von Nathalie Kunz
Als
„Castle“ im März 2009 bei ABC startete, erwartete man nicht viel von der Serie.
Eigentlich sollte sie nur eine abgesetzte Sendung ersetzen, weshalb die erste
Staffel auch nur 10 Folgen hat. Mittlerweile läuft sie jedoch nun schon in der
siebten Staffel und gehört zu einer der erfolgreichsten ABC-Serien. Mittelpunkt
des Formats ist der weltberühmte Krimiautor Richard Castle. Nachdem in der
ersten Folge zwei Morde verübt werden, die dessen Krimiromanen nachempfunden
wurden, wird er – ein normaler Bürger ohne jegliche polizeiliche Ausbildung - nun
hinzugezogen, um die New Yorker Polizei bei den Ermittlungen zu unterstützen.
Allen Zweifeln zum Trotz stellt er sich als fähiger Ermittler heraus, der durch
seinen speziellen Blickwinkel und sein hilfreiches Wissen oft aufschlussreiche
Details erkennt. Nachdem der Fall dann gelöst ist, nutzt Castle seine
Beziehungen zum Bürgermeister – wie sollte es auch anders sein - um weiter mit
Detective Kate Beckett und ihrem Team zusammenarbeiten zu können.
Das klingt
erstmal nicht sehr originell, ist es auch nicht. Mord, Geheimnisse, zwei
gegensätzliche Ermittler und ein Nachahmungstäter. Diese Grundzüge erinnern eher
stark an moderne Crime-Serie wie man sie mittlerweile schon zur Genüge aus dem
Fernsehen kennt und welche man eigentlich - zumindest geht es mir manchmal so -
langsam nicht mehr sehen kann. Daran kann auch das Konzept der Serie im
Kontrast zu den professionell ausgebildeten Polizisten noch einen externen
Mitarbeiter mit ins Boot zu holen, der beim Lösen der Fälle behilflich ist, nichts
ändern. Denn auch das ist schon aus anderen Serien wie „Monk“ oder „The
Mentalist“ hinreichend bekannt. Was ist es also, was die Serie trotz ihrer wenig
einfallsreichen Grundkonstellation so erfolgreich macht?
Im Grunde genommen betreibt „Castle“ etwas, was man anderen Krimiserien gerne vorwirft, nämlich die privaten Belange der Figuren auszubreiten, während die jeweiligen Fälle und die Ermittlungsarbeit dabei etwas zurückfallen. So erhält man hier, anstatt eines Einblicks in die Kriminaltechnik, immer wieder Einblick in Castles Familienleben. Seine kluge und äußerst verantwortungsvolle Tochter Alexis und seine Mutter Martha, eine mittelerfolgreiche und divenhafte Schauspielerin, leben bei ihm und tragen immer wieder zur Lösung der Fälle oder zumindest für neue Ideen bei den Ermittlungen bei. Sollte das einmal nicht zutreffen, dann sorgen sie zumindest für private Probleme. Doch im Fall von „Castle“ funktioniert dieses Konzept! Dies liegt vor allem an der charmanten Art und Weise in der das Ganze geschildert wird, sowie den gut ausgearbeiteten Charakteren, die man mit der Zeit kennen und lieben lernt. Im Besonderen lebt die Serie dabei von den beiden Hauptdarstellern und deren ständigen verbalen Zweikämpfen, sowie dem Spiel mit der körperlichen Anziehung zwischen ihnen.
Darüber hinaus überrascht vor allem die Leichtigkeit, mit der die Folgen ablaufen. Während andere Krimi-Formate wie „Navy-CIS“ oder „Bones“ aber auch „The Mentalist“ oder „Monk“ durchaus ernst genommen werden wollen, hat „Castle“ immer eine leicht komödiantische Note. Grund hierfür ist in erster Linie der durchgehend leichte Ton und die humorvollen Dialoge der Serie. Insbesondere der Wortwitz und die Ausgefeiltheit der Gespräche sind dem Serienmacher Andrew Marlowe überraschend gut gelungen. Über Stellen wie BECKETT: „Für mich sieht jeder wie ein Mörder aus, Castle. Das verlangt der Job.“ - CASTLE: „Sehe ich für Sie wie ein Mörder aus?“ - BECKETT: „Ja, Sie ermorden meine Geduld.“ Oder CASTLE: „Stellen Sie sich mal vor wir wären verheiratet!“ - BECKETT: „Das will ich mir nicht einmal vorstellen.“- CASTLE: „Nur jetzt, für den Fall. Was würden Sie am meisten wollen?“ - BECKETT: „Die Scheidung!“ kann man sich nur amüsieren.
Zudem überzeugt die Serie mit zahlreichen Wendungen und herrlich skurrilen Fällen. Von einer aus dem Leichenwagen gestohlenen Leiche über einen Hochstapler, der Schulen mit einem in seinem Wohnzimmer inszenierten Bericht „direkt“ aus der Arktis abzockt oder einer in einer Wanne Motoröl ertränkten Leiche ist alles zu finden. In der Regel ist dann zwar auch bereits nach der Hälfte der Serie ein vermeintlicher Hauptverdächtiger festgenommen, doch am Ende - so kann man sich sicher sein- kommt dann doch alles ganz anders als zunächst gedacht.
