von Herbert Schwaab
In einem Artikel der Zeitung Standard vom 7.Dezember 2014 wird die Beliebtheit des sogenannten 'slow tv' in Norwegen angesprochen. Dabei handelt es sich um das 'entschleunigte' Programme, das zur Nachtzeit oder am Morgen gesendet wird, etwa endlose Bahnfahrten aus Sicht der Führerkabine oder flackernde Kaminfeuer. Zu den Programmen, das die norwegischen Zuschauer des Senders NRK besonders begeistert habe, gehöre unter anderem die Stricknacht, die das Stricken eines Pullovers von der Schafschur bis zur Vollendung begleitete, oder ein Programm, dass ein Blaumeisenpaar bei Brutvorgang und Aufzucht der Vögelkinder zeigt, in einem Nest, das wie ein menschliches Miniaturwohnzimmer eingerichtet ist. Die Vermutungen, die Doris Priesching in dem Artikel über den Grund für die Beliebtheit dieser gar nicht mal so unaufwendigen Programme nennt, gehen in Richtung einer Sehnsucht des Zuschauers nach Ruhepunkten in einem von einer hektischen Fernsehästhetik geprägten Programm. Auch auf den Seiten dieses Blogs wurde über die Faszination für die seit Jahren ausgestrahlten Anleitungen des schon lange verstorbenen Malers Bob Ross geschrieben.