TV Kultur und Kritik
ist im Rahmen einer Übung im Fach Medienwissenschaft an der Universität Regensburg entstanden. Der Blog versammelt Kritiken zu den unterschiedlichsten Facetten der Fernsehkultur, die von arte (Breaking Bad) bis RTLII (Die Geissens) reicht. Ziel ist es eine Kritik zu etablieren, die dem Wesen, der Rezeption und der Faszination für das Format gerecht wird. Wir sind offen für Beiträge, die die Auseinandersetzung mit dem Fernsehen erweitern.

Montag, 31. Juli 2017

Friends – Das sympathischste Sechserpack im Fernsehen der 90er


von Kristina Neumüller

Sechs Freunde, viele Probleme, noch mehr Fettnäpfchen und jede Menge Spaß für die Zuschauer! Friends heißt die erfolgreichste US-amerikanische Sitcom der Neunziger, die von 1994 bis 2004 produziert wurde.  
Die Serie behandelt die Themen Liebe, Beziehungen, Sex, Freundschaft, Familie, Karrieren und viele weitere. Man begleitet die New Yorker Clique auf ihrem Weg, auf dem sie als junge Menschen viel erleben und an sich wachsen und erwachsen werden.

Diese besteht aus den Geschwistern Monica (Courtney Cox) und Ross Geller (David Schwimmer), Joey Tribbiani (Matt LeBlanc), Chandler Muriel Bing (Matthew Perry), Rachel Green (Jennifer Aniston) und Phoebe Buffay (Lisa Kudrow). Monica hat einen Putz- und Ordnungsfimmel während Ross als Paläontologe im Museum arbeitet und von Kind auf von Dinosauriern begeistert ist. Joey ist ein absoluter Frauenheld und angehender Schauspieler, wirkt jedoch etwas schwer von Begriff. Chandler hingegen tut sich etwas schwerer bei den Frauen anzukommen, seine Stärken sind Witz und Sarkasmus, die bei jeder Bemerkung mitklingen. Rachel ist eine alte Schulfreundin von Monica, die bei ihr einzieht, nachdem sie ihren Verlobten am Traualter verlassen hat. Zu guter Letzt wird die Gruppe durch Phoebe komplett, eine schräge, lebensfrohe Hippie-Musikerin, die immer sehr pragmatisch denkt und sich von niemandem beirren oder etwas sagen lässt.
Bei diesem wilden Mix ist jeder Charakter dabei, was die Sitcom sehr unterhaltsam macht. Auf liebevolle Art und mit viel Witz bekommt der Zuschauer Einblicke in das Leben einer jeden einzelnen Figur.
Zentraler Schauplatz der Serie ist das fiktive Café "Central Perk". Hier verbringt die Clique die meiste Zeit und philosophiert über das Leben. Als Zuschauer baut man schnell Beziehungen zu den einzelnen Charakteren auf, da man sie durch so viele wichtige Momente in ihrem Leben begleitet und sich die Figuren im Laufe der Jahre weiterentwickeln.
So sieht man Rachel in der ersten Folge inklusive Brautkleid in das "Central Perk“ stolpern, flüchtend vor ihrer Hochzeit und dem Mann, den sie eigentlich heiraten wollte. Sie lebt von Daddys Kreditkarte, hat weder Gefühl für Geld noch einen Bezug zu richtiger Arbeit oder dem „normalen“ Leben eines erwachsenen Menschen. Über die Jahre begleitet man sie auf genau diesem Weg: nachdem sie sich jahrelang als Kellnerin durchgeschlagen hat, wird sie erfolgreich in der Mode-Branche tätig, übernimmt Verantwortung und bekommt sogar ein Kind.

Man erlebt mit wie alle Charaktere reifen, an ihren Herausforderungen wachsen und als Freunde immer mehr zusammengeschweißt werden. Es geht um die Suche nach Liebe, Sicherheit und Freundschaft, denn wie am Beispiel Rachels bereits gezeigt wurde: als junger Mensch allein in einer neuen Stadt sind deine Freunde deine Familie. Diese Grundlage zieht sich von Staffel zu Staffel durch die Serie und wird vom Zuschauer verinnerlicht, begriffen und bewundert.

Die Serie war in den USA und in Deutschland sehr erfolgreich und setzte Trends. Jede Woche verfolgten zahlreiche US-Fans die Sitcom und zahlreiche Hollywoodstars hatten Gastauftritte. Der Haarschnitt der Serienfigur Rachel wurde zum neuen Modetrend und jeder kannte den Anmachspruch „How you doin“ des Casanovas Joey.

Als 2004 die letzte "Friends"-Folge ausgestrahlt wurde, saßen 51 Millionen US-Zuschauer vor dem Fernseher. Seitdem gab es immer wieder Forderungen nach einem Revival, das bis heute vielleicht zum Glück noch nicht produziert wurde.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen