Dass
Nackt-Dating-Shows als neuer Quotenfänger im deutschen Fernsehen langsam im
Kommen sind und so mit dem Tabu der Nacktheit jonglieren, wurde bereits in
meiner letzten Kritik auf diesem Blog zu Naked
Attraction – Dating Hautnah (RTLII) betrachtet. Weniger Hoffnung hegte ich
jedoch hinsichtlich ihrer Ernsthaftigkeit und dass dadurch tatsächlich ein wahres
Liebesglück zu Stande kommen könne. Dass jedoch genau dies der Fall sein kann,
beweisen uns nun Janni Hönscheid (Profi Suferin. Model) und ihr Liebster Peer
Kusmagk (Moderator, Dschungelkönig, Restaurantbetreiber,… – augenscheinlich ein
wahres Allroundtalent in der Riege der Z-Promis), die einst auf der Liebesinsel
im Paradies vor den Kameras der Produktion Adam
sucht Eva – Gestrandet im Paradies zueinander fanden und seitdem auch
bekleidet ein glückliches Paar abgeben.
Wie
in den Vorgängersendungen über Sarah und Pietro Lombardi oder Jana Ina und
Giovanni Zarella verkündet auch das Adam
sucht Eva-Paar stolz: „Wir sind schwanger“ - und lassen daran ganz Deutschland
jeden Montag ab 22:35 Uhr teilhaben.
Für
Alle, die sich jetzt aber immer noch fragen wer die Beiden sind und was es mit Adam sucht Eva auf sich hat – hier ein
kurzer Rückblick auf das erste Beschnuppern der beiden Turteltauben: Im Jahr 2016
nahmen Janni und Peer an der Promi-Version der bis dato ersten Nackt-Dating-Show
im deutschen Fernsehen Adam sucht Eva –
Gestrandet im Paradies teil, in welcher verschiedene Singles auf das paradiesische
Atoll Tikehau im Pazifik geschickt werden, um sich dort bestenfalls ineinander
wie einst Adam und Eva in ihrem Paradies zu verlieben (und das versteht sich im
biblischen Dress-Code, nämlich mit absolut nichts außer den selbstgebastelten
Blumenketten und der „Love Bag“). Dieses Experiment ging bei den beiden
scheinbar voll und ganz auf. Sie lernten sich auf der „Insel der Versuchung“
kennen und lieben, verließen schließlich gemeinsam die Insel und sind seither ein
glückliches Paar.
Wie
glücklich sehen wir in ihrer Sendung an ganz alltäglichen Situationen, wie dem
Besuch der Eltern, welche die Happy-Family-Atmosphäre abrunden oder dem Termin
beim Frauenarzt, bei dem Peer den Freudentränen nahe ist, als er erstmals das
Ultraschallbild ihres Babys sieht. In Slow Motion mit theatralischen Popsongs
unterlegt, soll hierbei im klassischen Reality-TV-Stil der Zuschauer in dieselbe
Stimmung wie der stolze Bald-Papa versetzt werden.
Ich
erkenne hier eindeutig Marketing für das Image der Beiden, eine nette
Finanzspritze für die Windelkasse und ein Baby-Brei-Upgrade, da sie wie Peer
gerne betont ja „nicht reich“ sind sondern doch so normal wie Maier und Müller
– mal abgesehen von den Kameras, der Kennenlerngeschichte und dem Rampenlicht.
Und obwohl das negativ geklungen haben mag, stören mich diese Dinge tatsächlich
eher weniger, denn man bedenke die zeitliche Einbettung. Um 22:35 Uhr möchte
ich mich über nichts aufregen, sondern lasse mich gerne von gut gelaunten
Menschen und deren ach so glücklichen 0-8-15- Leben berieseln, um nachts davon
zu träumen, dass mir vielleicht ja auch irgendwann ein solches Leben blühen
könnte. Wenn auch höchstwahrscheinlich ohne Kennenlernen im Paradies, dafür
aber mit genau so viel Friede-Freude-Eierkuchen und den alltäglichen
„Problemen“, die das Leben doch letztendlich im richtigen Maße spannend bleiben
lassen, kann ich mich nun beruhigt hinlegen und in mein ganz eigenes
Traum-Paradies flüchten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen