TV Kultur und Kritik
ist im Rahmen einer Übung im Fach Medienwissenschaft an der Universität Regensburg entstanden. Der Blog versammelt Kritiken zu den unterschiedlichsten Facetten der Fernsehkultur, die von arte (Breaking Bad) bis RTLII (Die Geissens) reicht. Ziel ist es eine Kritik zu etablieren, die dem Wesen, der Rezeption und der Faszination für das Format gerecht wird. Wir sind offen für Beiträge, die die Auseinandersetzung mit dem Fernsehen erweitern.

Mittwoch, 23. Oktober 2019

„In diesem Geschäft ist deine Haltbarkeit begrenzt.“ – Drogen, Kartelle, Geld und Girlbosse

von Daniela Olenberg
Wiedermal auf der Suche nach einer neuen spannenden Serie bei Netflix, auf der man immer herumschwirrt zwischen „das habe ich schon gesehen“ und „ob sich das lohnt“? Genauso ging es mir vor einigen Wochen. Dann bin ich zufällig auf die Serie „Queen of the South“ gestoßen und wie man so will, habe ich mir erstmals den Vorspann auf Netflix angeschaut. Dramatische Musik und eine hübsche Frau mit großer Sonnenbrille und einem schicken, dem Anschein nach teurem, weißen Kleid steigt aus ihrem Helikopter, im Hintergrund vier Bodyguards und eine Frau, die sie begleiten. „Mein Name ist Teresa Mendoza. Ich bin aus Mexiko. Ich wurde arm geboren. Nicht, dass es schlimm wäre. Aber ehrlich, ich war arm. Und ich war reich. Reich ist besser, glaubt mir. Denn jetzt leite ich das größte Drogenimperium der westlichen Hemisphäre.“ Zack Boom überzeugt, ohne lange zu überlegen habe ich der Serie eine Chance gegeben und wie sich am Ende herausgestellt hat - nicht umsonst! Die kann wirklich was. Ein wahrer Fan von „Drogenserien“ war ich selbst nach „Breaking Bad“ nicht, aber diese hat es mir schlichtweg angetan. Aber nochmal von Anfang an: Teresa, eine Geldwechslerin aus Sinaloa verliebt sich in einen Drogendealer, der recht schnell ermordet wird, da er seinen Boss hintergangen hat und nun ist auch Teresa in Gefahr. Ihre einzige Chance in den USA zu überleben, bekommt sie ausgerechnet von der Frau ihres Erzfeindes. Von nun an wird die ganze Geschichte über ihren Aufstieg erzählt - von der Teresita mit einem guten Herzen, die keiner Fliege etwas zuleide tun kann, bis zur kaltblütigen Killerin, aber es hat seine Gründe, ich will ja nicht zu viel verraten!
Von der Geldwechslerin (Tellerwäscherin) zur Millionärin, so schnell kann es gehen. Gewalt, Drogen, Geld, Kartelle, Action und viele Wendungen, mit denen oftmals nicht gerechnet wird, zeichnen die Serie aus. Manchmal ein wenig kitschig, aber auch mit viel Biss beweist sich Teresita gegenüber der Männerwelt und zeigt auch, dass eine Frau nicht immer einen edlen Prinzen als Retter braucht. Soviel zum Thema: Selbst ist die Frau! Und wer jetzt denkt es handelt sich um eine Frauenserie, der täuscht sich, denn wo lief die Serie? Auf DMAX, dem Männerkanal schlechthin. Auch der schauspielerischen Leistung von Alice Braga (Teresa) muss ein großes Lob ausgesprochen werden, mit ihrer sympathischen Art nimmt sie den Zuschauer mit auf ihre Reise und lässt ihn eintauchen in die gefährliche Welt der Drogenkartelle.
„Die Kunst ist allerdings lange genug am Leben zu bleiben, um die Früchte der Arbeit auch genießen zu können.“ Das sind die Worte, die zu hören sind, bevor Teresa bereits in der ersten Folge eine Kugel verpasst bekommt. Da denkt man sich gleich: „Wow, was für ein Anfang!“ Aber seht es euch selbst an, denn die Geschichte dahinter ist lang, ziemlich spannend und auf keinen Fall eintönig. Mein Fazit: 9,5 von 10 Punkten.

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