TV Kultur und Kritik
ist im Rahmen einer Übung im Fach Medienwissenschaft an der Universität Regensburg entstanden. Der Blog versammelt Kritiken zu den unterschiedlichsten Facetten der Fernsehkultur, die von arte (Breaking Bad) bis RTLII (Die Geissens) reicht. Ziel ist es eine Kritik zu etablieren, die dem Wesen, der Rezeption und der Faszination für das Format gerecht wird. Wir sind offen für Beiträge, die die Auseinandersetzung mit dem Fernsehen erweitern.

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Freitag, 11. Dezember 2020

Unorthodox. Zwischen Tradition und Selbstbestimmung

von Lily-Frances Marsh
Die Netflixserie Unorthodox, geschrieben von Anna Winger und Alexa Karolinski und unter der Regie von Maria Schrader, beruht auf der gleichnamigen Autobiografie von Deborah Feldman. Erschienen ist die aus vier Folgen bestehende Serie 2020. Sie handelt von der Protagonistin Esther, auch Esty genannt, die nach einem Jahr unglücklicher, aber vor allem kinderloser Ehe aus der Gemeinde ultraorthodoxer Juden in Williamsburg, New York, nach Berlin flieht. Ausgerechnet in die Hauptstadt Deutschlands, das Land, das an den Juden ein beispielloses Verbrechen verübt hatte. Für die Zuschauer interessant sind zweifelsohne die seltenen Einblicke in die strengreligiöse Gemeinde und das Leben der Frauen dort. In Berlin begleitet die Serie Esty auf ihrer Reise der Selbstfindung, in der schließlich all ihre bisherigen Ideologien und Normen über den Haufen geworfen werden.

Montag, 31. August 2020

"When They See Us" geht unter die Haut: die Geschichte der "Central Park Five"

von Lea Kienle
Die Netflix Serie When They See Us von Ava DuVernay aus dem Jahr 2019 basiert auf der wahren Begebenheit der "Central Park Five". In insgesamt 4 Folgen wird die Geschichte der fünf Jugendlichen, die im Jahr 1989 in New York fälschlich der Vergewaltigung verurteilt wurden, gezeigt. Die damals betitelten "Central Park Five" bestanden aus vier afro-amerikanischen Jungen und einem Jungen mit einem "hispanic" Hintergrund im Alter von 14 bis 16 Jahren, die zu der Zeit in einem der bekanntesten Prozesse in Amerika verwickelt waren.
Der Gerichtsprozess, der trotz fehlender Beweise und unschlüssigen Erklärungen vollzogen wurde, sorgte für Aufruhr in der Gesellschaft und spaltete die Meinungen in Unterstützung des Gerichtsbescheids auf der einen Seite, und starker Kritik und Skepsis auf der anderen. Zudem wurde eine Rassismus-Debatte angefeuert, die der Justiz in den USA ungerechte Gerichtsurteile aufgrund rassistischer Haltungen vorwarf.

Donnerstag, 27. August 2020

Supernatural - die Treppe nach unten

von Olena Pistun
„Supernatural“ kann nicht einem typischen Horror mit engen Genres zugeschrieben werden. Den Filmemachern ist es gelungen, eine einzigartige Welt zu schaffen, in der Elemente von Horror, Thriller, Fantasie und Drama organisch kombiniert werden. Außerdem sind die Drehbuchautoren der Serie mit einem subtilen Sinn für Humor ausgestattet, den sie in der Ausarbeitung der Bilder der Hauptfiguren und interessanten Handlungsfunden demonstrieren.

Dienstag, 25. August 2020

Die Telefonistinnen – ein weiterer Serienhit aus Spanien?

von Doreen Von-der-Hoeden
Eine moderne Telefongesellschaft in Madrid Ende der 1920er Jahre. Das ist der Dreh- und Angelpunkt der Netflix-Serie. Ich habe die mittlerweile 5 Staffeln gerade zu Ende geschaut und muss sagen, dass ich es sehr genossen habe in dieser vielleicht ein bisschen eintönigen Corona-Zeit, in eine ganz andere Welt aus der Vergangenheit entführt zu werden. 4 ganz unterschiedliche Frauen treffen aufeinander und werden zu unzertrennlichen Freunden, die sich zusammen unfassbar vielen Herausforderungen ihrer Zeit stellen müssen.

Quicksand

von Anonym
Schüsse, Schreie und Unmengen an Blut – so beginnt die erste Folge der sechsteiligen Netflixserie „Quicksand“. Schnell ist klar, dass es sich hier um einen Amoklauf handelt und die 18-jährige Schülerin Maja Norberg unter Verdacht steht, ihre Mitschüler mit ihrem Freund Sebastian Fagerman umgebracht zu haben. Sie bricht noch im Klassenzimmer zusammen, wird von Rettungssanitätern hinausgebracht und danach in Untersuchungshaft geführt. Die 18-Jährige wird des Mordes, des Mordversuchs und der Beihilfe zum Mord angeklagt. Anfangs ist nicht klar, wie es zu diesem schrecklichen Ereignis kommen musste und ob Maja wirklich eine heimtückische und kaltblütige Mörderin ist oder nicht. Quicksand ist eine schwedische Netflixproduktion, die auf dem Roman „Im Traum kannst du nicht lügen“ von Malin Persson Giolito basiert. Seit April 2019 ist diese auf Netflix abrufbar.

Better Call Saul – Der passive Riese

von Alexander Tambic
Jeder kennt das freudige und zugleich ernüchternde Gefühl, wenn eine fantastische Serie aufhört. Irgendwie ist es komisch, da soviel Zeit in das Schauen investiert worden ist und die Charaktere einem ans Herz gewachsen sind. Die Frage, die einem dabei immer wieder kommt ist, ob es denn nicht weiter gehen könnte, aber natürlich müsste es die gleiche Qualität haben und nicht nur eine billige Kopie der eigentlich wunderbaren Serie sein, die nur versucht mehr Geld zu machen.

Dienstag, 21. Juli 2020

„Pearl Harbor“ – Alternativprogramm zu Netflix

von Lea D.
Es ist Wochenende 19:30Uhr, die ganze Familie sitzt am Esstisch, hat bereits gemeinsam zu Abend gegessen und möchte nun noch gemütlich zusammen Fernsehen schauen. Wie vermutlich bei vielen Familien, in denen es Mitglieder mit ganz unterschiedlichen Interessen und Präferenzen gibt, entpuppt sichauch bei uns die Suche nach einem passenden Abendprogramm des Öfteren als schwierig.
Das Schlimmste was man in dieser Situation machen kann ist Netflix zu öffnen. Ohne zumindest eine ungefähre Idee davon zu haben, was man denn eigentlich schauen möchte, wird man von der Angebotsvielfalt des Streaming Anbieters quasi erschlagen.

Freitag, 3. Juli 2020

„13 Reasons Why“- oder doch mehrere?

von Linda Sharon Lioi
„Warum hast du das nicht gesagt, als ich noch lebte?“ diese Aussage von Hannah Baker, der Hauptdarstellerin beschreibt eine zentrale Thematik der Serie sehr gut. Das Unausgesprochene, das zu Problemen, Missverständnissen und letztlich zum Tod führen kann. Und in diesem Fall zum Tod von Hannah.

Donnerstag, 2. Juli 2020

Fleabag – ein charmanter Einblick in eine überzogene Realität

von Lea-Jasmin Kienle

Die Serie „Fleabag“, nach dem gleichnamigen 1-Person-Theaterstück der Autorin und Schauspielerin Phoebe Waller-Bridge befasst sich gnadenlos ehrlich mit der Geschichte einer jungen Frau (auch gespielt von Waller-Bridge), die trotz Verlusten und unglücklichen Beziehungen versucht, sich durch das Leben in London zu schlagen.
Obwohl diese erste Beschreibung für viele nur nach einer weiteren stereotypischen, unoriginellen Serie klingt, bietet „Fleabag“ doch so viel mehr. Anstatt einer oberflächlichen Storyline, die flache Witze liefert und keine tiefen Einblicke in die Charaktere zeigt, kann diese Serie durch das Gegenteil punkten.

Mittwoch, 3. Juni 2020

Unter Druck. Eine neue Serie soll Zuschauer*innen für ARD und ZDF gewinnen

von Lily Marsh
Druck erfährt jeder einmal. Vor allem als Jugendlicher: Druck in der Familie, Druck in der Schule, Druck beliebt zu sein. Und genau darum geht es in der gleichnamigen Serie. Die „Internet-Serie“ Druck ist eine Adaption, der aus Norwegen stammenden Serie „Skam“. Erstmals erschien Skam 2015, produziert von dem norwegischen Sender NRK und wurde ein Hit. In Deutschland wird Druck vom öffentlich-rechtlichen Onlineangebot „Funk“ produziert.

