TV Kultur und Kritik
ist im Rahmen einer Übung im Fach Medienwissenschaft an der Universität Regensburg entstanden. Der Blog versammelt Kritiken zu den unterschiedlichsten Facetten der Fernsehkultur, die von arte (Breaking Bad) bis RTLII (Die Geissens) reicht. Ziel ist es eine Kritik zu etablieren, die dem Wesen, der Rezeption und der Faszination für das Format gerecht wird. Wir sind offen für Beiträge, die die Auseinandersetzung mit dem Fernsehen erweitern.

Montag, 12. Juli 2010

JD verabschiedet sich


von Florian Grassler


Die Schlussszene der Folge ist ein kleiner Blick in die Zukunft: JD heiratet Elliot, bekommt mit ihr ein Kind und von Dr.Cox die lang ersehnte Umarmung; Turk bleibt auf ewig sein bester Freunde und die zwei fallen sich in die Arme als Turks Tochter und JDs Sohn von ihrer Verlobung berichten; Alles in Allem scheint eine rosige Zukunft auf alle zu warten.
Ob dies alles wirklich wie gesehen eintreffen wird oder ob es wieder einmal nur einer von JDs zahlreichen Tagträumen war wird man wohl nie erfahren, denn mit dieser Zukunftsvision endete letzten Dienstag die achte und ursprünglich letzte Staffel von Scrubs – die Anfänger. Doch diese letzte Doppelfolge („Mein Finale“) kreiert nicht nur eine Zukunftsvision, sondern schafft es auch einen Blick auf die vergangenen Jahre zu werfen indem alte Ereignisse und Themen aufgegriffen werden und verhilft somit der Serie zu einem würdigen und runden Abschluss.

Seit 2001 (bzw 2003 in Deutschland) konnte man in 169 Episoden mitverfolgen wie sich die Arztanfänger JD (Zach Braff), Turk (Donald Faison) und Elliot (Sarah Chalke) zu fertigen und erwachsenen Krankenhausärzten entwickeln. Die Serie, die aus JDs Sicht erzählt wurde, schaffte es auf beeindruckende Weise die urkomischen Geschichten mit Melodramatischen Elementen zu verbinden, indem viel mit Voice-over und Musik gearbeitet wurde.

Die achte Staffel rutschte endlich wieder ins Abendprogramm und bildete zusammen mit den Simpsons und Two and a half Men den Comedydienstag auf Prosieben. Scrubs bescherte dem Sender endlich die gewünschten und überragenden Einschaltquoten. Im Schnitt sahen 1,66 Millionen Zuschauer die 19 Episoden der letzten Staffel. In den USA sanken die Einschaltquoten stetig.

Doch war das wirklich die letzte Staffel? Nicht ganz. Es wurde noch ein Versuch gestartet die Serie durch eine neunte Staffel mit neuen jungen Medizinstudenten zu retten. Doch der Ausstieg von JD wurde in den USA nicht verkraftet und die Zuschauer dankten durch schlechte Einschaltquoten. Trotz aller Bemühungen von Zach Braff und Produzent Bill Lawrence, die Fans im Vorfeld zu beruhigen und sie zu bitten die Staffel als neue Serie zu betrachten und ihr eine Chance zu geben, wurde die Serie nach 13 Folgen endgültig abgesetzt.

Bleibt abzuwarten wann die Staffel in hierzulande anläuft und ob die deutschen Fans besser mit der neuen Konstellation umgehen können. Ich habe die neunte Staffel bereits gesehen und halte sie für durchaus gelungen und lustig, wobei auch ich anfangs skeptisch war ob der Ausstieg von JD kompensiert werden kann. Wer nicht so lange warten will kann sich ja täglich die alten Folgen im Vormittagsprogramm von Prosieben ansehen. Am Donnerstag um 11:10 Uhr läuft die erste Staffel wieder an.

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