind, welche die Leute aber dennoch interessieren. Gottschalk nimmt in der Sendung u.a. Bezug auf aktuelle Schlagzeilen aus unterschiedlichen Tageszeitungen und Illustrierten, lädt Prominente oder auch unbekannte Leute zum Gespräch ein und macht ab und an Liveschaltungen zu weiteren Gästen. Das Konzept der Sendung ist dabei recht locker gehalten und ähnelt eher dem einer Late Night Show.

The same procedure? – Ja genauso wie immer!


von Verena Blinzler

Man kann es ja schon fast nicht mehr hören. Es ist überall. Jederzeit. Zumindest an einem bestimmten Tag im Jahr. Aber das dann dafür jedes Jahr. „I think we have Sherry with the soup!“ Jeder kennt die Sätze, jeder kennt die Abfolge. Dinner for one – eine nationale Krankheit? Es ist Silvestermorgen, ein paar arme Deutsche müssen heute tatsächlich noch arbeiten, für alle andern heißt es schon mittags: dieselbe Prozedur wie letztes Jahr, Miss Sofie?
14:55 Der Startschuss: Hessischer Rundfunk, James läutet den Gong und stellt auf hessisch die Gäste vor. Wie immer ist natürlich keiner anwesend.
Aber wieso überhaupt kommt jedes Jahr, am gleichen Tag der gleiche Film? Wird das nicht langweilig?