von Lea Lauxen

Das ist die zentrale Frage des heutigen
Galileo-Fakechecks. Wer hat sich darüber auch noch keine Gedanken gemacht?
Zuerst werden Passanten zu diesem Thema befragt, die durchaus interessante
Theorien dazu aufbieten, ob die Trefferfläche der Maßbandspitze groß genug ist,
um den Kaffeebecher aus dem Gleichgewicht zu bringen. Für mich als
interessierten TV-Zuschauer ist das natürlich noch lange nicht genug
Information und so verfolge ich gebannt, wie der Galileo-Reporter sich
Unterstützung durch einen „Profi“ holt. Besagter Bauarbeiter „greift vierzigmal
täglich zu seinem Maßband und kennt alle Tricks.“ Das klingt vielversprechend.
Dass dieses Team letztendlich Erfolg haben wird, versteht sich von selbst.
Erleichtert atme ich auf, als der Kaffeebecher schließlich doch fällt.
Die Überleitung zum nächsten Teil lässt
Schlimmes befürchten: Passend zur WM werden mir Dixi-Klos als Weltmeister aus
Deutschland angepriesen. Überraschenderweise folgt aber ein „klassischer“
Galileo-Beitrag und so kann ich die Fernbedienung wieder zur Seite legen und
mich mit Informationen berieseln lassen, die man nicht unbedingt braucht, aber
die gelegentlich doch ganz unterhaltsam sein können. Also erfahre ich nun
beispielsweise, dass die Hälfte aller chinesischen Plastiktoiletten aus
Thüringen stammt und dass das Dixi unter einem Imageproblem leidet. Glücklich
und zufrieden beende ich meinen Fernsehabend ohne mich dem Risiko auszusetzen,
noch einen Fakecheck mit ansehen zu müssen.
Fairerweise muss man wohl auch
berücksichtigen, dass die Sendung bereits seit 1998 existiert. Da sind ein paar
neue Ideen, statt zwölf Jahre lang Fabrikbesichtigungen, eigentlich eine gute
Sache. Nur wer sich als Wissensmagazin bezeichnet, könnte auch Wissen
vermitteln und mag es so unbedeutend sein, wie das Dixis seit einiger Zeit auch
Kleiderhaken haben. Irgendwann kommt der Moment, in dem man genau damit punkten
kann. Und derjenige der auf der Suche nach aufwendig recherchierten Beiträge
zum Mitdenken ist, der ist im Vorabendprogramm auf ProSieben sowieso nicht
richtig aufgehoben. Aber Themen wie kann ich aus einem Auto einen Föhn bauen
oder kann ich eine Wand mit einem Hochdruckstrahler streichen, machen doch eher
Angst davor, was ein Galileo-Redakteur als wichtig einstuft.
Allerdings muss man trotz Fakecheck sagen,
Alternativen wie „Achtung Kontrolle“ auf Kabel1 lassen einen gerne wieder
zurückschalten. Aber lieber auf die zehntausendste Fabrikbesichtigung, als auf
neue Maßbandexperimente.
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