von David Koitka
Bei dem Tatort handelt es sich um ein Badezimmer in einer
Plattenbauwohnung in Hamburg. Die blutbespritzten Fliesen weisen auf einen
äußerst brutalen Mord hin. Polizei und Spurensicherung haben den Schauplatz des
Verbrechens bereits verlassen, und die Leiche wurde abtransportiert. Doch
trotzdem kniet ein Mann im weißen Overall und blauen Gummihandschuhen mitten im
Blutbad. Man könnte vermuten, dass es sich um den peniblen Ermittler der Mordkommission
handelt oder um den perfiden Mörder, welcher zum Ort seiner Tat zurückgekehrt
ist.
Doch es handelt sich hier um Heiko „Schotty“ Schotte, den Tatortreiniger. Dieser hat weder was mit dem Mord noch mit den Ermittlerprofis zu tun. Sein Job ist es die letzten Blutflecken und Hirnreste zu entfernen, um den Tatort künftig wieder bewohnbar zu machen. Als schlichter Putzmann möchte er allerdings nicht bezeichnet werden: „Das wäre ja so, wie wenn man sagen würde, ein Pilot ist einfach nur ein fliegender Busfahrer.“
Im Dezember 2011 wurden die ersten Folgen „Der Tatortreiniger“ im NDR ausgestrahlt. Eine katastrophale Sendezeit (Mittwoch-, Donnerstag- und Freitagnacht) und die Tatsache, dass die Serie nicht angekündigt wurde, sorgten für schlechte Einschaltquoten. Erst die Lobeshymnen im Internet und die Nominierung für den Grimme-Preis sorgten für die Produktion weiterer Folgen. Mittlerweile putzt sich Schotty in die vierte Staffel im ARD, Einsfestival und dem NDR.
Die Grundidee der Serie erscheint simpel. Während Schotty den Ort des Verbrechens schrubbt und aufräumt, trifft er meist auf völlig fremde Hinterbliebene oder Bekannte des Mordopfers. Aus dieser skurrilen Situation ergeben sich irrwitzige Dialoge und Diskussionen. So trifft er in der ersten Folge auf eine Prostituierte, welche ihren allwöchigen Termin abarbeiten will und ihn zunächst für den Mörder ihres Freiers hält. Nachdem er ihr erklärt hat, dass er zur SpuBe (Spurenbeseitung) gehört, sieht sie in Schotty einen möglichen Ersatzkunden.
In der Serie „Der Tatortreiniger“ treten die Kriminalfälle völlig in den Hintergrund. Der Schwerpunkt der Serie liegt vielmehr in den kammerspielartigen Szenen und der einhergehenden Situationskomik. Die Dialoge sind oftmals mit einer Doppeldeutigkeit versehen und erinnern manchmal an die kommunikativen Missverständnisse á la Loriot. So verstrickt sich Schotty in der Folge „Fleischfresser“ in eine Diskussion mit einer körperlich behinderten Veganerin und verwechselt bei ihrem Anblick „Vegan“ mit „Contergan“.
Bjarne Mädel, bereits ein bekanntes Gesicht aus der Serie Stromberg, erweist sich als optimale Besetzung für die Rolle des Heiko Schotte. Er verleiht Schotte einen breiten Hamburger Slang und repräsentiert ihn als authentischen bodenständigen Typen von nebenan mit hoher Ekeltoleranz. Statt über das Leben und den Tod zu philosophieren, dreht sich in seiner Welt alles um Autos, Frauen und Fussball. Vielleicht ist es diese pragmatische Weltsicht, die es ihm beim Anblick einer Blutlache ermöglicht, nüchtern in ein Mortadellabrötchen zu beißen.
Oft überrascht der Tatortreiniger jedoch auch mit einer gewissen Bauernschläue. In der Folge „Schottys Kampf“ wird der Tatortreiniger zu einem Heimatverein bestellt, welcher sich als eine politische Vereinigung von Neonazis herausstellt. Nicht nur, dass Schotty während seiner Arbeit den Anblick sämtlicher Hitler-Antiquitäten ertragen muss, so kommen die Einschüchterungsversuche von Aufpasser Hannes dazu. Unter dem Vorwand, mutierte Kakerlakeneier gefunden zu haben, schürt Schotty Panik und bewegt Hannes dazu, den Abtransport der Inneneinrichtung zu genehmigen. Statt die versprochene Reinigung der Gegenstände zu quittieren, unterschreibt Hannes blind die Einverständniserklärung für eine Entrümpelung. Dank Schotty landen so alle Nazikostbarkeiten im Container.
Mittlerweile hat die Serie bereits Kultstatus erreicht. Umso erstaunlicher, dass es aus der Schmiede des öffentlich-rechtlichen Fernsehens entsprungen ist. Zwar ist die Idee der kammerspielartigen Comedy nicht neu (man denke an Dittsche), so wirkt der Humor der Sendung dennoch erfrischend. Der Humor entsteht eher aus der Situation heraus und wirkt nicht erzwungen. So verzichtet die Sendung auf albernen Klamauk oder den Stromberg-Fremdschämeffekt.