Dienstag, 3. März 2020

Dr. House Schlechter Mensch und brillanter Arzt – eine gute Kombination?

von Frank Zmuda
Doktor Gregory House, wer kennt nicht den humpelnden, immer unrasierten und unfreundlichen Arzt vom Princeton-Plainsboro Krankenhaus mit den Diagnosen für ungewöhnliche bzw. unlösbare Fälle. Mit seiner zynischen Art und seinem genialen Verstand brachte er schon viele zum Lachen oder ließ sie mit einem fragenden Blick zurück. Die Fernsehserie Dr. House hat von 2004 bis 2012 seine zahlreichen Zuschauer mit jeweils einer Staffel pro Jahr und insgesamt 177 Folgen unterhalten. Doch konnte diese auch den Unterhaltungswert über die Zeit hoch halten?

MR. CARRINGTON, YOU’RE NOT A STAR - aber doch interessanter als gedacht! - Was die Seifenoper ‚Denver Clan’ und der amerikanische Präsident Donald Trump gemeinsam haben.

von Talena Burger
„You know, I’m automatically attracted to beautiful - I just start kissing them. It’s like a magnet. Just kiss. I don’t even wait. And when you’re a star, they let you do it.You can do anything.“
-DONALD TRUMP
Macht, oder in erster Linie die offensichtliche Demonstration von Macht, dafür steht Donald Trump. Aber nein, hier geht es nicht um den amerikanischen Präsidenten. Hier geht es um Familie Carrington - Parallelen kann man trotzdem mehr als genug finden.

Donnerstag, 27. Februar 2020

Der Masterplan des Professors Ein kritischer Blick auf die Serie „Haus des Geldes“

„Du musst unbedingt Haus des Geldes anschauen!“, „Das ist die beste Serie die ich seit langem gesehen habe.“ Solche und viele weitere Empfehlungen habe ich über lange Zeit hinweg für die Netflix Serie Haus des Geldes bekommen. Trotzdem weigerte ich mich lange, der Serie eine Chance zu geben. Ich dachte lange, sie wäre nur eine weitere Trendserie a la Breaking Bad, wie man sie zu genüge finden kann. Aber da war ich ganz schön schief gewickelt.

Mittwoch, 30. Oktober 2019

Kritik zu Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft

von Effi-Patricia Olariu
Wen rührt das denn nicht: Eine der extraordinärsten bzw. womöglich sogar die extraordinärste Herrchen-Hund-Beziehung aller Zeiten. So oder so ähnlich lässt sich die Relation zwischen Wilson Parker, gespielt von Richard Gere, und dem auf dem Bahnhof von Bedridge angetroffenen Akita-Welpen illustrieren, wobei der Welpe nur aus Zufall zum Bahnhof findet. Es war das Gepäckstück mit genau seinem Inhalt, welches beim Transportgang nach Japan am genannten Bahnhof verloren geht.

Mittwoch, 23. Oktober 2019

XOXO, Gossip Girl

von Daniela Olenberg
„Guten Morgen Upper Eastsiders, hier ist Gossip Girl, eure einzig verlässliche Quelle über das skandalöse Leben von Manhattans Elite…“, das ist wohl oder übel fast der häufigste Satz, den ich in meinem Leben in einer Serie gehört hab. Annähernd an die 750-mal, denn ich habe mir die 121 40-minütigen Folgen in 6 Staffeln bereits ganze 6-mal komplett angeschaut. (Wie viel Zeit ich damit schon verloren hab? 121 Folgen*40 Minuten*6 ergibt dann 29.040 Minuten, also ganze 484 Stunden). Demnach kann man natürlich darauf schließen, dass es sich um eine meiner Lieblingsserien handelt.

