TV Kultur und Kritik
ist im Rahmen einer Übung im Fach Medienwissenschaft an der Universität Regensburg entstanden. Der Blog versammelt Kritiken zu den unterschiedlichsten Facetten der Fernsehkultur, die von arte (Breaking Bad) bis RTLII (Die Geissens) reicht. Ziel ist es eine Kritik zu etablieren, die dem Wesen, der Rezeption und der Faszination für das Format gerecht wird. Wir sind offen für Beiträge, die die Auseinandersetzung mit dem Fernsehen erweitern.

Montag, 23. Februar 2015

Auf der Suche…

von Tanja Harrer

Zahlreiche Formate des Fernsehens  beschäftigen sich mit, nun ja womit eigentlich genau? Sie suggerieren zumindest, dass sich alles um die Suche nach und dem Finden der ganz großen Liebe dreht.
Bei Kuppelshows wie zum Beispiel „Bauer sucht Frau“ (RTL)  und „Schwiegertochter gesucht“ (RTL) führt man der ganzen Welt mehr oder weniger hoffnungslose Fälle vor, die der Einsamkeit entfliehen wollen und deren Partnersuche bislang erfolglos war. Die Versuche, die Auserwählten für sich zu begeistern, tragen eher zur Belustigung der Zuschauer bei als zum Liebesglück der Protagonisten. In „Hochzeit auf den ersten Blick“ (SAT 1) wird der perfekte Partner mithilfe der Wissenschaft ermittelt. Es werden psychologische Tests durchgeführt und man sieht sich zum ersten Mal vor dem Traualtar. Begleitet von guten Ratschlägen muss man der Mathematik und der Wissenschaft vertrauen, dass das bislang vergeblich gesuchte Glück nun endlich gefunden werden kann.
Auch die aktuelle „Der Bachelor“-Staffel (RTL) versucht, den Rezipienten vorzugaukeln, dass ein Junggeselle die große Liebe, die sich mit Sicherheit unter den 22 Bewerberinnen findet, sucht. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Kuppelshows sind die Teilnehmerinnen überwiegend platinblonde junge Frauen in viel zu kurzen und grellen Minikleidchen, die den Bachelor vor der - zugegeben traumhaften - Kulisse des sonnigen Kaliforniens umgarnen. Bei so viel bunter Auswahl kann diesem die Entscheidung natürlich nicht leicht fallen und deshalb will er bei Einzel- und Gruppendates erstmal alle „näher kennenlernen“. Um die große Liebe ist es dabei noch nie wirklich gegangen, eher darum Aufmerksamkeit zu erregen, eine Plattform zu finden, mit dem Ziel, als Z-Promi ins nächste Dschungelcamp einziehen zu dürfen.

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