Ich schätze vor allem die Einfachheit der Sendung. Statt einem Verbrechen, steht hier ein Mann mit Wischmopp im Mittelpunkt. Es wird kein komplizierter Mordfall aufgeklärt, es gibt keine rasanten Verfolgungsjagden und selbst die Kulisse bleibt meist gleich. Doch manchmal genügt mir auch ein lustiger Dialog in einem blutverschmierten Badezimmer.
Doch es handelt sich hier um Heiko „Schotty“ Schotte, den Tatortreiniger. Dieser hat weder was mit dem Mord noch mit den Ermittlerprofis zu tun. Sein Job ist es die letzten Blutflecken und Hirnreste zu entfernen, um den Tatort künftig wieder bewohnbar zu machen. Als schlichter Putzmann möchte er allerdings nicht bezeichnet werden: „Das wäre ja so, wie wenn man sagen würde, ein Pilot ist einfach nur ein fliegender Busfahrer.“
Im Dezember 2011 wurden die ersten Folgen „Der Tatortreiniger“ im NDR ausgestrahlt. Eine katastrophale Sendezeit (Mittwoch-, Donnerstag- und Freitagnacht) und die Tatsache, dass die Serie nicht angekündigt wurde, sorgten für schlechte Einschaltquoten. Erst die Lobeshymnen im Internet und die Nominierung für den Grimme-Preis sorgten für die Produktion weiterer Folgen. Mittlerweile putzt sich Schotty in die vierte Staffel im ARD, Einsfestival und dem NDR.
Die Grundidee der Serie erscheint simpel. Während Schotty den Ort des Verbrechens schrubbt und aufräumt, trifft er meist auf völlig fremde Hinterbliebene oder Bekannte des Mordopfers. Aus dieser skurrilen Situation ergeben sich irrwitzige Dialoge und Diskussionen. So trifft er in der ersten Folge auf eine Prostituierte, welche ihren allwöchigen Termin abarbeiten will und ihn zunächst für den Mörder ihres Freiers hält. Nachdem er ihr erklärt hat, dass er zur SpuBe (Spurenbeseitung) gehört, sieht sie in Schotty einen möglichen Ersatzkunden.
In der Serie „Der Tatortreiniger“ treten die Kriminalfälle völlig in den Hintergrund. Der Schwerpunkt der Serie liegt vielmehr in den kammerspielartigen Szenen und der einhergehenden Situationskomik. Die Dialoge sind oftmals mit einer Doppeldeutigkeit versehen und erinnern manchmal an die kommunikativen Missverständnisse á la Loriot. So verstrickt sich Schotty in der Folge „Fleischfresser“ in eine Diskussion mit einer körperlich behinderten Veganerin und verwechselt bei ihrem Anblick „Vegan“ mit „Contergan“.
Bjarne Mädel, bereits ein bekanntes Gesicht aus der Serie Stromberg, erweist sich als optimale Besetzung für die Rolle des Heiko Schotte. Er verleiht Schotte einen breiten Hamburger Slang und repräsentiert ihn als authentischen bodenständigen Typen von nebenan mit hoher Ekeltoleranz. Statt über das Leben und den Tod zu philosophieren, dreht sich in seiner Welt alles um Autos, Frauen und Fussball. Vielleicht ist es diese pragmatische Weltsicht, die es ihm beim Anblick einer Blutlache ermöglicht, nüchtern in ein Mortadellabrötchen zu beißen.
Oft überrascht der Tatortreiniger jedoch auch mit einer gewissen Bauernschläue. In der Folge „Schottys Kampf“ wird der Tatortreiniger zu einem Heimatverein bestellt, welcher sich als eine politische Vereinigung von Neonazis herausstellt. Nicht nur, dass Schotty während seiner Arbeit den Anblick sämtlicher Hitler-Antiquitäten ertragen muss, so kommen die Einschüchterungsversuche von Aufpasser Hannes dazu. Unter dem Vorwand, mutierte Kakerlakeneier gefunden zu haben, schürt Schotty Panik und bewegt Hannes dazu, den Abtransport der Inneneinrichtung zu genehmigen. Statt die versprochene Reinigung der Gegenstände zu quittieren, unterschreibt Hannes blind die Einverständniserklärung für eine Entrümpelung. Dank Schotty landen so alle Nazikostbarkeiten im Container.
Mittlerweile hat die Serie bereits Kultstatus erreicht. Umso erstaunlicher, dass es aus der Schmiede des öffentlich-rechtlichen Fernsehens entsprungen ist. Zwar ist die Idee der kammerspielartigen Comedy nicht neu (man denke an Dittsche), so wirkt der Humor der Sendung dennoch erfrischend. Der Humor entsteht eher aus der Situation heraus und wirkt nicht erzwungen. So verzichtet die Sendung auf albernen Klamauk oder den Stromberg-Fremdschämeffekt.
Ich schätze vor allem die Einfachheit der Sendung. Statt einem Verbrechen, steht hier ein Mann mit Wischmopp im Mittelpunkt. Es wird kein komplizierter Mordfall aufgeklärt, es gibt keine rasanten Verfolgungsjagden und selbst die Kulisse bleibt meist gleich. Doch manchmal genügt mir auch ein lustiger Dialog in einem blutverschmierten Badezimmer.
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