Regelmäßig finden sich auch die echten Autoren Michael Connelly, James Patterson, Dennis Lehane und Stephen Cannell zur traulichen Pokerrunde mit Castle ein. Dies verleiht dem Ganzen einen weniger fiktiven Eindruck, der mit der realen Veröffentlichung des Romans „Heat Wave“ unter dem Pseudonym Richard Castle im Rahmen einer besonderen Marketingkampagne auf die Spitze getrieben wird. Außerdem wimmelt die Serie nur so vor Filmzitaten und Anspielungen auf Filme. So finden sich z.B. Gemeinsamkeiten mit TV-Kulthits wie „Remington Steele“ oder „Columbo“ und in einigen Folgen zieht auch Castle selbst bewusst die Parallele zu filmischen Vorbildern. Allen, die diese Kleinigkeiten erkennen, macht das eine Menge Spaß.
Insgesamt kann man bei „Castle“ also von einer absolut gelungenen Serie sprechen. Es sind dabei vor allem die gut durchdachten Charaktere, der Humor und die skurrilen Fälle, die die Serie deutlich von anderen abhebt und zu einem speziellen Erlebnis werden lässt, für das man sich gerne Zeit nimmt. Denn auch wenn die Serie das Genre logischerweise nicht komplett neu erfunden hat, so sorgt sie doch für eine Menge Unterhaltung und eine willkommene Abwechslung zu ernsteren Krimiserien.
Im Grunde genommen betreibt „Castle“ etwas, was man anderen Krimiserien gerne vorwirft, nämlich die privaten Belange der Figuren auszubreiten, während die jeweiligen Fälle und die Ermittlungsarbeit dabei etwas zurückfallen. So erhält man hier, anstatt eines Einblicks in die Kriminaltechnik, immer wieder Einblick in Castles Familienleben. Seine kluge und äußerst verantwortungsvolle Tochter Alexis und seine Mutter Martha, eine mittelerfolgreiche und divenhafte Schauspielerin, leben bei ihm und tragen immer wieder zur Lösung der Fälle oder zumindest für neue Ideen bei den Ermittlungen bei. Sollte das einmal nicht zutreffen, dann sorgen sie zumindest für private Probleme. Doch im Fall von „Castle“ funktioniert dieses Konzept! Dies liegt vor allem an der charmanten Art und Weise in der das Ganze geschildert wird, sowie den gut ausgearbeiteten Charakteren, die man mit der Zeit kennen und lieben lernt. Im Besonderen lebt die Serie dabei von den beiden Hauptdarstellern und deren ständigen verbalen Zweikämpfen, sowie dem Spiel mit der körperlichen Anziehung zwischen ihnen.
Darüber hinaus überrascht vor allem die Leichtigkeit, mit der die Folgen ablaufen. Während andere Krimi-Formate wie „Navy-CIS“ oder „Bones“ aber auch „The Mentalist“ oder „Monk“ durchaus ernst genommen werden wollen, hat „Castle“ immer eine leicht komödiantische Note. Grund hierfür ist in erster Linie der durchgehend leichte Ton und die humorvollen Dialoge der Serie. Insbesondere der Wortwitz und die Ausgefeiltheit der Gespräche sind dem Serienmacher Andrew Marlowe überraschend gut gelungen. Über Stellen wie BECKETT: „Für mich sieht jeder wie ein Mörder aus, Castle. Das verlangt der Job.“ - CASTLE: „Sehe ich für Sie wie ein Mörder aus?“ - BECKETT: „Ja, Sie ermorden meine Geduld.“ Oder CASTLE: „Stellen Sie sich mal vor wir wären verheiratet!“ - BECKETT: „Das will ich mir nicht einmal vorstellen.“- CASTLE: „Nur jetzt, für den Fall. Was würden Sie am meisten wollen?“ - BECKETT: „Die Scheidung!“ kann man sich nur amüsieren.
Zudem überzeugt die Serie mit zahlreichen Wendungen und herrlich skurrilen Fällen. Von einer aus dem Leichenwagen gestohlenen Leiche über einen Hochstapler, der Schulen mit einem in seinem Wohnzimmer inszenierten Bericht „direkt“ aus der Arktis abzockt oder einer in einer Wanne Motoröl ertränkten Leiche ist alles zu finden. In der Regel ist dann zwar auch bereits nach der Hälfte der Serie ein vermeintlicher Hauptverdächtiger festgenommen, doch am Ende - so kann man sich sicher sein- kommt dann doch alles ganz anders als zunächst gedacht.
Regelmäßig finden sich auch die echten Autoren Michael Connelly, James Patterson, Dennis Lehane und Stephen Cannell zur traulichen Pokerrunde mit Castle ein. Dies verleiht dem Ganzen einen weniger fiktiven Eindruck, der mit der realen Veröffentlichung des Romans „Heat Wave“ unter dem Pseudonym Richard Castle im Rahmen einer besonderen Marketingkampagne auf die Spitze getrieben wird. Außerdem wimmelt die Serie nur so vor Filmzitaten und Anspielungen auf Filme. So finden sich z.B. Gemeinsamkeiten mit TV-Kulthits wie „Remington Steele“ oder „Columbo“ und in einigen Folgen zieht auch Castle selbst bewusst die Parallele zu filmischen Vorbildern. Allen, die diese Kleinigkeiten erkennen, macht das eine Menge Spaß.
Insgesamt kann man bei „Castle“ also von einer absolut gelungenen Serie sprechen. Es sind dabei vor allem die gut durchdachten Charaktere, der Humor und die skurrilen Fälle, die die Serie deutlich von anderen abhebt und zu einem speziellen Erlebnis werden lässt, für das man sich gerne Zeit nimmt. Denn auch wenn die Serie das Genre logischerweise nicht komplett neu erfunden hat, so sorgt sie doch für eine Menge Unterhaltung und eine willkommene Abwechslung zu ernsteren Krimiserien.
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