von Zhang Liyuan
An welches Land gehen die 12
Punkte? Jedenfalls sicher nicht an Deutschland. Jedes Jahr versammeln sich
Millionen von Zuschauern um die größte Musikshow der Welt – Eurovision Song Contest.
Neben den teilnehmenden Ländern, wird diese Show auch in Australien (auch wenn
sie mittlerweile selbst Teilnehmer sind), China, USA und vielen anderen Ländern
ausgestrahlt.
Jedes Mal, wenn dieses TV-Spektakel wieder ein Gesprächsthema wird, denke ich daran, wie sehr Europa (und Australien) uns hasst. Die meisten werden jetzt sagen, dass läge daran, dass Deutschland sich – politisch gesehen – unbeliebt macht. Allerdings liegen unsere Verluste bei diesem Gesangswettbewerb vielleicht auch daran, dass wir einfach viel zu gewöhnlich sind. Wenn man sich so die Siegersongs der letzten Jahre anschaut, fällt auf, dass früher noch fröhliche Pop-Songs ohne tiefen Inhalt der Renner waren. In den letzten Jahren wiederum gewinnt alles, was ein bisschen oder sehr viel anders ist. Ich erinnere euch nur an Conchita Wurst, die 2014 für Österreich gewann. Wenn mir jemand sagt, sie hätte tatsächlich wegen ihres Songs gewonnen und nicht etwa wegen ihres Barts, dann möchte ich euch noch einmal an ihren Song erinnern. Wisst ihr nicht mehr wie dieser Song klang? Ich nämlich auch nicht.
Jedes Mal, wenn dieses TV-Spektakel wieder ein Gesprächsthema wird, denke ich daran, wie sehr Europa (und Australien) uns hasst. Die meisten werden jetzt sagen, dass läge daran, dass Deutschland sich – politisch gesehen – unbeliebt macht. Allerdings liegen unsere Verluste bei diesem Gesangswettbewerb vielleicht auch daran, dass wir einfach viel zu gewöhnlich sind. Wenn man sich so die Siegersongs der letzten Jahre anschaut, fällt auf, dass früher noch fröhliche Pop-Songs ohne tiefen Inhalt der Renner waren. In den letzten Jahren wiederum gewinnt alles, was ein bisschen oder sehr viel anders ist. Ich erinnere euch nur an Conchita Wurst, die 2014 für Österreich gewann. Wenn mir jemand sagt, sie hätte tatsächlich wegen ihres Songs gewonnen und nicht etwa wegen ihres Barts, dann möchte ich euch noch einmal an ihren Song erinnern. Wisst ihr nicht mehr wie dieser Song klang? Ich nämlich auch nicht.
Die Gewinnerin des letzten Jahres trug
zwar keinen Bart, jedoch war auch dieser Auftritt nicht gewöhnlich. In ihrem
Song „1944“ sang die Ukrainerin über die Geschichte ihrer Familie, wie ihre Urgroßeltern
unter Stalin im Jahr 1944 von der Krim nach Zentralasien deportiert worden
sind. Wenn man abwägt, dass politische Botschaften eigentlich nicht erlaubt
sind, ist dieser Song sogar halbwegs passabel.
Aber kommen wir mal zu dem Sieger
dieses Jahres: Portugal. Der Sänger Salvador Sobral siegt mit einer
langweiligen Ballade über eine Liebesgeschichte. Nichts Neues also. Aber warum hat er dann gewonnen? Ganz einfach,
er war der Seltsamste unter den Sängern. Während die Rumänen fröhlich jodelten
oder die Österreicher auf einen fröhlichen Pop Song mit gutaussehendem Sänger
bauten, entschieden sich die Portugiesen für einen Sänger, der in keiner Weise
bühnentauglich wirkte. Im Gegensatz zu den vielen anderen Sängern, wirkte er
viel schwächer. Seine Stimme war nicht kräftig, sein Bühnenauftritt sehr schlicht,
nahezu kahl und so stand er ganz alleine auf dieser riesigen Bühne und sang mit
leicht zuckenden Bewegungen seine träge Ballade. Alles an seinem Auftritt
erschien unauffällig, langweilig und schlichtweg gewöhnlich. Aber im Vergleich
zu den anderen aufwendigen und pompösen Bühnenshows wirkte sein Auftritt dann
doch ungewöhnlich. Und das machte ihn zum Sieger. Denn beim Eurovision Song
Contest gewinnt immer der eigenartigste Auftritt mit dem eigenartigsten Sänger
unabhängig von dem eigentlichen Song.
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