Köln.
Kameraeinstellungen, die schnell zwischen den grauen Straßen, dem Rhein und dem
Dom hin- und herschwenken, flackern über den Bildschirm, bis diese sich
schließlich entscheiden, den Fokus auf ein kleines Reihenhaus am Stadtrand zu
legen. Und schon geht es weiter.
Es folgt ein Interview mit einer stark
geschminkten Frau. Mit dem am unteren Bildschirmrand eingefügten Information,
dass es sich dabei um die erfolgreiche deutsche Schlagersängerin Tina York handelt
und spätestens mit ihrem ersten geäußerten Satz „Ich kann nicht besonders gut
kochen, manches gelingt mir gut und manches vergess ich lieber“ wird
schließlich auch dem letzten Zuschauer klar, dass wir uns nicht am Anfang einer
neuen Folge von „Köln 60557“ befinden, sondern am Anfang einer neuen Woche von
„Das perfekte Promi-Dinner“.
Und dieses Serien-Format dürfe inzwischen fast jedem Deutschen, der einen Fernseher zu Hause hat, bekannt sein. Denn schließlich wird diese Serie schon seit 2006 auf dem privatrechtlich-kommerziellen Sender VOX ausgestrahlt. Das Prinzip: Ganz einfach. Man nehme eine Kochshow, ersetzt unbekannte Hobbyköche mit aus Klatschblättern bekannten Z-Promis und das überbelichtete Koch-Studio durch die heimatlichen Vier-Wände der Star-Kandidaten. Dabei treten pro Woche jeweils vier bis fünf Prominente gegeneinander an, um ihren Mitstreitern ein selbstgekochtes Drei-Gänge-Menü zu servieren. Ziel dabei ist es, sich den Titel des „Perfekten Dinner-Gastgebers“ zu sichern. Neben viel Aufmerksamkeit und fast einer halben Stunde Sendezeit nur für sich allein, geht es den Kandidaten dabei auch um den Gewinn von 5000 Euro, den der Gewinner an einen guten Zweck seiner Wahl spenden darf.
Die Gäste bewerten dazu, möglichst ehrlich, den jeweiligen Dinner-Abend mit einer Punktzahl von 0-10. Dabei sollen natürlich nicht nur die exotischen Speisen, sondern auch das gesamte Ambiente (also der Einrichtungsgeschmack) und die Gastgeberqualitäten jedes Promis analysiert und bewertet werden. Der Gastgeber-Promi wird dazu während den gesamten Vorbereitungen von der Kamera beobachtet. Dazu folgen wir diesem sowohl beim Einkaufen, als auch beim Kochen. Begleitet wird dieses ganze Szenario durch die Kommentare des Sprechers Daniel Werner, der dabei stets einen ironischen Unterton zu dem Schaffen der Promis hinzufügt.
Und dieses Serien-Format dürfe inzwischen fast jedem Deutschen, der einen Fernseher zu Hause hat, bekannt sein. Denn schließlich wird diese Serie schon seit 2006 auf dem privatrechtlich-kommerziellen Sender VOX ausgestrahlt. Das Prinzip: Ganz einfach. Man nehme eine Kochshow, ersetzt unbekannte Hobbyköche mit aus Klatschblättern bekannten Z-Promis und das überbelichtete Koch-Studio durch die heimatlichen Vier-Wände der Star-Kandidaten. Dabei treten pro Woche jeweils vier bis fünf Prominente gegeneinander an, um ihren Mitstreitern ein selbstgekochtes Drei-Gänge-Menü zu servieren. Ziel dabei ist es, sich den Titel des „Perfekten Dinner-Gastgebers“ zu sichern. Neben viel Aufmerksamkeit und fast einer halben Stunde Sendezeit nur für sich allein, geht es den Kandidaten dabei auch um den Gewinn von 5000 Euro, den der Gewinner an einen guten Zweck seiner Wahl spenden darf.
Die Gäste bewerten dazu, möglichst ehrlich, den jeweiligen Dinner-Abend mit einer Punktzahl von 0-10. Dabei sollen natürlich nicht nur die exotischen Speisen, sondern auch das gesamte Ambiente (also der Einrichtungsgeschmack) und die Gastgeberqualitäten jedes Promis analysiert und bewertet werden. Der Gastgeber-Promi wird dazu während den gesamten Vorbereitungen von der Kamera beobachtet. Dazu folgen wir diesem sowohl beim Einkaufen, als auch beim Kochen. Begleitet wird dieses ganze Szenario durch die Kommentare des Sprechers Daniel Werner, der dabei stets einen ironischen Unterton zu dem Schaffen der Promis hinzufügt.
