TV Kultur und Kritik
ist im Rahmen einer Übung im Fach Medienwissenschaft an der Universität Regensburg entstanden. Der Blog versammelt Kritiken zu den unterschiedlichsten Facetten der Fernsehkultur, die von arte (Breaking Bad) bis RTLII (Die Geissens) reicht. Ziel ist es eine Kritik zu etablieren, die dem Wesen, der Rezeption und der Faszination für das Format gerecht wird. Wir sind offen für Beiträge, die die Auseinandersetzung mit dem Fernsehen erweitern.

Donnerstag, 10. Oktober 2019

„Wie kommen eigentlich die Streifen in die Zahnpasta?“ (Die Sendung mit der Maus)

von Alisa Maintok
Das fragte mich mein Freund vor einigen Tagen. Zu meinem eigenen Erstaunen konnte ich es ihm sogar beantworten. Und zwar nicht, weil ich mich so für Mundhygiene interessiere, sondern weil ich im Alter von 6-12 Jahren sonntags um 11.30 Uhr den Kinderkanal einschaltete und mir die Lach-und Sachgeschichten der Sendung mit der Maus ansah.
Das Konzept des Formats ist, abwechselnd kurze belehrende Filme, über zum Beispiel Berufe, die Natur, Fabriken und kleinen Cartoons, die der Unterhaltung dienen, zu zeigen. Abgeschlossen wird die Sendung immer mit einer Folge von Captain Blaubär, der mit seinen drei Enkeln und seinem Freund Hain Blöd auf einen Schiff lebt. Er hat allerhand aus seinem aufregenden Leben zu erzählen, ob man ihm die Geschichten glaubt oder nicht, ist jedem selbst überlassen. Den Inhalt der Maus habe ich als kindgerecht und qualitativ sehr hochwertig in Erinnerung. Da es mir viel Spaß gemacht hat, durch die Sendung etwas zu lernen, habe ich viel davon behalten.
Die Lach-und Sachgeschichten habe ich schon lange nicht mehr gesehen habe, deshalb bin ich heute sehr gespannt, ob die Sendung immer noch so vielseitig und außergewöhnlich ist. Zu Beginn wird immer eine Vorschau gezeigt, welche Filme in der jeweiligen Folge gezeigt werden. Dieser Vorspann wird erst auf deutsch, dann auf einer anderen Sprache abgespielt. Man rät automatisch, welche es diesmal sein könnte, und mit der Zeit entwickelt man ein besseres Sprachgefühl, da man schon mal weiß, wie die jeweiligen Länder „klingen“. Eine andere Sprache wird für die Kinder zur Normalität, so dass dies auch ein wenig zum Abbau der Fremdenfeindlichkeit beiträgt. Im ersten Beitrag wird gezeigt, wie Tütensuppe produziert wird. Obwohl ich sie selbst oft konsumiere, habe ich mich nie damit beschäftigt. Moderiert und begleitet wird der Beitrag von Armin Maiwald, den ich aufgrund seiner sympathischen Art schon seit meiner Kindheit schätze. Es folgt ein kurzer, lustiger Zeichentrickcartoon, in den Hauptrollen die Maus und der Elefant, die neben der Ente, die ständigen Begleiter der Sendung sind. Diese kurzen Spots unterteilen die einzelnen Kurzfilme. Nun tanzt auf meinem Fernsehbildschirm verschiedenstes Gemüse zum „Bohnentwist“. Und ich muss schmunzeln, denn der Rhythmus verleitet auf jeden Fall zum Mitwippen. Jetzt wird erklärt, warum in manchen Haselnüssen ein Loch ist. Das finde ich ziemlich interessant, da ich selbst oft Nüsse gesammelt habe. Schuld ist tatsächlich ein Käfer namens Haselnussbohrer, der seine Larven in die Nuss legt. Darauf wäre ich selbst nie gekommen. Tatsächlich hat sich seit meiner Kindheit etwas an der Sendung mit der Maus geändert. Zum Schluss kommt nicht mehr Captain Blaubär, sondern Shaun das Schaf. Dieser ist animiert und treibt mit seiner Herde auf dem Bauernhof eine Menge Unsinn. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich einige Folgen kenne, da sie auf YouTube zur Verfügung stehen und auch Erwachsende unterhalten.
Die 30 Minuten mit der Maus, der Ente und dem Elefanten sind um und ich fühle mich in meiner Einschätzung, dass die Maus eine lustige, aber ebenso lehrreiche Sendung ist, bestätigt. Und das macht sie so einzigartig. Sie bedient sich nicht an vielen Effekten, cooler Aktion, oder Dramen. Man bekommt nette Geschichten präsentiert und erweitert sein Wissen. Sollte die Maus noch ausgestrahlt werden, wenn ich eigene Kinder habe, dürfen sie diese auf jeden Fall schauen-und ich werde ihnen dabei mit Vergnügen Gesellschaft leisten. Wollt ihr übrigens auch über die Kenntnis verfügen, wie die Streifen in die Zahnpasta kommen? Dann schaut doch mal bei dem YouTubekanal Bibliothek der Sachgeschichten nach, es lohnt sich auf jeden Fall.

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