von Bianca Hampl
Montag bis Freitag 14:15 Uhr bis 15:00 Uhr: Zeit für die Küchenschlacht! Das Wochenfinale der ZDF Produktion Die Küchenschlacht stand unter dem Motto „Griechenland“, in Anlehnung an den unvergesslichen Sommerurlaub von Mario Kotaska, dem in dieser Woche die Leitung der Sendung anvertraut wurde. Der Profikoch präsentierte, in Erinnerungen schwelgend, das Finalgericht, welches er in jenem viel erwähnten Sommerurlaub selbst kreiert hat: Garnelen im Kräutermantel auf griechische Art mit Tomatencreme, knusprigem Feta und Gurken-Joghurt. Und ja, natürlich läuft bei der Präsentation im Hintergrund stilecht griechische Sirtaki Musik.
Die beiden Kandidaten, die dieses Gericht in 35 Minuten kochen und anrichten sollen, könnten unterschiedlicher nicht sein. Der 26-jährige Fahrzeugtechnik-Student Julian Mittler aus Witten, der laut Kotaska „einfach nur Glück beim Garpunkt seines Kängurus“ am gestrigen Tag hatte, wirkt sehr ruhig und gelassen, aber dennoch sympathisch. Im Gegensatz zu seinem Kontrahenten Michael Spachmann, wird er sehr in die Rolle des Underdogs gedrängt. Im Laufe der Woche wurde er durch die Bank hinweg gelobt und wird jetzt schon als geheimer Favorit gehandelt. Der 37-jährige Architekt aus Köln polarisiert darüber hinaus mit seinen aberwitzigen Sprüchen, wie: Es sei „unfassable“, dass er nun im Finale stehe.
Mario Kotaska, der das Publikum um einen schallenden Applaus für Michael bittet, hat diesen damit anscheinend so aus der Fassung gebracht, dass Michael fast seinen halben Daumen beim Gurken hobeln verliert. Währenddessen versucht er natürlich noch lässig in die Kamera zu blicken. Blut nach fünf Minuten Sendezeit? Sowas ist man sonst wohl eher vom Tatort gewöhnt. Kotaska bittet die Redaktion um ein Pflaster und dreht sich wenig beeindruckt von ihm ab.
Der Profikoch entscheidet sich daraufhin, lieber dem zurückhaltenden Julian über die Schulter zu blicken, dem solche halsbrecherischen Manöver wohl eher weniger zuzutrauen sind. Nach endlosen Fragen von Seiten Kotaskas, die der Kandidat eher sporadisch beantwortet, zieht Julian einen persönlichen Schlussstrich und entgegnet: „Ich würde jetzt lieber weiterkochen.“ Umso besser für Michi! Dieser wartet schon, mit Handschuh über der frisch verarzteten Wunde, auf seine ganz persönlichen 5 Minuten Fernsehzeit. Sogar eine Zeichnung hat der leidenschaftliche Architekt mit in die Sendung genommen, um seiner Endkreation beim Anrichten den besonderen Schliff zu verleihen. Vorbereitet habe er sich laut eigener Aussage auf die Sendung aber nicht – klar!
Nun ist Mario Kotaska an der Reihe, selbst ein schnelles Essen zu zaubern, während sich die beiden Kandidaten um ihre Gerichte kümmern. Er entscheidet sich für einen sommerlichen Melonen-Nudelsalat mit Riesengarnelen. Das Rezept stammt ebenfalls aus seinem letzten Griechenland Urlaub – welch Wunder! Während der zwölfminütigen Zubereitungszeit philosophiert er über sein ach-so innovatives Rezept, welches sich jede halbwegs talentierte Hausfrau auch überlegt haben könnte. Im Endeffekt püriert der Koch nur Wassermelone mit Öl, gibt dies über Nudeln und darüber noch die angebratenen Riesengarnelen. Ein Basilikumblatt zum garnieren – hohe Kochkunst!
Derweilen hat Michael noch Olivenerde und Basilikum Pesto zubereitet, dem Kotaskas Originalrezept wohl doch ein bisschen zu einfach oder uninspiriert war. Vielleicht wollte er aber auch nur ein paar Fleißpunkte sammeln, denn Julian hält sich strikt an die Vorgaben des Profikochs. Den Ouzo, der eigentlich in die Tomatencreme mit eingearbeitet werden sollte (ist ja schließlich „griechische Art“) kippt sich Kandidat Michael, unter Anfeuerung von Mario Kotaska, auf Ex hinter die Birne. In den Augen des Profikochs flammen kurzzeitig wieder Erinnerungen an den letzten Sommerurlaub in Griechenland auf.
Nur noch zwei Minuten auf der Uhr – Zeit zum Anrichten! Auf Michaels Teller lässt sich sofort erkennen, dass sich die Zeichenpläne gelohnt haben. Er arrangiert die Garnelen im Kräutermantel geschickt im Zusammenspiel mit Tsatsiki, Gurkentürmchen und gegrillter Wassermelone. Die Olivenerde und kleine Punkte aus Basilikum Pesto vollenden das beeindruckende Gesamtbild. Julians Teller sieht auch sehr lecker, aber eher rustikal aus und kann mit dem Gesamtkunstwerk von Michael auf keinen Fall mithalten. Im Vordergrund steht aber immer noch der Geschmack und dieser wird an diesem Finaltag von Sternekoch Christian Rüffer kritisch unter die Lupe genommen.
Christian Rüffer stellt sich nach betrachten der beiden Teller erstmal folgende Frage: „Was genau an dem Gericht ist eigentlich „griechische Art“?“ Auf diese Frage war der Profikoch Mario Kotaska wohl selbst nicht eingestellt, denn dieser hat keine wirkliche Antwort darauf und verweist nur nochmal auf den Ouzo in der Tomatencreme. Der Sternekoch probiert erstmal von Michis Teller, der ihn optisch schon mal sehr anspricht. Auch geschmacklich hat Rüffer nichts auszusetzten und findet nicht einen einzigen Kritikpunkt. Danach folgt Julians Teller, auf dem er auch jede einzelne Komponente lobt. Die meisten Bestandteile der beiden Gerichte sind laut Christian Rüffer identisch – „verdammte Axt“, hat er da nur noch zu sagen. Nach gefühlt fünf Minuten und nachdem der Tisch 20 Mal von Gericht zu Gericht gedreht wurde, fällt der Sternekoch seine Entscheidung: Michael gewinnt, dank seiner exzellenten Anrichtungsweise und den extra Komponenten, verdient.
Wer sich nun von den anderen Kandidaten der Woche ein Bild machen möchte oder das spannende Wochenfinale nochmal ansehen will, kann das noch bis zum 04.08.2019 in der ZDF Mediathek tun. Alle Rezepte der Woche sind auch in der Mediathek zu finden, falls jemand jetzt auch Lust auf Garnelen im Kräutermantel auf griechische Art bekommen hat. Michael sehen wir ab 22.07.2019 in der Champions-Week wieder. Und um es nun mit Mario Kotaskas Worten zu sagen: Adios mit os!
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