von Christine Resch
Fast wie der Kampf zwischen David und
Goliath ist für Sonya Kraus und Jumbo, alias Thomas Schreiner – bekannt aus
diversen Galileo „Schnitzel-Eskapaden“, der Wettstreit zwischen dem
wohlhabenden Wassenach und dem armen Glees, zwei winzigen Dörfern an der
Eiffel. Vergangenen Donnerstag sahen ca. 1,73 Millionen Menschen auf Pro7
Stefan Göddes neue, zweistündige Prime Time Show Crazy Competition bzw. „Das
Dorf Duell“.
Die beiden Dörfer treten in
Kindergeburtstags ähnlichen Wettkämpfen gegeneinander an: Frauentragen, XXL
Lebkuchenhaus backen und Mülltonnenrennen. Das Siegerdorf erhält 10.000€, das
Verliererdorf muss den „Stein der Schande“ ein ganzes Jahr in ihrem Dorf zur
Schau stellen.
Tatkräftige Unterstützung bekommen die
Dörfer von den altbekannten Pro7 Gesichtern Jumbo und Sonya; Sonya „die
schärfste Waffe des dt. Fernsehens“ auf der Seite des „Underdogs“, über
„Unterstützung im XXL Format“ darf sich Wassenach freuen. Beide sind zwar eher
unwichtig für den Verlauf der Sendung, verleihen ihr aber ein Pro7-Flair. Im
Endeffekt ein übliches Sommerformat.
Jedes Dorf ernennt einen Teamleiter, der
das Training übernimmt, und die Vorbereitungen in den Kategorien „Fun, Crazy
Cooking und Action“ werden von Pro7 begleitet. Hier wird noch einmal der
(künstliche) Hass beider Dörfer in den Vordergrund gestellt und gezeigt, wie
sich die Teams unterschiedlich auf die Competitions vorbereiten. Die einen
holen sich Mechaniker und Bäckerfabrikanten zur Hilfe, die anderen üben,
optimieren und backen selbst Tag und Nacht. Zwischendurch schalten sich Jumbo
und Sonya mit wertvollen Tipps wie „Sexy auf einer Mülltonne rutschen sieht
anders aus“ ein. Jedoch zeigt sich hier mit welch einem Aufwand die neue Show produziert
wird. So banal das Thema auch ist, wird es unglaublich ernsthaft in einer
Mischung aus Infotainment und Dokumentation gezeigt. Dazwischen werden
Kommentare des Moderators und im Studio gedrehte Rückblicke von Jumbo und Sonya
eingeschnitten. Bei der Austragung der ersten Competition gibt es, neben Stefan
Gödde und einer kleinen Show Bühne, auch zwei Schiedsrichter und einen rechts
unten eingeblendeten „Sportmoderator“. Die beiden nehmen das Thema Frauentragen
sehr ernst und unterstreichen den Sieg der Gleeser durch zahlreiche Replays und
Slow Motions.
Danach wird das übergroße Lebkuchenhaus gebacken und die Moderation läuft nicht weniger seriös ab. Der Schock ist groß, als das Gleeser Dach einstürzt und somit den Sieg auf die Seite der Wassenacher bringt, die sogar mit Stützpfeilern arbeiten. Den Showdown stellt das Mülltonnenrennen dar. Die Aufregung scheint fast so groß wie Göddes aufwändig moderne und besonders glänzend designte Bühne. Auch hier erinnert die Show stark an „Schlag den Raab“ mit Replays, Slow Motion und Timer. Es kommt zu einem Unfall im Rennen der „Königsklasse“ und nach Videoanalyse steht fest, dass man das Rennen durch die mittelgroßen Tonnen entscheiden wird. Glees siegt und gewinnt somit die Crazy Competition. Abgesehen von dem Thema der Show und dem eigentlich überflüssigen Auftreten von Sonya Kraus und Jumbo, außer um der Show den nötigen Wiedererkennungswert des Senders zu verleihen, erinnert die Show ein wenig an das US Format der 1990er „American Gladiators“ und das erfolgreiche Pro7 Konzept „Schlag den Raab“.
Nichts Neues also und geht man, wie ich, mit äußerst
geringen Erwartungen in das Programm wird man eher positiv überrascht.
Allerdings stellt diese Show die perfekte Bewährungsprobe für Stefan Gödde dar.
Der Galileo, und ehemalige Taff Moderator, bekommt hier nach Der Uri Geller
Show eine weitere eigene Prime Time Show und hat im Sommerloch nicht viel zu
verlieren. Genauso wie der Sieg der Underdogs überrascht die Show durch den
hohen Produktionsaufwand und Göddes Moderationskompetenzen. Ob ich mir nun
sieben weitere Folgen Bibel-gleicher Duelle ansehen werde und Jumbo nächste
Woche in Galileo ein gigantisches Lebkuchenhaus verspeisen wird bleibt jedoch
unklar.
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