Nach dem Vorbild einer Show aus Japan
lief vom 19.08. bis zum 14.10.2014 dienstags um 20:15 Uhr auf VOX die
Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“. In dieser Casting-ähnlichen Show
präsentieren Gründer und Start-ups Erfindungen und Geschäftsideen einer
fünfköpfigen Jury, bestehend aus erfolgreichen deutschen Unternehmern – den
„Löwen“.
Grundlegende Idee dahinter ist es, den „Löwen“ eine
Investitionsmöglichkeit zu bieten und den Start-ups Geld zur Vermarktung ihrer
Produkte zur Verfügung zu stellen. In diesem Zug werden Investoren Deals
vorgeschlagen, bei denen sie beispielsweise Firmenanteile von 10% für
Kapitalbeteiligung in Höhe von 50.000 Euro erhalten. Der Unterhaltungswert der Show setzt
sich zum einen aus wirklich innovativen und teils genialen Ideen, zum anderen
aus den bissigen Kommentaren der „Löwen“ für mehr als fragwürdige Produkte oder
völlige Selbstüberschätzung der „Jungunternehmer“ zusammen. Manchmal sprechen
Kommentare wie „Da sucht ihr einen Dummen, der das für euch macht, und außerdem
wollt ihr noch, dass der Dumme euch 20.000 Euro zahlt?“ von Jochen Schweizer,
dem Zuschauer aus der Seele, betrachtet man selbstüberschätzte Gründer, die den
Erfolg ihres Produkts und ihren Unternehmenswert völlig falsch bewerten.
Neben
Ex-Stuntman und Adventure-Guru Jochen Schweizer, bekamen Reiseunternehmer Vural
Öger, Verpackungsspezialistin Lenke Wischhusen, Internetinvestor Frank Thelen
und „Homeshopping-Queen“ Judith Williams jedoch auch die Chance mit Erfolg in
wirklich gelungene und marktreife Produkte zu investieren.
So zum Beispiel
„CrispyWallet“, ein Unternehmen, das Portmonees, iPhone- und iPad-Hüllen aus
einem papierähnlichem Material herstellt. Auch „Locca“, ein Ortungssystem und
„Musicworks“, ein musikalisches Teambuilding-Erlebnis überzeugten nicht nur in
der Show, sondern auch im Anschluss in der freien Wirtschaft.
Erfolgsgeschichten
wie diese blieben in der 1. Staffel der Show jedoch weitestgehend die Ausnahme.
Zum größten Teil nämlich lehnten die Löwen mit Aussagen wie „Das ist nicht mein
Interessensgebiet. Ich bin raus!“ mehr oder weniger dankend ab und gaben
Durchhalteparolen und belanglose und phrasenhafte Ratschläge zum Besten.
Vorausgesetzt der Gründer wurde nicht bereits im Vorhinein einstimmig
gedemütigt und „zerfetzt“, wie oben angeschnitten.
Diese Mischung aus Durchstarten und
Scheitern verhalf der VOX-Sendung während ihrer ersten Staffel zu durchgehend
guten bis sehr guten Quoten. Wenig verwunderlich also, dass der Sender nach
diesem mehr als erfolgreichen Jahr, neben seinem Flaggschiff „Sing meinen Song
– Das Tauschkonzert“, auch die „Höhle der Löwen“ in eine zweite Staffel
schickt. Angesichts des in Deutschland frischen Formats und der gelungenen Mischung
aus ernstzunehmenden Investments und Casting-Trash ein logischer Schritt.
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