Doch
zurück zu unseren heutigen Promis. Während ich noch von der starken Schminke im
Gesicht der Frau abgelenkt bin, überlegt schon ein anderer Teil meines Kopfes,
woher ich den Namen Tina York kenne. Doch schon kommt mir das Redaktionsteam
von VOX zur Hilfe, indem es mir eine knappe Zusammenfassung mit parallel laufenden
Schlagerhits ihrer Karriere einspielt.Aber ohne
Erfolg. Mir bleibt der Name weiterhin unbekannt und so warte ich gespannt auf
die weiteren vorgestellten Promi-Kandidaten dieser Woche. Es folgt der
Schauspieler Rolli, manch Einem bekannt aus der Serie „Bibi und Rolli“, mir
jedoch nicht. Und so geht es mir auch mit der „Unter-Uns“-Schauspielerin Tatiani Katrantzi und dem Multitalent aus
Moderator, Rapper und Tänzer Oli Petszokat. Dabei wird bei jedem Promi kurz erwähnt,
woher er kommt und welche hollywoodreife Karriere er schon hinter sich hat. Die Kandidaten lassen es sich nicht nehmen, die Zuschauer über ihre
Vorlieben im Thema Essen oder ihren tödlichen, bemitleidenswerten Allergien
hinzuweisen. So wie Oli, der höchst allergisch auf Olivenöl reagiert.
Nun
gut, jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass er das nicht nur in die Kamera zu
seinen Zuschauern und Fans gesagt hat, sondern auch der heutigen Gastgeberin
Tina. Und damit wäre schon die erste Spannung für diese Folge aufgebaut: Wird
Oli das heutige Dinner ohne allergischen Schock überleben?! Bei der folgenden
Einstellung strahlt uns dann wieder Tina an, die uns bei ihrer Hausführung mit
großem Stolz ihre Leidenschaft für Engelsfiguren offenbart. Dabei präsentiert
sie uns mit voller Freude ihr „Lieblingsengel“, den sie „Brat Pitt“ getauft
hat, mit der Begründung, dass dieser ein „genauso knackiges Hinterteil, wie
Brat Pitt“ habe. Die Frage, woher Tina denn so genau das Hinterteil von Brat
Pitt kenne, wir dabei unter den Tisch fallen gelassen. Stattdessen werden immer
wieder Sequenzen mit einzeln durchgeführten Interviews der erwartenden Gäste
eingeschnitten, die Vermutungen über die Einrichtung, den persönlichen
Charakter und dem bevorstehenden Menü des Gastgebers anstellen. Es fällt
den Gästen merklich schwer den Promi-Gastgeber, den sie selbst wahrscheinlich
nur aus dem schnell zuvor gegoogelten Wikipedia-Eintrag kennen, einzuschätzen.
Und
schließlich kommt die Erlösung: Das Menü wird vorgestellt. Während die
Promi-Gäste noch teilweise über Annahmen von Speisen wie „Erdbeerbalsam für die
Kehle“ philosophieren und fachsimpeln, wird der Zuschauer schon Zeuge, wie Tina
in einem mit Mühe unkenntlich gemachten Supermarkt ihre benötigten Zutaten
einkauft. Im Gegensatz dazu wird im nächsten Einkaufsstopp der Laden umso mehr
hervorgehoben. Da natürlich ein Superstar wie Tina ihren Stammfeinkostladen hat,
wird hier besonders der Laden in Schale geworfen. Schließlich kauft hier die
Schlagersängerdame von Welt ihr Rindersteak. Vom Einkaufen geht’s auch gleich
an den Herd, wo Tina ganz unbeirrt, und zu meinem Überraschen auch ganz ohne
Kommentar des Moderators, der sonst IMMER einen Spruch parat hat, Olivenöl zum
Anbraten in die Pfanne kippt. An diesem Punkt werde ich dann doch etwas
unruhig. Hat etwa die gesamte Filmcrew, die da in der Küche steht, die
lebensbedrohliche Olivenölallergie von Promi-Gast Oli vergessen?! Doch statt
der Meisterköchin lieber zu Sonnenblumenöl zu raten, wird zugeschaut wie Tina
weiter fröhlich ihre Zwiebeln in der Pfanne umrührt. Aber bevor ich mich
versehe, klingelt es auch schon an der Haustür und die mit Gastgebergeschenken
bewaffneten und hungrigen Promi-Gäste werden von Tina herzlich empfangen. So
wie es scheint haben sich diese Leute wirklich noch nie davor gesehen, denn
sofort beginnt der übliche Small-Talk zwischen den Vieren. Als Tina sich dann
schließlich zurückzieht, um sich der Vorspeise zu widmen, ergreifen die Gäste
die Chance, die privaten Räume ihres Gastgebers zu durchstöbern. Dabei bekommen
auch wir als Zuschauer nochmal einen exklusiven Einblick in die Vergangenheit
von Tinas Superstarkarriere.
