von Luisa Lorenz
Wenn doch nur jeder Arzt- oder Krankenhausbesuch so angenehm wäre, wie in einer unserer geliebten Arztserien im deutschen Fernsehen! Von „In aller Freundschaft“ über „Der Bergdoktor“, „Doctor’s Diary“ oder „In aller Freundschaft – die jungen Ärzte“, für jeden ist etwas dabei.
Wie gerne würden wir mit unseren Kopfschmerzen, unserer Grippe oder sonstigen kleinen „Wehwehchen“, am Abend, vom Sofa aus, in die wohl behütete und angenehme Atmosphäre der „Sachsenklinik“, des „Elisabethkrankenhauses“ oder des „Johannes-Thal Klinikums“, und wie sie alle heißen, hineinspringen und uns gesund pflegen lassen. Von den immer gut gelaunten, einfühlsamen und nie gestressten Ärzten und Pflegern. Welche uns nicht nur zu unserer Genesung verhelfen, sondern nebenbei auch immer ein offenes Ohr für unsere privaten Probleme und Sorgen haben. Die wir mit ihnen, wegen ihrer sympathischen Art, selbstverständlich liebend gerne teilen. Außer natürlich mit diesem einen Fiesling-Arzt, den es wohl in jeder Arztserie gibt. Der sorgt aber immer für die (dringend) nötige Würze und die Prise Sarkasmus und im Grunde seines Herzens ist er ja doch ein liebenswürdiger Kerl, der nur durch ein schreckliches Erlebnis in seiner Kindheit so mürrisch wurde.
Nun aber zurück zu unseren Beschwerden: „Kopfschmerzen“. Nach einer ausführlichen Anamnese (circa 1-2 Stunden), gibt es erst einmal ein total leckeres Krankenhausessen. Die liebenswerten PflegerInnen sind hierbei auch immer stets bemüht, dass wir ja unseren Teller ganz aufessen, damit wir auch schnell wieder gesund werden! Weiter geht’s dann zum CT, MRT, Röntgen und großem Blutbild, da unsere Symptome „Kopfschmerzen“ natürlich genauestens überprüft werden müssen. Dass man nur mit einer Packung Ibuprofen und einem feuchten Händedruck wieder nachhause geschickt wird, das würde den Ärzten in den Serien niemals einfallen.
Aber nach einigen eingehenden Tests, die ernüchternde Antwort: Die Ärzte können keine Erkrankung finden und sind ratlos. „Doch geben sie die Hoffnung nicht auf, wir finden schon noch heraus was Ihnen fehlt“, hören wir als Antwort auf unseren besorgten Blick und sind natürlich sofort wieder beruhigt. Wir wissen ja, dass wir in der „Sachsenklinik“ unser Einzelzimmer mit Blick ins Grüne, gerne auch mehrere Wochen behalten dürfen, bevor sich die Ärzte nicht ganz sicher sind, was uns fehlt. Nach einigen weiteren Tests und Untersuchungen des Ärzteteams, bestehend aus Chefarzt, Oberarzt und dem besten Chirurgen des Hauses, wollen sie schon fast die Hoffnung auf eine Diagnose aufgeben. Doch plötzlich: Der Super-Arzt entdeckt eine kleine schwarze Spinne in unserem Zimmer und fragt sofort ob wir in letzter Zeit im Ausland gewesen sind. Nach unserer Antwort: „Ja vor ein paar Wochen in Afrika, wieso?“, sprintet der Super-Arzt los und lässt uns Andere, nichts-ahnende zurück. Nach wenigen Minuten und einer kurzen Absicherung durch die Identifikation der Spinne, stellt er die alle überraschende Diagnose: „Vergiftung“. Die Spinne muss wohl in unserem Rucksack mit nach Deutschland gereist sein und hat uns irgendwann ohne, dass wir es gemerkt hätten, gebissen! Wau, vielen Dank Super-Arzt! Wir bekommen noch ein Allheilmittel gegen die Vergiftung und können nun getrost aus der Klinik entlassen werden. Allerdings nicht ohne eine persönliche Verabschiedung von allen Ärzten und Pflegern, die uns mittlerweile natürlich beim Namen kennen.
Hach, wenn krank sein immer so schön sein könnte! Leider ist die 45-minütige Folge von „In aller Freundschaft“, im ARD, schon wieder vorbei und wir sitzen mit unseren Kopfschmerzen immer noch auf der Couch und schlucken die nächste Schmerztablette und kontrollieren nebenbei, ob nicht vielleicht so eine ähnliche Spinne wie gerade gesehen in unserem Wohnzimmer herumkrabbelt. Nein, alles in Ordnung, dann können wir uns ja jetzt noch getrost eine Folge vom „Bergdoktor“ ansehen.
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