Montag, 23. September 2019

Tote Mädchen lügen nicht (13 Reasons Why) – Keiner ist unschuldig!

von Chiara Ecker
Stell dir vor du kommst eines Tages von der Schule nach Hause und vor deiner Tür steht eine Schuhschachtel, darin befinden sich 7 Tapes, die vorne und hinten mit Zahlen beschriftet sind von eins bis 13. Du suchst nach einem Kassettenspieler, legst das erste Tape ein und drückst auf Play. Auf der Kassette ist die Stimme deiner Mitschülerin zuhören, die vor zwei Wochen Selbstmord begangen hat und sie erzählt dir die Gründe warum sie sich dazu entschied ihr Leben zu beenden. Insgesamt gibt es dafür 13 Gründe. Jedes Tape handelt dabei von einzelnen Personen, die eine Mitschuld an den Gründen hatten, weshalb sie sich das Leben nahm. Und wenn du diese Kassetten erhalten hast, bist du einer der Gründe für ihren Tod. Wie würdest du darauf reagieren und was würdest du als nächstes tun?

Donnerstag, 22. August 2019

Die Telefonistinnen – Madrid Calling

von Felicitas Dusel
Wir schreiben das Jahr 1928. Eine Feier, elegant gekleidete Frauen mit Perlenketten und extravaganten Kopfbedeckungen, Männer in Anzügen mit Zigarren und Champagnergläsern in der Hand. Der heitere Anschein trügt, wenn man den Worten der Protagonistin Lidia Aguilar im Voiceover folgt. Denn Lidias Realität ist eine andere: aufgrund der Unterdrückung der Frauen im Spanien der 20er Jahre, ist sie drauf und dran mit ihrer Freundin nach Argentinien zu fliehen. Doch dies endet mit der Ermordung besagter Freundin durch deren Ehemann, was auch Lidias Leben von da an komplett verändern wird. Kurz darauf findet sie sich in einem Telekommunikationsunternehmen Madrids wieder, welches sie im Auftrag eines Polizisten ausrauben soll, da er sie andernfalls fälschlicherweise des Mordes an ihrer Freundin schuldig machen würde.

Mittwoch, 31. Juli 2019

The Royals – Sex, Drugs und Rock ‘n’ Roll im Buckingham Palace

von Felicitas Dusel
„Ich bin bloß ‘ne Bitch, die Macht und Geld hat, aber es steht mir gut.“ Eine solche Aussage würde man wohl kaum der Prinzessin des Vereinigten Königreichs zuordnen, doch in der amerikanischen Fernsehserie The Royals stammt der Satz genau von besagter fiktiver Prinzessin. Wenn man an „Royals“ denkt, haben die meisten von uns sicherlich sofort den Buckingham Palace, Queen Elizabeth, vornehme Hüte, Hofetikette und Prinzessinnenhochzeiten im Kopf. Die Serie des US-Senders E! orientiert sich zwar an diesen Bildern des britischen Königshauses, aber nur um sie dann komplett umzuwerfen und auf den Kopf zu stellen. 

Montag, 13. November 2017

Heimatidylle im Abendprogramm: Dahoam is dahoam

Von Laura Moll

„Du mia warn letzte Woch in der Therme und die ganzen Frauen im Solebecken ham über Dahoam is Dahoam geratscht.“, erzählt mir meine Oma freudestrahlend. Die Serie scheint ein bayernweites Phänomen zu sein, jeder kennt sie, jeder redet darüber. Seit 2007 wird die halbstündige Soap Montag bis Donnerstag im BR ausgestrahlt und wird bald die 2000. Folge erreichen. Die anscheinend größtenteils weibliche Fangemeinde zieht sich durch alle Altersgruppen. Aber auch so mancher Mann ist fasziniert, selbst wenn er es nicht offen zugibt und die Serie nur „seiner Frau zuliebe“ mitschaut. 

Black Mirror. Abgründe des Technologiezeitalters

von Bastian Fraunhofer

Die Prinzessin Susannah von England wurde entführt. Wenige Minuten nach dem Bekanntwerden der Entführung taucht ein Bekennervideo im Internet auf. Die Entführer lassen das Opfer über YouTube einen Text verlesen, in welchem verlautet wird, dass es eine Möglichkeit gibt, die Herzogin zu retten. „Es gibt nur eine einzige Forderung und die ist ganz einfach. Heute Nachmittag um 16 Uhr muss Premierminister Michael Callow im britischen Fernsehen live vor die Zuschauer treten, auf allen Kabel- und Satelliten gestützten Sendern und vor allen Augen nicht simulierten Sexualverkehr mit einem Schwein haben.“