TV Kultur und Kritik
ist im Rahmen einer Übung im Fach Medienwissenschaft an der Universität Regensburg entstanden. Der Blog versammelt Kritiken zu den unterschiedlichsten Facetten der Fernsehkultur, die von arte (Breaking Bad) bis RTLII (Die Geissens) reicht. Ziel ist es eine Kritik zu etablieren, die dem Wesen, der Rezeption und der Faszination für das Format gerecht wird. Wir sind offen für Beiträge, die die Auseinandersetzung mit dem Fernsehen erweitern.

Dienstag, 8. September 2020

Designated Survivor – Was passiert, wenn die komplette Regierung gestürzt würde?

von Antonia Post
Die Serie Designated Survivor, welche erstmals 2016 von dem amerikanischen Fernsehsender ABC ausgestrahlt wurde, handelt von dem parteilosen, idealistischen Politiker Thomas Kirkman, der ganz ungewollt plötzlich das Amt des Präsidenten antreten muss.
Durch einen Terroranschlag kommen während der jährlichen Rede zur Lage der Nation im Kapitol der amtierende Präsident sowie sein gesamtes Kabinett um. Alle, bis auf der Wohnungsbauminister Thomas Kirkman. Dieser befindet sich als designated survivor für diesen unwahrscheinlichen Fall an einem sicheren Ort.
Kirkman, welcher eigentlich nur der Elfte in der Präsidentschaftsnachfolge ist, kommt als letztes überlebendes Kabinettsmitglied sofort unter den Schutz des Secret Services, wird gemeinsam mit seiner Frau, der zukünftigen First Lady, in das Weiße Haus gefahren und als neuer Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Er muss sich von nun an mit dem Wideraufbau der US-Regierung sowie aktuellen politischen Ereignissen auseinandersetzten und seinen Anforderungen als Präsident gerecht werden. Zudem muss er gegen in- und externe Putschversuche ankämpfen. Aufgrund seiner Unerfahrenheit überfordert ihn seine neue Amtsposition oftmals, was er sich und seinen engen Vertrauten jedoch auch zugesteht. Kirkman lässt sich bei seinen Entscheidungen nicht von einem Machtstreben, wie man es bei einem Präsidenten vermuten würde, leiten, sondern von Empathie und seinem gesunden Menschenverstand.
Die Serie thematisiert unter anderem Themen wie Rassismus, die Angst vor dem Terror sowie die Polizeigewalt in den Vereinigten Staaten, welche uns auch aktuell beschäftigen. Die Serie schafft es zum einem das politische System der Vereinigten Staaten darzustellen, als auch wichtige politische Themen zu beleuchten, welchen den Zuschauer zum Nachdenken anregen. Jedoch wirkt sie aufgrund der vielen Charaktere sowie Handlungsstränge oft kompliziert. Der Zuschauer muss die Serie sehr aufmerksam verfolgen, um das Gesamtkonstrukt erfassen zu können.
Thomas Kirkman ist ein Präsident, welcher nicht taktisch, sondern solidarisch denkt, wodurch er einem als Hauptcharakter ans Herz wächst und einen bei dem Kampf um seine Legitimation sowie der Bewältigung der politischen Probleme mitfiebern lässt.

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