TV Kultur und Kritik
ist im Rahmen einer Übung im Fach Medienwissenschaft an der Universität Regensburg entstanden. Der Blog versammelt Kritiken zu den unterschiedlichsten Facetten der Fernsehkultur, die von arte (Breaking Bad) bis RTLII (Die Geissens) reicht. Ziel ist es eine Kritik zu etablieren, die dem Wesen, der Rezeption und der Faszination für das Format gerecht wird. Wir sind offen für Beiträge, die die Auseinandersetzung mit dem Fernsehen erweitern.

Mittwoch, 7. März 2012

Wie ich eure Mutter traf. Eine unendliche Geschichte.

von Viktoria Egenhofer

5 Erwachsene im turbulenten New York. Trockener Humor, mit Wahrheit, Ironie und Sarkasmus gespickt. Eine Wohnung und ein Pub. Die Idee ist simpel und doch ist das Erfolgsrezept von „How i met your mother“ eingängig. Die typische Sitcom. Lachen aus dem Hintergrund, ein Kommentator: in diesem Fall Ted Mosby, der seinen Kindern im Jahre 2030 erzählt, wie er ihre Mutter kennengelernt hat und dabei keine Einzelheit aus seinem Leben zu seinen besten Zeiten auslässt.
Der Architekt Ted gab seine Karriere auf, um Professor an der Universität zu werden. Sein Freund Barney warnt ihn jedoch in seiner ersten Vorlesung keine Fragen zu beantworten, da er sonst nicht autoritär genug wirkt. Als Ted dann eine Meldung ignoriert, tritt 5 Minuten später ein Professor ein und erklärt ihm, dass er 20 Minuten lang über Architektur geredet hat. Im Kurs für Wirtschaft. Wegen peinlichen Situationen, Frauen und vielen Hindernissen scheitert Ted auch anfangs auf der Suche nach der großen Liebe. Nachdem er sich von Robin wegen unterschiedlicher Lebensvorstellungen getrennt hat, wird Ted vorm Altar stehen gelassen und eines seiner ehemaligen Dates steht jetzt auf Frauen (und das sind nur zwei seiner missglückten Eroberungen!).
Robin, die ursprünglich aus Kanada kommt, ist Journalistin. Leider meist erfolglos. Sie kam voller Hoffnungen nach New York und landete bei einer Nachrichtenshow, die um 4 Uhr morgens ausgestrahlt wird und von Studenten, die noch in der Kneipe sitzen verfolgt wird, die dazu Trinkspiele spielen. Nach ihrer Beziehung zu Ted verliebt sie sich in Don, der sie wegen der Karriere sitzen lässt und ist wieder allein. Als taffe Karrierefrau lässt sie sich jedoch von nichts und niemandem unterkriegen.
Barney ist der arrogante Junggeselle. Er zählt seine Eroberungen (239 nennt er einmal), hat eine Wohnung ohne Herd, mit Pornoschrank und ein Bett mit nur einem Kissen, um Frauen zu zeigen, dass sie in seinem Leben keinen festen Platz bekommen werden. Das Playbook ist ein von Barney verfasstes Buch, das alle seine Eroberungsmaschen beinhaltet. Der Sporttaucher, der Ted Mosby („Ich bin am Hochzeitstag von der Braut am Altar verlassen worden!“), der Cheap Trick („Ich spiele in der Band Cheap Trick!“) und viele mehr, die nach eigenen Angaben funktionieren.
Marshall und Lily sind das Pärchen unter den Freunden. Sie erzählen sich alles und führen eine harmonische Beziehung, um die sie von Ted beneidet werden. Marshall wirkt oft verweichlicht und der Zuschauer weiß schnell, dass Lily in der Beziehung die Hosen an hat.
Im MacLaren’s Pub treffen sich die Freunde, um ihren Feierabend zu genießen, sich auszutauschen. Barney ist dort, um (selbstverständlich) Frauen aufzureißen.
Jede Folge durchzieht ein Handlungsstrang, der wiederkehrt und am Schluss nochmals aufgegriffen wird. In der Folge „Die Dreitageregel“ lernt Ted eine Frau kennen. Barney und Marshall haben Angst, dass Ted ihr zu früh (binnen drei Tagen) schreibt und tauschen die Nummer in Teds Handy aus. Ted meldet sich wie vermutet sofort und beginnt romantische SMS mit Barney und Marshall zu schreiben. Viele Wechsel der Perspektiven und Schnitte der Szenen lassen den Zuschauer einen guten Überblick bekommen. Als ‚die Frau‘ Ted schreibt, dass sie in der Badewanne läge beginnt er eigenartig zu lachen. Robin ertappt ihn und stellt schnell fest, dass es Teds ‚Nackte-Frau-Geräusch‘ war. Ein Beleg folgt sofort: Ted geht ins Bad, man hört Lily kreischen und Ted lacht sein berühmtes Lachen. Ted und Robin sitzen auf dem Sofa und sehen eine Dokumentation über einen Stamm, in dem die Frauen ihre Kleidung im Fluss waschen und Ted lacht.
Rückblenden und auch Szenen aus der Zukunft machen die Sitcom auf eigene Art charmant. Der Humor ist oft sexistisch, aber manchmal auch gesellschaftskritisch und ernst. Die Mischung kommt vor allem beim jungen Publikum sehr gut an. Hohe internationale Einschaltquoten bestätigen das Erfolgsrezept der Show und die siebte Staffel, die in Deutschland derzeit auf ProSieben mittwochs um 21.45 Uhr ausgestrahlt wird, setzt die Erfolgsreihe fort. Die Fans bleiben in der Hoffnung, dass Ted seine Traumfrau, also sie Mutter seiner Kinder noch lange nicht gefunden hat.

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