TV Kultur und Kritik
ist im Rahmen einer Übung im Fach Medienwissenschaft an der Universität Regensburg entstanden. Der Blog versammelt Kritiken zu den unterschiedlichsten Facetten der Fernsehkultur, die von arte (Breaking Bad) bis RTLII (Die Geissens) reicht. Ziel ist es eine Kritik zu etablieren, die dem Wesen, der Rezeption und der Faszination für das Format gerecht wird. Wir sind offen für Beiträge, die die Auseinandersetzung mit dem Fernsehen erweitern.

Dienstag, 8. September 2020

ERASED - Doch nicht mehr aus Kopf zu kriegen

von Franziska Frank
Als jemand, der sich zuvor noch nie mit Mangas oder Animes beschäftig hat und von daher auch kein großer Anime-Fan ist, kann ich diese Serie jedem Krimi-, Mystery- und Thriller- Fan ans Herz legen. Der Anime ERASED - Die Stadt, in der es mich nicht gibt basiert auf der gleichnamigen Manga-Serie welche 2012 bis 2016 veröffentlicht wurde und schafft es allerlei Emotionen im Zuschauer hervorzurufen, da kritische Themen wie häusliche Gewalt und Kindesmissbrauch behandelt werden. Trotz der unschönen Themen zeigt der Anime auch ein schönes Bild von Freundschaft, Liebe, Familie und schafft somit eine schöne Balance ohne zu kitschig oder zu brutal zu sein. Der Protagonist ist ein sehr interessanter Charakter welcher versucht, die Verbrechen und Gewaltdelikte zu stoppen. Dazu wird eine seltene Methode verwendet welche ich in dieser Art noch nicht zuvor gesehen habe: "Re-runs". Diese "Re-runs" sind eine Fähigkeit des Hauptcharakters die es ihm ermöglicht, die eine vergangene Situation erneut zu durchleben um ein Unglück zu verhindern (ähnlich wie bei Zeitreisen). Durch diese Gabe hat er die Chance, einen Teil seiner Kindheit zu "wiederholen" und die damaligen Verbrechen zu lösen.
Die Serie ist auch stilistisch ein echter Hingucker. Der Zeichenstil ist, anders als bei vielen anderen Animes, nicht sehr übertrieben, da mich das immer etwas abgeschreckt hat. Es scheint alles sehr weich und angenehm. Auch die Farbschemen sind gut gewählt, mit den starken Kontrasten zwischen hell und dunkel, welche die Atmosphäre der Situationen verdeutlichen und bewusst auf die Story abgestimmt sind. Alles in Allem kann ich die Serie jedem nur herzlichst empfehlen, auch Menschen wie mir, die eigentlich nichts mit der Anime- Welt am Hut haben. Die Serie ist auf Netflix zu finden und besteht aus einer Staffel mit 12 Folgen à ca. 20 Minuten und eignet sich daher sehr gut für einen kleinen Serienmarathon. Bei mir kam es unfreiwillig dazu, da mich die Geschichte so gefesselt hat und mir nicht mehr aus dem Kopf ging- trotz des Titels.

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