TV Kultur und Kritik
ist im Rahmen einer Übung im Fach Medienwissenschaft an der Universität Regensburg entstanden. Der Blog versammelt Kritiken zu den unterschiedlichsten Facetten der Fernsehkultur, die von arte (Breaking Bad) bis RTLII (Die Geissens) reicht. Ziel ist es eine Kritik zu etablieren, die dem Wesen, der Rezeption und der Faszination für das Format gerecht wird. Wir sind offen für Beiträge, die die Auseinandersetzung mit dem Fernsehen erweitern.

Freitag, 1. September 2017

Prison Break . Die Gefängnisbrüder kehren zurück

von Marlen Schubert 


Zwei Brüder, ein Gefängnis, mehrere Fluchtversuche – im Großen und Ganzen lässt sich Prison Break genau so gut beschreiben. Die US-amerikanische Actionserie wurde von 2005 bis 2009 in vier Staffeln vom Sender Fox ausgestrahlt. In Deutschland kann man sie unter anderem über Streamingdienste wie amazon prime oder Netflix ansehen. Nach über sechs Jahren Warten kehren die Brüder und weitere alte Bekannte der Serie zurück ins Fernsehen. Die fünfte Staffel wurde am 8. April 2017 von RTL 2 erstausgestrahlt.

Prison Break handelt, wie der Name der Serie auch schon verrät, von einem Gefängnisausbruch. Vielmehr aber geht es um zwei Brüder. Lincoln Burrows, der wegen Mordes an dem Bruder der Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten im Todestrakt im Fox-River-State-Gefängnis inhaftiert ist und Michael Scofield, der alles dafür gibt, seinen großen Bruder vor dem elektrischen Stuhl zu bewahren. Er schleust sich mit einem ausgeklügelten Fluchtplan, den er sich zuvor auf seinen gesamten Körper hat tätowieren lassen, in Fox River ein und versucht dort an seinen Bruder heranzukommen, um ihn anschließend zu befreien. Viele Ereignisse im Gefängnisalltag und vor allem weitere Häftlinge wie John Abruzzi, ein Ex-Mafiaboss und der unberechenbare Frauenmörder Theodor Bagwell (Kurz T-Bag), die von dem Fluchtplan der Brüder erfahren, durchkreuzen Michaels Absichten. Dadurch bleibt die Serie Folge für Folge sehr spannend und fesselnd. Das Thema der Serie ist, beziehungsweise war etwas Neues, wird nicht in vielen Serien behandelt und gibt gute Einblicke in den Gefängnisalltag, die Beziehungen zwischen Häftlingen und Wärtern und natürlich in die der Häftlinge untereinander. Fast alle Situationen, in denen sich Michael befindet sind dramatisch und mitreißend, aber zum Teil nicht ganz realistisch. So plant Scofield den Ausbruch von seiner Zelle aus und schraubt dafür die Toilette lose, damit er durch verschiedene unterirdische Schächte in die Krankenstation kommt. Zur selben Zeit findet aber auch die abendliche Zellenkontrolle der Wärter statt, bei der Scofields Bett zunächst leer und dann doch plötzlich mit diesem darin erscheint.                               
Die weiteren Staffeln handeln um die Flucht der Fox River 8 und den Kampf gegen die Company, einer Organisation internationaler Konzerne und Regierungen, den größten Gegner Burrows. Auch wenn die nachfolgenden drei Staffeln meiner Meinung nach nicht ganz so packend sind wie die erste, sind sie trotzdem sehr sehenswert.
Aktuell ist die fünfte Staffel der preisgekrönten Serie im amerikanischen und deutschen Fernsehen zu sehen. Dort taucht der für sieben Jahre totgeglaubte Michael Scofield als Kaniel Outis, der für den IS arbeitet, in einem höchst brutalen und gefährlichen Gefängnis im Jemen auf. In der jetzig laufenden Staffel geht es wie davor auch schon um einen Gefängnisausbruch, weitere Intrigen der CIA und aber auch um politisch-aktuelle Themen wie den IS. Ob die Häftlinge wie zum Beispiel T-Bag, welcher die Rolle außerordentlich gut verkörpert und immer mehr zum Sympathieträger wird, wie in den ersten Staffeln agieren bleibt zu erwarten. Doch eines bleibt sicher gleich: Michaels Intelligenz und Scharfsinn machen die Serie und damit auch die fünfte Staffel so interessant und spannend.

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