von Svenja Loibl
Wo
Joko und Klaas drauf steht wird immer einiges geboten. Dass die beiden Entertainer
sich für nichts zu schade sind und alles für einen Lacher tun würden, wurde am
Samstag wieder einmal deutlich. Das neue Fernsehformat von Joko Winterscheidt
und Klaas Heufer-Umlauf feierte am Samstag auf ProSieben Premiere und ist auf
seine eigene Art etwas Besonderes. In der Varierty-Show geht es darum die
Formel für die (wie der Name schon erahnen lässt) beste Show der Welt zu
finden. Wie auch schon aus diversen anderen Erfolgsshows bekannt, steht hierbei
das Duell der beiden Showgrößen im Mittelpunkt.
Der
Gewinner des Abends ist derjenige, der mit seiner „Show in der Show“ die beste
Wertung erzielt. Der Clou hierbei ist, dass das Publikum direkt auf das Vorgetragene
reagieren und per Fernbedienung zu- beziehungsweise abschalten kann. Durch die
unmittelbar ermittelte Quote wird so über Erfolg oder Absetzung der Show entschieden.Für
den Zuschauer auf dem Sofa zuhause wird die Beliebtheit in Form der Einschaltquote
durch ein Diagramm am unteren Bildschirmrand deutlich.
Somit
orientiert sich Die beste Show der Welt
am Elementarsten des Fernsehens. Die Quote, die hinter den Kulissen über Erfolg
und Misserfolg eines Formats entscheidet wird bei Die Besten Show der Welt zum wichtigen und offensichtlichen Bestandteil
der Show.
Hinter
viel Klamauk lässt sich aber auch eine Hommage an vergangene Fernsehsendungen
entdecken. Den Auftakt der Sendung lieferte Joko mit der „Yes or No Show“, eine
Quizshow, welche sich allerdings als Fassade für einen Heiratsantrag
herausstellte. Die Verlobung mit anschließender Blitzehe erinnerte stark an die
Erfolgssendung Traumhochzeit, welche Linda
de Mol in den Neunzigern moderierte. Aber auch Zaubershows, Duelle à la Schlag
den Raab oder eine japanische Version von Wetten
dass...?! durften in der knapp dreistündigen Sendung nicht fehlen.
„Dürfen
wir?“, die letztendlich mit einer Einschaltquote von 85% das Rennen machte und
zur besten Show der Welt gekürt wurde, ist jedoch eine Hommage an die
Erfolgssendung der beiden Moderatoren. In alter Circus HalliGalli Manier wurde eine fremde Wohnung zum Schauplatz
des Geschehens. Matthias Schweighöfer agierte hier als Assistent von Joko und
„verschönerte“ die Berliner Wohnung zweier Unwissender. Für 300€ gab es ein
Makeover des Schlafzimmers im Stil des Techno Schuppens Berghain, für 400€
durfte Robert sich über eine zugemauerte Zimmertür freuen und für weitere 200€
veranstaltete ein Berliner Currywurst-Imbiss eine Grillparty im Flur der
vegetarischen Wohngemeinschaft.
Hier
wird deutlich, dass nicht unbedingt ein kompliziertes Konzept für die Show
ausschlaggebend ist, sondern dass das Format vor allem von dem Witz und Charme
der beiden Entertainer lebt. Ähnlich wie bei anderen großen samstagabendlichen
Fernsehereignissen, sind es vor allem die Showmaster, welche überzeugen und der
Show zum Erfolg verhelfen. Durch ihren Charme und vor allem mit einer großer
Portion Selbstironie ist es den beiden Entertainer gelungen an das
Erfolgskonzept Stefan Raabs anzuknüpfen und aus einem einfachen Konzept eine
perfekte Samstagabend Unterhaltung zu kreieren.
Sind
Joko und Klaas nun in der Lage Stefan Raab, den Meister der samstagabendlichen
Familienunterhaltung abzulösen? Ich habe daran keinen Zweifel, denn dem Duo
gelingt wie es wie keinem anderen durch ihre Hass-Liebe zueinander ein Millionen
Publikum mit oft fragwürdigem Humor in ihren Bann zu ziehen. Joko Winterscheidt
trifft es auf den Punkt, denn es geht nicht immer um Qualität, sondern „es
kommt darauf an was die Leute sehen wollen“ und das ist den beiden mit Die beste Show der Welt ohne Zweifel
gelungen.
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