Nachdem
das Dinner serviert ist, hefte ich mein Blick starr auf Oli, der die in
Olivenöl angebratenen Speisen mit großen Bissen verdrückt. Doch der
angekündigte allergische Schock bleibt aus. Nach ausreichend Wein, viel Essen,
Gerede und Gelobe über das Mahl und das Leben steht Oli auch nach dem Dinner
noch kerzengrade mit seinen Punktekarten in der Hand vor der Kamera und
verkündet strahlend, dass das für ihn ein nahezu perfektes Dinner war, womit er
Tina als Gastgeberin 9 Punkte verteilt. Etwas verwundert, aber erleichtert,
dass die Folge nicht mit einem Todesfall geendet hat, nehme ich zur Kenntnis,
dass Tina mit nun insgesamt 38 Punkten so gut wie gewonnen hat.
Wie
immer hab ich nach der Sendung ein belustigtes Gefühl behalten, das vor allem
durch die stets ironischen Kommentare des Off-Sprechers begründet ist. Für
mich persönlich stellt Daniel Werner damit ein Highlight der Sendung dar, da er
nicht selten genau die Gedanken über die unbeholfenen Kochkünste der Promis
ausspricht, die mir gleichzeitig durch den Kopf gehen.
So stützt sich
die Ästhetik des Formats hauptsächlich auf die Kamera in Verbindung mit der
Off-Stimme, die dem Zuschauer den Eindruck vermittelt, als wäre man tatsächlich
mit dem Z-Promi im REWE beim Gurken kaufen oder stände neben ihm in der Küche,
während dieser beim Zwiebelnschneiden heult. Das momentane
Fernsehprogramm trieft nur so von Koch-Shows und den Zuschauern werden dabei stets die
Schmankerl, gewürzt mit pfeffrigen Kommentaren von sogenannten Profiköchen wie
Schuhbeck und Lafer, vor die Kamera gehalten. Eine gute Abwechslung bietet dabei das „Perfekte
Dinner“, das ganz ohne die Profitipps der Fernsehstarköche auskommt und
stattdessen einen Einblick in das Leben von Es-waren-ein-mal-bekannte-Leute
zeigt und wie auch diese ihre Macken und Schwachpunkte haben, wenn es ums Thema
Kochen geht.
Und
es scheint zu wirken. Nicht umsonst ist die Sendung seit über 10 Jahren ein
fester Bestandteil des werktägigen Abendprogramms von VOX. Für
mich stellt das Perfekte Promi-Dinner ein gutes Maß an Kochshow und Reality
Sendung dar, bei der es nicht nur um das Kochen, sondern auch um die Manieren
auf Gastgeber- und Gästeseite ankommt. Ein gutes Beispiel dazu bietet der
Vorfall, bei dem erst vor Kurzen der selbstverliebte „Neupromi“ „Honey“ (Ex-Freund
der vorletzten Germany´s next topmodel-Gewinnerin Kim) von den anderen Promigästen
ausgeladen wurde, da er sich gegenüber einem veganen Promigast respektlos
verhalten hatte und ihm ausschließlich eine rohe Karotte servierte. Und genau
aus solchen Gründen unterscheidet sich für mich das „Promi-Dinner“ von anderen
Shows: Es zeigt zwar viele B-Z Promis, aber distanziert sich dann doch von denen,
die im Thema „Respekt“ nichts mehr übrig haben.
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