Donnerstag, 7. Mai 2015

Sein und Zeit und Gilmore Girls




 von Herbert Schwaab 

In der vierten Staffel der Serie Gilmore Girls findet sich eine Szene, die die besondere dramaturgische Gestaltung dieses Programms deutlich mach. Es ist absehbar, dass diese auf 153 Episoden ausgelegte ‚extended romantic comedy‘ irgendwann einmal den Cafebesitzer Luke und die Hotelmanagerin Lorelai zusammenbringen wird, es ist ein notwendiger Bestandteil des Genres.  Aber diese Annäherung wird äußerst sorgfältig inszeniert. Die Serie hat bis zu dem Ende der vierten Staffel immer wieder kleine, besondere Momente inszeniert, die auf sehr beiläufige Weise die Gefühle zwischen Luke und Lorelai angedeutet haben: ein Blick, der etwas länger auf dem anderen ruhte, ein kurzes Aufflackern grundloser Eifersucht, Momente, in denen sie sich an ihrer bloßen Gegenwart erfreuen konnten.